pein,
die
;
-Ø/
auch
;
vereinzelt
der
.
1.
›Leid, Beschwernisse aller Art‹, darunter: ›Krankheit, Verfolgung; körperlicher Schmerz, physische Bedrängung, die der Mensch zu erleiden hat‹; vereinzelt: ›Lasten, Beschwernisse, die zur Erreichung eines Zieles übernommen werden‹; offen zu den Spezialisierungen unter 2 bis 4 sowie zu 8.
Gehäuft Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
, (
die
1, , , ,  1,  2,  2,  2,  12, I, 5,  1, (
das
6, , (
die
2,  1,  2,  35, (
das
2, (
das
1, (
die
7, (
die
23, (
die
1256, , (
die
1,  2, , ,  1, .
Gegensätze:
 5, , .
Syntagmen:
p. ablegen / dulden / empfinden / haben / leiden, jm. p. anlegen / geben / schicken, p. um freude geben
;
etw. jm. keine p. sein
;
keiner p. als p. achten
;
jn. in p. bringen, von (der) p. frei / los sein / bleiben, mit p. begriffen sein, jn. mit p. bezwingen, jn. ane p. gebären
;
kleine / grosse / arbeitliche / gräusliche / leibliche / unleidliche / unmenschliche / ungeheure / schwere / schädliche / zeitliche p
.;
feuers / jamers / todes p
. (jeweils als gen. explicativus auffaßbar); formelhaft als Reimbringer:
ane pein
.

Belegblock:

Schöpper  (
Dortm.
1550
):
Angor. Angst enge engstigung marter vexatz quelung plag angstbarkeit angsthaffte bekuͤmmernus pein truck not jamer qual bedrengknus bangigkeit.
Fischer, Brun v. Schoneb.  (
md.
, Hs.
um 1400
):
eine nuwe rose, | di sich kegen der sunnen schin | entslozzen hete sunder pin.
ouch sprach di brut al sundir pine: | min lip ist an sinem schine | gestalt also der berg Libanus.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Daz sprechent die meister, daz sî pîne: vasten und ander pîne. Ich spriche, ez sî pîne ábelegen, wan niht dan vröude volget disem wesene.
Ders., Eckharts Trakt.  (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
sô diu vrouwe gebirt daz kint, sô hât si leit und pîn und trûricheit.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
470
(
mrhein.
,
um 1335
):
daz lazarus, der vront sin, | von suhten lide groze pin.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl. 
655
(
pfälz.
,
1436
):
darumb schickt er pine vnd ellendickeit den menschen zu, dar durch sie ermanet werden von jren begangen sonden.
Froning, Alsf. Passionssp. 
2098
(
ohess.
,
1501ff.
):
Bys wylkom, du lieber vatter mynn! | ich byn loyß von aller krangkheyt und pynn!
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
wie die dri kindelin | Bliben vri von vueres pin.
Strauch, Par. anime int.
41, 8
(
thür.
,
14. Jh.
):
ein guit mensche tuit an dem tode einen seligin couf: he gibit pine umme di ewigin freude.
Jahr, H. v. Mügeln
60
 (
omd.
, Hs.
1463
):
der tochter und der ammen din, | die dich gebar an alle pin.
Anderson u. a., Flugschrr.
5, 2, 24
([
Zwickau
]
1524
):
sol vns nicht scheyden / võ der liebe weder neid / forcht / zorn / pein leidẽ / durchaͤchtung.
Gille u. a., M. Beheim 
41, 21
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
die uncreftlich | warn alle sam | mit manchem sichtum, grim | Und pein und mie | pegriffen hie.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul. 
1, 422
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
denne sol alles sterpliche leben vnd alle zitliche pine in ertriche […] ende nemmen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
545, 5
(
els.
,
1362
):
Dirre Astoroth half allen siechen des landes daz sú irre siechtagen keine pin enphunden.
Roloff, Brant. Tsp. 
1850
(
Straßb.
1554
):
Ja sterben wer ein kleine pein / | Dann das ich also zů můß sehen.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. ;
Fischer, a. a. O. ;
Quint, Eckharts Pred. ; ; ; ;
ders., Eckharts Trakt. ;
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
2387
;
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1184
;
Palmer, Tondolus ;
Strauch, a. a. O.
17, 8
;
Neumann, Rothe. Keuschh.
2031
;
Feudel, Evangelistar 
94, 30
;
Pyritz, Minneburg 
5312
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Eichler, a. a. O.
2, 1779
;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Williams u. a., a. a. O.
527, 26
;
Lindqvist, K. v. Helmsd. 
2338
;
Banz, Christus u. d. minn. Seele 
829
;
Lemmer, Brant. Narrensch. 
20, 24
;
Schlosser, H. v. Sachsenh. 
453
;
Sappler, H. Kaufringer
1, 40
;
8, 218
;
Brandstetter, Wigoleis
207, 38
;
Jaksche, Gundacker ;
Munz, Füetrer. Persibein
323, 2
;
Bauer, Imitatio Haller
65, 29
;
Öst. Wb.
2, 866
;
Dauner, Obd. Bibelgl. .
Vgl. ferner s. v.
1
 2, , (
die
1, ,  5, .
2.
›Folter als Mittel der Strafjustiz zur Erzwingung von Geständnissen; Folter, körperliche Peinigung in weltanschaulichen Auseinandersetzungen‹; metonymisch: ›Foltergerät‹.
Bedeutungsverwandte:
, (
die
8; .
Syntagmen:
p. anlegen
;
der p. nicht achten
;
an die p. gehen, in p. stäte bleiben, jn. mit p. marteln, jn. mit p. zu etw. zwingen, etw. durch p. erkunden, etw. ane p. verjehen, in js. p. bei im sein
.
Wortbildungen:
peinbank
›Folterbank‹ (a. 1584).

Belegblock:

Williams u. a., Els. Leg. Aurea
141, 26
(
els.
,
1362
):
Jn disen pinen bleib der marteler stete in gotte.
Ebd.
317, 37
:
wenne ich wil einen wider dich fúr bringen der dich mit pinen twinget daz du fúr lǒgenest des gekrúczigiten.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
dass si ein oberkeit der stat Bern zů mite September beschikt, durch pin und kuntschaft erkundet.
Chron. Augsb. 4, 
211, 33
(
schwäb.
,
v. 1536
):
Michel Scharpffenstainer hat on alle pein und marter verjechen, daß er den bichsenmaister verwundt hab.
Piirainen, Stadtr. Sillein
90a, 1
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
wyl er yn spannen mit einer cheten er mak iz wol tum Nicht ander peyne sol er ym tun.
Williams u. a., a. a. O.
49, 3
;
816, 6
;
Piirainen, a. a. O.
92a, 16
;
Voc. Teut.-Lat.
oo iiijv
;
Vgl. ferner s. v. .
3.
›Strafe (auch Geldstrafe), Buße für ein begangenes Unrecht‹; auch ›Strafandrohung‹; im allgemeinen auf weltliche Strafen, seltener auf Schuld im religiösen Sinne bezogen, mit dieser letzteren Nuance offen zu 8.
Bedeutungsverwandte:
1
 2, ,  4 (zur Verteilung von
pein
,
busse
und
strafe
s. die Tabelle in
Dückert, Norm lex. Ebene.
1976, 230
).
Syntagmen:
(die) p. erstatten / fordern / fürchten / hören / leiden / verdienen, p. auf jn. / etw. setzen / wenden, jm. p. anlegen, eine p. verfallen sein
;
j. einer p. gewarten
;
in p. gegen jn. sein, etw. bei der p. tun / bei einer p. verbieten / durch p. ablegen / mit p. strafen, jm. in / zu p. verfallen sein
;
hohe / peinliche / pflichtige / schwere p
.;
p. des ehebruchs / geltes, der schuld, der gebrechen, der räuber
.
Wortbildungen:
peinfällig
›straffällig und strafwürdig‹.

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 53, 14
(
md.
,
1350
/
79
):
waz pyne adir buze der velscher, der dy tuͤch hot lazen machen, doruͤmme sal liden.
Froning, Alsf. Passionssp. 
130
(
ohess.
,
1501ff.
):
ir hot wol gehoret der herren pynn.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Peinlich Gericht / Wenn man vmb Vbelthat vnd Laster klagt / vnd begert solche mit Leibsstraff oder andern Rechtmessigen Peenen von dem Richter zu straffen.
Strefflich. Schuldig. Straffwirdig. Bußfellig. Strafffellig. Peenfellig. Jn schwere peen oder straff verfallen.
Strauch, Par. anime int.
20, 31
(
thür.
,
14. Jh.
):
daz we quam unsir herre zû forstôrine, du her daz we unsir pflichtigin pine an sich nam.
Goerlitz, Magd. Schöff./Posen
104, 1
(
omd.
,
n. 1419
):
bey sulcher pfyne des geildis, alz der stad brieff […] ausweyset.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
beqwemen richter zu suchen, der euch ine wird erkennen, was pein und straf der egenante Lyborius […] leiden sal.
Gille u. a., M. Beheim 
81, 106
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
do der chung des nicht tun wolt, | vil swerer pein got wendet | Auff in und all die seinen.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
17, 4
(
nürnb.
,
1446
):
das versaumnüß ist in vns eyne peyn der schult.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
56, 16
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
daz in Christo waz gottis vorhte. Aber niht nah dem unde er die pine vorhte des übels durch die schulde.
Fischer, Eunuchus d. Terenz  (
Ulm
1486
):
Zům letsten die pein der rauber.
Bastian u. a., Regensb. UB
51, 28
(
oobd.
,
1355
):
die schuͤllen […] in allerr pein und půzze sein gen der stat.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1128
;
v. Tscharner, Md. Marco Polo
18, 13
;
24, 24
;
Thiele, Chron. Stolle ;
Morgan u. a., a. a. O.
137, 21
;
Schlosser, H. v. Sachsenh. 
1704
;
Chron. Augsb. 4, 
337, 3
;
Mollay, Ofner Stadtr. 
160, 13
;
Dückert, Norm lex. Ebene.
1976, 224/5
.
4.
›Kriegsbeschwernisse, -leiden, die erduldet werden; Kriegseinsatz‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Syn herschijff quam(en) in me Rine | ind daden den molneren pine.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Flüchtig ward manig sarasin, | Ir wer und och strittlich pin | Waz als in flühen verwantt.
Krïchen ward in kurtzen tagen | Besessen kreftenklichen | Von ainem küng riche: | Der vorgenantte Gamoreth | Dem lande grosse pine tett.
A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
ein starker Sol⸗dat GEORGIUS! warum er sich also urbietig zu allen Peinen und Tornamenten anerbotten?
Lindqvist, K. v. Helmsd. 
934
.
5.
›Leid, psychischer Schmerz, innere Qual‹.
Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
(
die
2, ,  2,
1
 1,  1, (
der
3,  1,  35, (
das
1, (
die
5, , ,  123, , , , , .
Syntagmen:
p. leiden, jm. p. wenden
;
jm. etw. eine p. sein
;
bitterliche / grosse p
.;
p. des herzen
.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp. 
2927
(
ohess.
,
1501ff.
):
wie die reyne Maria die mutter synn | auch hot gelidden groisße pyn.
Neumann, Rothe. Keuschh. 
4448
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
ein grosse pin | ist dem tuvel, wanne der sunder ist sin | alss her das achtet in solcher masse, | das her muss van ym lasse.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Dw [Maria] kanst dem herczen wenden pein | Und treibst aüs pes gedencken.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
402, 29
(
els.
,
1362
):
Es ist ime [iungeling] pin gnůg daz er in sinen kúnsten úberwunden ist.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
,du [Peter] hast dristunt verlaugent mein.‘ | daz was sines [Jesus] hercen pin.
Froning, a. a. O.
4874
;
Eichler, Ruusbr. obd. Brul. 
2, 289
;
Adrian, Saelden Hort 
801
;
Rot
288
;
290
;
357
.
Vgl. ferner s. v.
1
 7.
6.
›Liebesleid, Liebesschmerz, Liebessehnsucht‹.

Belegblock:

Pyritz, Minneburg 
5009
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Fraw Mynne die sprach: ,so sag dar | Din not und auch din swere pin!‘
Gille u. a., M. Beheim 
331, 228
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
nach grasser lieb und froude | kumpt herczelaid und pein.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul. 
2, 450
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Gewunt von minnen zvͦ sinde, daz ist daz suͤßeste beuinden vnd die swereste pine, die man tragen mag.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Wie sol ich dis ungemach | Überwinden und die pin, | […] | Daz ain so liechtt farwer mund | Sol ainem valschen werden gegeben!
Klein, Oswald
56, 3
(
oobd.
,
1431
/
2
):
herz lieb, wie lang sol ich dein wesen an? | dein fremdikait mir pringet pein.
Munz, Füetrer. Persibein
378, 4
 (
moobd.
,
1478
/
84
):
gross anngst mich rúeret, | herr, durch die niftel mein, | Grautschenalier entpfúeret | hatz ir ameys, des si hat senlich pein.
Pyritz, a. a. O.
4589
;
Primisser, Suchenwirt ;
Klein, a. a. O.
119, 45
.
7.
›Marter, Leiden, Passion, Tod als Erlösungstat Christi‹, vereinzelt auf den Menschen in der Nachfolge Christi bezogen.
Gehäuft älteres und mittleres Frnhd.; Texte religiösen Inhalts, oft Verstexte.
Bedeutungsverwandte:
 4,  1, (
das
2, (
die
1.
Syntagmen:
(die) p. annemen / leiden / merken, js. leib p. tun
;
der p. gedenken
;
von p. sterben, jn. zu der p. verurteilen, gotte an p. folgen
;
p. Christi, des herren, todes p
.;
mitleiden der p
.;
grosse p
.

Belegblock:

Jostes, Eckhart
76, 25
 (
14. Jh.
):
trost solt ein mensch han, daz er got volget an smaheit und an peine und an arbeit.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
wan dô der lîchame von pîne an dem kriuze starp.
Neumann, Rothe. Keuschh. 
2670
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
so trag zu hand dar yn | Cristus marter unnd sin pin!
Eichler, Ruusbr. obd. Brul. 
1, 110
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
wirt oͮch der mensche beruͤret von innen, in gedenkende der pinen vnd des lidendes vnsers herren.
Banz, Christus u. d. minn. Seele 
1045
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wann du dürch mich gelitten hast so große pin, | Das ich eweclich bi dir möcht gesin.
Lindqvist, K. v. Helmsd. 
1600
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Pÿlatus und die knechte sin, | Die Jhesus lip tatend pin.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
23, 86
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
do ward Jesus verurtailt gar | zu jamerlicher pein.
Ebd.
30, 27
:
er enphalich sich dem vater sein | und naigt das hawpt in jamers pein. | und sein geist / er do auflie.
A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
gleichwie der gebenedeyte JEsus in seinem Leyden alle Pein gern angenommen.
Froning, Alsf. Passionssp. 
1292
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Eichler, a. a. O.
1, 618
;
Lindqvist, a. a. O.
1230
;
2015
;
2408
.
Vgl. ferner s. v.
1
 4.
8.
›Leiden, Qual der Hölle, ewige Verdammnis der Gottferne‹ (in den Belegen teilweise mit Betonung des Strafcharakters der Höllenqual); ›zeitliche Qual des Fegefeuers‹. Die dogmengeschichtlich notwendige Trennung beider Bedeutungsvarianten läßt sich zwar für viele Belege durchführen; in einer hohen Anzahl weiterer Belege dagegen steht die Qual als solche so im Vordergrund, daß hier auf eine Unterscheidung des Ortes und der Art der Qual verzichtet wurde.
Bedeutungsverwandte:
(
die
1, ,  1, (
das
1, (
die
5, , (
die
1, ,  6,  1,  1, , .
Gegensätze:
(ewige) .
Syntagmen:
(die) p. ablassen / ableschen / auflösen / leiden
(mehrfach)
/ verringern
;
in die ewige p. gehen, sich in die ewige p. verkaufen, (jn.) von (der) p. ausrichten / erlösen / absolvieren, jn. vor der p. behüten, jn. zu p. achten
;
ewige
(vielfach)
/ hellische
(mehrfach)
/ endelose / grosse / jamerliche / schwere / immer wärende p
.;
p. der helle
(vielfach)
/ weize, des fegefeuers / ewigen todes, der verdamten (menschen)
;
p. in der helle, im fegefeuer, p. nach sünden
(›nach dem Maß der Sünde‹);
vergebung der p., stat der p
.

Belegblock:

Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
des tages varen de gůden tů der ewigen vroůde vnde de vordůmeden tů der ewighen pine.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Einen ougenblik von gote scheiden, daz ist êwiclîche von gote gescheiden, von gote scheiden ist hellischiu pîne.
daz alliu pîne der helle und alliu pîne des vegeviures und alliu pîne der werlt hienge dar ane.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
dat eyn yeglicher entfae loin nae synen wercken. vnd van dan zo der ewiger pynen.
Steer, Schol. Gnadenl. 3, O
1, 315
(
rhfrk.
,
1375
):
die gnade […] verwandelt die ewige pine in ein zitliche.
Ders., W. v. Herrenb. Büchl. 
502
(
pfälz.
,
1436
):
Das nünde capittel heldet jnne pyne vnd ellendigkeit der selen vnd des libes des menschen, der in der liebe gottes nicht fůnden wirt jn siner usscheidunge durch den tot.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
das endlich alle ding, außgenommen die […] freud der Himmelischen Seelen, vnd die Pein vnd leiden der Arbeitseligen verdampten, sich enden.
Reu, Süddt. Kat. 1, 
248, 33
 (
Heidelberg
1563
):
mein Herr Christus habe mich […] von der hellischen angst vnd pein erlöset.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Sô gên di in die êwige pîne, abir di girechten in daz êwige lebin.
Schönbach, Adt. Pred.  (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
werfet in in die ůzerste vinsternisse der ewigen pine in der helle.
Jostes, Eckhart
77, 26
 (
14. Jh.
):
er vindet doch di mazz an der peinen, die er leiden můz fur di sůnd, eintweder hie oder im fegfeur.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann 
8, 3
 (Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Dem himel fride und lon nach tugenden, der helle pein und strafe nach sünden.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
54, 28
(
omd.
,
1487
):
Du sallt nicht ehbrechen. Dÿe pein derselben wirt au̇sgedruckt Jm buche der leu̇itten.
Gille u. a., M. Beheim 
73, 127
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
in die hell er in stiesse, | In ymer wernde peine.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
des gab man einem ieden einen brief auf das letzt ende zu apsolviren von pein und schulde.
Ebd. (
1490
):
daselbst zu Rome die siben hauptkirchen heimsuchen und volkumene vergebung aller sünt, pein und schult erlangen.
Reichert, Gesamtausl. Messe
9, 23
(
Nürnb.
um 1480
):
den selen wirt geringert ir pein in dem fegfewer.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
erwelent lieber ein gemeßen natúrlich liden uwers libes zů eime zile, denne eine endelose pine ungemeßen uwers geistes.
Adrian, Saelden Hort 
886
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
wir wolten nit versehen dis, | daz zannan und grinen | in ewenclichen pinen.
Lindqvist, K. v. Helmsd. 
1548
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Jhesus, durch das lÿden din | Behutt uns vor der hellen pin.
Stammler, Berner Weltger.
541
(
ohalem.
,
1465
):
Sit wir ewenklich uerdampnet sint | Vnd iemer an ende haben muͤsent pin.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
11, 20
(
Basel
1494
):
Wer hie sünd duͤt / der lidt dort pin.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
236, 29
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
die schulde der pine ist daz, übermitz daz der mensche verdienet […] die ewigen verdampnüsse.
Chron. Augsb. 2,  (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
da hueb an das gnadenjar zu Rom, das aplaß und vergebung aller sünd, pein und schuld.
Bauer, Imitatio Haller
93, 16
(
tir.
,
1466
):
söltest du herczenleichen petrachten […] die pein der weiczen, so würdestu gern leiden die truebsalen […] der welt.
Quint, a. a. O. ; ; ;
ders., Eckharts Trakt. ;
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
8640
;
Sievers, Oxf. Benedictinerr. ;
Bechstein, a. a. O. Lk. ;
Hübner, Buch Daniel ; ;
v. d. Lee, a. a. O.
84, 35/6
;
Gille u. a., a. a. O.
74, 128
;
76, 207
;
191, 13
;
Langen, Myst. Leben 
155, 11
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
183
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
233, 2
;
Vetter, Pred. Taulers ; ;
Strauch, a. a. O. ;
Lemmer, a. a. O.
47, 8
;
Goldammer, Paracelsus
2, 427, 1
;
Sappler, H. Kaufringer
1, 404
;
2, 260
;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1519
;