pful,
der
;
-s/-e
.
1.
›größere Pfütze, Wasserloch, Tümpel‹.
Bedeutungsverwandte:
,
1
,  1.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Durch got entut niht als die swin, | die claren brunnen kulen | lazen und in den pfulen | sich welgen und unreinen.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
So wir inz hor uns welgen | Also die witzelosen swin, | Die reine brunnen lazen sin, | Die semfte, lutter sin und kul, | Und vallen in den vulen pful.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1400
):
Vort we einich doich spoelt in einchme poile anders dan inme Rijne.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1584
):
so wurde der stank der stainder poele auch hinweg gefloitzst und vertriben.
Wolf, Gesetze Frankf.
138, 4
(
hess.
,
1413
):
Auch sal man den pul in der Redelnheimergassen an dem wege wieder machen und in wesen halden.
Ebd.
224, 34
(
hess.
,
um 1435
):
Auch hat der rat mit den richtern bestalt, das man die pule in der Nuwenstat offhalde.
Neumann, Rothe. Keuschh.
3437
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
di swine in deme drecke wolen | unnd lin gerne in den phulen.
Thür. Chron.
15r, 16
(
Mühlh.
1599
):
wie der Tempel zu Jerusalem gebawet sey / habe sich das Holtz zu nichts schicken wollen / sey also in ein pfuel geworffen.
Luther, WA (
1538
/
40
):
Do ist die stadt nicht weit darvon gelegen, do dan der Jordan in pfuel feltt.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
55, 12
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
sy [eynhorn] wonen gerne in deme wazzir und in den pfuͤlin.
Lappenberg, Fleming. Ged. (
1636
):
Du hast uns Lust geschafft mit Wind- und Federspielen, | zu Land und auf der Flut, auf Bergen und in Pfülen.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
7, 18
(
schles.
,
1384
):
an wesen, wesewachs vnde weyden, an Rutecht, Strutecht adir puschecht, wassir, wassirslawff, lachin adir phulen.
Ebd.
45, 12
(
schles.
,
1337
):
Das do lit in deme wichbilde czu Breslau, von allim ackir, wesin […] pfulin, tichen.
Gille u. a., M. Beheim
186, 6
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Das es [swein] czu aller czeit get wüln | in wüsten winkeln und in phüln, | in katlaken und in misst hüln.
Ebd.
319, 50
:
ain spulach und ain klewen | in ainem tieffen pfol | Vol mistes wer mir wol.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
als ob ir nement ein zart jung kint und tretent das in einen unreinen phůl under úwer fuͤsse.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
sünde ist ist also swer got versweren, das man das gelt niemant zu bruchen sol, den under den fůs werffen und begraben in pfůll und wasser.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wan daz selb tier, ain cocodrill, ist sô reich an milch, daz er si auz wirft an den steten, dâ ain pfuol ist oder hüel.
die dritten sint ûfersneken, die an dem ûfer und an dem gestat ligent in der faulen erden und in den pfüelen oder in den lachen.
Strauss, A. v. Villanova dt.
152v, 19
(
obd.
, Hs.
1421
):
Es spricht Auicenna, daz der luft gut ist vnd nütz, […] der von boßen oder von vil waßern außget oder uffget oder von phulen.
Bremer, Voc. opt.
1, 362
;
Schmitt, Ordo rerum
26, 40
;
Shess. Wb.
1, 813
;
2.
in Wendungen wie
der laster / schanden / sünden pf
. ›Sündenpfuhl‹. Ütr. zu 1 mit abhängigem genitivus explicativus.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
daz er uns mite gewiderte | uz der sunden phule | zu deme hoen stule.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die sich hir misgevurent nicht | Noch welgent in der sunde pful, | in den stet unses herren stul | Und sint genant Gotes tron.
Thiele, Minner. II,
31, 60
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
dar of soe kerte ich monst | met hertz und mit gerender gir, | wer drin queme zu leren mir, | wie ich den brechte in eren scůl | und ruckete den uz der schanden půl.
Strauch, Par. anime int.
110, 35
(
thür.
,
14. Jh.
):
sente Paulus sprichet: ,alle dinc hon ich geachtit alse einen phul, umme daz mir Christus worde‘.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Sant Paulus sprichet: ,alliu dinc sint mir als ein pfuol, umbe daz ich gewuocher unsern herren Jêsum Kristum‘.
Neumann, Rothe. Keuschh.
2252
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
unnd wer sin kuscheit nicht heldet | […] unnd mit deme mute her uss böle | der blibet in der unkuscheit phöle.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
Salomon schreib sus siner brut | durch sin minniclichez zarten: | du bist ein brunne der garten | und ein pful lebendir wazzer.
Gille u. a., M. Beheim
245, 36
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Untreu irn hern hat troffen, | geworffen in der laster pful.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Üwer hoche wirdikaitt | Ward da in schanden phül gelait.