12.
›jm. nahestehend, in einem sozialen Näheverhältnis zu jm. stehend‹; das Näheverhältnis erscheint in den Belegen teils als symmetrisch, meist aber als asymmetrisch bestimmt; in letzterem Falle ist der
nächste
entweder der fürsorglichen Bemühung (teils im biblischen Sinne) oder (häufiger) der abgrenzenden bis agonalen, den Sozialstatus mindernden Beeinflussung von seiten eines anderen ausgesetzt; das hier behandelte soziale Näheverhältnis ist als Metapher zu
1 auffaßbar; das Verhältnis zwischen der verwandtschaftlichen und der sozialen sowie juristischen Begründung der Beziehung ist fließend.
Syntagmen
(meist subst.):
den nächsten beschädigen / erhöhen / lieben / unterweisen / verärgern / veruntreuen, lieb haben, fälschlich beschweren
›falsch gegen ihn schwören‹,
zu gutem ziehen
;
sich selbst, jm. der nächste, die frau der nächste des mannes sein
, [zwei Personen]
nahe gefreundet sein, die nächsten dem tyrannen verwandt sein, eine (der königinnen) jm. die nächste sein
;
sich des nächsten annemen
;
dem nächsten dienen, nütze sein, liebe beweisen, übel reden, unkustlichen schwören, die habe angewinnen, ein gut mitteilen, das leben nemen
;
jn. gegen dem nächsten süsmütig machen, mit dem nächsten frieden haben
, [wie]
wandeln, zu dem nächsten sprechen
;
der nächste mensch, der nahe freund
;
die liebe des
(›zum‹)
nächsten, der abreisser / nuz / splitter, die fraue, die seligkeit, das weib des nächsten
.