massen,
V.
Belegblock:
Wann wir massen
[Var. 1475
maynen2
–1518: ;
halten ... esLuther
1545, 1. Röm. 3, 28: ]
zegerechthaftigen den menschen durch den gelauben.2.
›sich mäßigen, zügeln, in Zucht nehmen, sich beherrschen; etw. nach vernünftigem Augenmaß gestalten, tun; etw. mäßigen, zügeln (z. B. den zorn
)‹; offen zu 3; Syntagmen:
etw
. (z. B. den schmerz / zorn, die rede / sünde / trübnis, das leben / verlangen
) m
.; an den sünden m
.; refl.: sich
(auch: mir
) m.
; sich seins selber m
.; sich e. S
. (z. B. des zänsteurens
›Zähnestocherns‹) m.
; sich in allen dingen m
.Belegblock:
alsuͦs sol her sin lebent mezent, daz her an deme gerichte zuͦ thrahe noch so zuͦ gahe si.
Ich will mein Trübnüß massen, | tun wie ein Weiser tut, ein großes Herze fassen.
ich war ewr sehr begerig, | Das ich mich selb nit massen kundt.
Magst auch umbzausen in der nasen, | Des zänstürens darffst dich nit massen.
du solt din red also maͮssen, das du wenig redest und nit zuͦ lut brechtest.
daz die romer [...] sprochent: „Keyser mese dinen zorn“.
das er tempert
[Var. 1475
ringeret1
: , 1475
masset2
–1518: ]
den schmerczen. Derhalben kont ich mir nicht masen, | Jch must ainmal stellen nach hasen.
3.
›sich e. S. enthalten; e. P. entsagen‹; im einzelnen je nach Obj. z. B.: ›etw. (z. B. worte
) unterlassen, etw. (z. B. eine Tätigkeit) sein lassen, etw. (z. B. den glauben
) aufgeben‹; vgl. am ehesten 1
(die
) 14.Vielfach Texte gebundener Form.
Syntagmen:
etw
. (Akk.obj., z. B. die sache, das weinzapfen
) m.
; e. S
. (Gen.obj., z. B. der worte
) m
.; refl.: sich etw
. (Akk.obj., z. B. das, bosheit, wein, der fürsten brot
) / e. S
. (Gen.obj., z. B. des geizes / übels / weines, der freude / klage / rede / schmachworte / überflüssigkeit / schelmenzunft / unzucht, des ausleihens / leugens / schreibens / streites
) m.
; sich js
. (Gen.obj., z. B. mein, einer frauen
) m.
; sich von e. S
. (z. B. von kriegen, von einem namen
) m
.Belegblock:
Diser worte muz ich mazen; | sie sint der menscheit zu groz.
das er uch der armen stad zu trost ein jarzale winezappen massen und der selben winzappen den burgern zu Mentze gunen wolte.
das alle lipliche luͤst | der kusche mensche sal lassen | unnd sich der uberflussickeid massen.
welche [die Teutschen] sich von den frembden und unbekanten namen [...] aufs höchst enthalten und gemasst haben.
Wen ir die sachen werdent massen, | So wil ich von mym bschweren lassen.
darumb wir yetzundt, vatter, wendt | Der schelmen zunfft vff erden massen.
Ich hett mir ain puͦlen vsserkoren, | An der sind al mein dienst verloren, | Sy wolt sich mein ye massen.
Far hin, far hin, du hast die wal, | ich kan mich din wol maßen!
und mit gerten slahen also vil, | so lange auf daz zil | daz sy sich mazze | des glauben und den lazze.
Mich wundert mer, | das ich mich nie kund mässen meiner frauen, | die mich so lang betrogen hat.
Wer mit dem fride welle sein | und trachten nach der sele hail, Mass sich der fürsten brot und wein.
5.
›etw. sachgemäß, seiner Funktion entsprechend bemessen, gestalten, einrichten‹; Belegblock:
wie du dich sassen | solt mit dinen lynien snüren | unnd kundest den pfiler massen, | das es stee fry vor fulen unnd vor dorren.