Große, Schwabensp.
(Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
DEn cristen ist vorb
e
oten, dat se der spise icht ethen, de se [Joden] bereit han.
zum Sacrament gehen sich communicieren lassen des Herrn nachtmal essen.
Mieder, Lehmann. Flor.
187, 22
(
Lübeck
1639
):
Wenig essen vnd wenig reden / hat niemand gerewet.
gottes suns flaisch essen und sein bluͦt trincken ist nichts anders dann das ich glaub, sein flaisch sey für mich geben und sein bluͦt für mich vergossen.
wer das sacrament leiblich isset on solche wort odder on solch geistlich essen, dem ists nicht allein kein nuͤtz, sondern auch schedlich, wie Paulus sagt.
so wir Christus fleisch essen leiblich und geistlich, ist die speise so starck, das sie uns ynn sich wandelt und aus fleischlichen sundlichen sterblichen menschen geistliche heilige lebendige menschen macht.
Wie spitzig und hoͤnisch koͤnnen sie [Rottengeister und Schwermer] es doch ausecken, das wir unsern GOTT essen.
wenn es [brod und wein] gessen wird und im magen gekochet, so wirdts in vier und zwantzig stunden zu fleisch und bluth.
es sol ein ander Wesen und ein ander Leib werden, der nicht Esse noch Trincke, nicht Erbeite noch Schlaffe
(Verwandlung am Jüngsten Tag).
Jch eße, was ich mag, vnd sterb, wen Gott wil.
Ders. Hl. Schrifft.
5. Mose 16, 3
(
Wittenb.
1545
):
Sieben tage soltu vngeseurt Brot des elends essen
ysse
].
Finstu Honig / so iss sein gnug / Das du nicht zu sat werdest / vnd speiest es aus.
Quint, Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
an geistlîchen dingen enist kein sete [...]. Dar umbe sprichet diz wort: ,sie sol noch mê dürstende werden, die mich trinkent, und hungernde, die mich ezzent‘.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
Anm. 3 (
mosfrk.
,
1532
):
so [...] abgienge an essenfleisch, so hat er [unser gn. her] die macht, daß er mag greifen [...] in die herde und mag holen idel kuhe und hornlos ochsen.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
(
rhfrk.
,
um 1405
):
,Wie‘, sprach ich, ,hastu zwene buche?‘ | ,Ja‘, sprach sij [Leckerie], ,der eine ist drunckenheit genant | Und der ander essesack bekant, | Der allewege zu essen ist bereit [...]‘.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
130, 3
(
rhfrk.
,
um 1435
):
die diere assen das phert das by yme doit lag.
darvmb synt gar wenig lude in den landen lende͂ siech oder bresthafftig des steynß die alle zyt botter essen vff broit fur dem essen vñ nach dem essen.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
(
hess.
,
1603
):
soll auch keiner so unverschembdt sein, daß er uf der gassen [...] brod oder anders essen wolt, sondern uf der herberg [...] bey straff eines patzen.
Froning, Alsf. Passionssp.
(
ohess.
,
1501ff.
):
die wirm mich [Lazarus] hatten gesßen, | und was yn vier tagen worden zu eschen.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
100, 10
(
Frankf.
1535
):
So der steyn [Bezaar] in ein ring gethon würt / vnd legt mann den in den mund des der gifft gessen hat [...] es hilfft jn.
Anderson u. a., Flugschrr.
26, 4, 20
(o. O. [
1522
]):
[die oberste͂ priester] haben das fleisch vorpoten / vñ essens doch selbs / in der fasten vnnd zu andern verbotten zeitten.
[Alarieus] Belagert die Stadt [Rom] so hart / das etliche Mutter vor Hunger jhre eigene Kinder Assen.
Schönbach, Adt. Pred.
(
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
die unsers herren gotis lichnam und sin bluͦt unwerticlichen ezzen und trinken, sie ezzen und trinken in sich die ewigen vertamnusse.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
54, 19
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
[...] von den lutin di do lute essin
(Überschrift).
Strauss, A. v. Villanova dt.
154v, 21
(
obd.
, Hs.
1421
):
Du solt nymmer ober eynem tische vische vnd rohe milch eßen oder wyn vnd rohe milch, wen ez mecht dich ußsetzig.
Keil, Peter v. Ulm
177
(
nobd.
,
1453
/
4
):
wer es [Veyel-öl] auch ysset in dem essen, dem ist es nütz für alle entordnung des leibes von hitze wegen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
166, 28
(
Nürnb.
1548
):
Ein Jude denckt / wenn er nicht schweine fleysch esse / den Sabbath halte [...]. Es sol jm zu genaden helffen fuͤr Gott.
Do man zalt 1278 jor, do oßent die müse die fruht uf dem velde, daz den luten kume daz dirteil zuͦ nütze kam.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
745, 26
(
els.
,
1362
):
Herre ich han mine hende von betruͤbnicz gessen, daz ich nút wirken mag
(hier: ›an etw. nagen, etw. zerbeißen‹).
Rohland, Schäden
216, 7
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
wer den [hanff samen] gesotten isset, der ver tribt fergyfft.
hett er [got] gewollt, daß wir nit essen, so hett er uns den steinen gleich gemacht und den magen nicht eingesetzt.
Morrall, Mandev. Reiseb.
137, 16
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
du solt nun gold und edel gestain essen und den schatz der dir als lieb ist gewessen.
die Lamenittin schreibt, daß sie von dem mett und prott, das sie bei uns gessen hat, sei kranck worden.
Man soll essen / daß man leb / nicht leben / daß man esse.
Zugleich essen vnd reden ist gfaͤhrlich.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
(
oobd.
,
1349
/
50
):
menschenflaisch ist zimleicher und süezer ze ezzend wan kain ander flaisch.
So ain pferdt leder oder zügl isset
(Überschrift).
Gierach, Märterb.
1859
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
unser vater und unser wïrt | hiet auch fleisch geezzen nicht, | hiet er gehabt anders icht.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
62, 40
(
tir.
,
1464
):
[der heilig ainsidel Jeronimus] hat auch nicht gëssen von chainer gechochten oder gemachten speis nur alain in seiner lesten chrankhait.
In diesem Johr ist solche grosse Teurung gewesen, dass [...] ein Mensch vom andren hot gessen; Hund und Katzen hon die Leut gessen.