ausspeien
(wobd. auch
ausspäuen
),
V.,
teils regelmäßig, teils unr. abl.; vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 290/1
;
473
/4
; .
›ausspeien, ausspucken; sich erbrechen; etw. ausspeien, ausspucken‹; vielfach ütr., dann z. B. ›etw. aus-, abstoßen‹; ›jn. ausspucken‹; ›(Flammen) spucken‹.
Syntagmen
den brei, das blut / gift / sacrament, die speise, flammen a., das land jn. a., teufel ein buch a.
; ˹mit Verschiebung der Bezugsgröße:
jn. a.
›jn. anspucken‹˺;
gegen jm. a., in js. angesicht a.
;
das a.
(subst.)
der worte.
Als Ra.:
ein trunken haus speiet den wirt aus.
Wortbildungen:
ausspäuer
,
ausspäuete
›Ausgespienes‹,
ausspäuung.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die [spise] der mage nicht mac entpfan | Und die der munt uz spiet.
Luther. Hl. Schrifft.
3. Mose 18, 25
(
Wittenb.
1545
):
ich wil jre [Heiden] missethat an jnen heimsuchen / das das Land seine Einwoner ausspeie.
Ebd.
Jona 2, 11
:
der selb [Fisch] speiet Jona aus ans Land.
Ebd.
Mt. 26, 67
:
Da speieten sie aus in sein Angesichte / vnd schlugen jn mit feusten.
Sachs (
Nürnb.
1559
):
Hammon geht wider hin und her, [...] und er speyt auß.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
624, 5
(
els.
,
1362
):
Oder ist ein vsspúwer, wenne er alle úberflússekeit us sime herzen hat geworfen.
Adrian, Saelden Hort
7354
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
sin hertz bald us spie | swas masen mag die rainikait.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Wie die vaͤter das rot vergift sacrament, als es der Jaͤtzer, mit marter begwaltiget, ussgespuͤwt, verprent haben.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
tet gleich sam er flammen ausspib.