begierde,
die
;
-Ø/-n
;
vereinzelt:
der
.
– Zur Sache:
LThK
2, 108-112
.
1.
›erotisches Verlangen, Begehren, sinnlicher Trieb‹;
zu (V.) 1.
Syntagmen:
b. gewinnen, die b. erfüllen
;
jm. nach seiner b. gefolgig sein
;
b. des fleisches, b. des mannes zum weibe
;
eheliche / sinliche / leibliche / böse / grosse / hitzige / unkeusche / unziemliche / üppige b
.;
bekerung der b.

Belegblock:

Schöpper  (
Dortm.
1550
):
Concupiscentia. Gelust begird brunst begirligkeit jnbruͤnstigkeit geluͤstung.
Lichtenstein, Lindener. Rastb.
4
 (o. O.
1558
):
da du kurtzweyl […] mit ainem schönen weib haben solt, […]. Der student, der großen begird gewan.
Gille u. a., M. Beheim 
21, 55
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Dasselbig ist aintweder die pegird | des fleisches oder pegerung der augen.
˹Auf Maria bezogen: Ebd.
163, 62
:
Seitt dich
[
muter
Christi]
vor anpeginne | got het in semlicher pegird.
˺
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
631, 27
(
els.
,
1362
):
so wil ich ir herze vnd sin enzunden in dine minne daz su dir gefolgig wurt noch dinre begirde.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
90, 5
(
whalem.
,
1345
/
60
):
daz ist alein an dien dingen, da sinlichú begird ist, als an dem menschen vnd an den vihen.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
heßliche Weiber […] kommen endlich auß hitziger begirde vnd verzweiffelung so erhungert dürr vnd mager zu uns.
Williams u. a., a. a. O.
146, 6
;
709, 6
;
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
121, 17
;
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
109, 29
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v.  4,  2.
2.
›Verlangen nach Essen oder Trinken, Hunger, Durst als natürliches Verlangen des Körpers‹;
zu (V.) 3.
Beleghäufung in Texten religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
1
 1; vgl.  1, .

Belegblock:

Sudhoff, Paracelsus  (
um 1520
):
so merken das diser begird nicht kompt aus dem magen oder wie eim andern menschen der lust, sonder ein solche begird kompt aus der muter.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
217, 9
(
els.
,
1362
):
Jch han so grosse begirde noch dem obesse.
Adrian, Saelden Hort 
1120
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
ie doch nie kain begirde | moht ir libes werden sat, | swie vil man ir [spise] genossen hat.
Ebd.
8603
:
swer trinket mit begirdi | daz wasser.
Maaler (
Zürich
1561
):
Einem ein begird oder Lust zeaͤssen machẽ.
Williams u. a., a. a. O.
217, 4
;
Adrian, a. a. O.
9216
;
Bremer, Voc. opt.
2021
;
3.
›dem Menschen aufgrund seiner Leiblichkeit eigene Begierlichkeit, Begehrungsvermögen, die sittliche Freiheit und religiöse Entscheidung einschränkende, deshalb zu unterdrückende Gier nach äußerer Anerkennung, Macht, Besitz‹; je nach Zusammenhang z. B.: ›Ruhmsucht‹; ›Machtgier‹;
offen zu 4; vgl. (V.) 5.
Gehäuft in Texten religiösen und didaktischen Inhalts.
Zur Sache:
LThK
2, 108-111
.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1, , .
Gegensätze:
.
Syntagmen:
die b. kreuzigen / meistern / niederdrücken / regieren / stillen / verbieten / meren / zämen / zäumen
;
b
. (Subj.)
das herze blenden, b. zu schaden reichen, b. darauf liegen
(›gerichtet sein‹),
das […]
;
der b. blos sein
;
der b. verfolg tun / angesiegen / herschen / zuvorkommen
;
mit der b. sünden
;
böse / eitele / grosse / auswendige / viehische / irdische / unordenliche / unbändige / unersätliche / ungeordente / unmässige b
.;
b. der augen / tiere
(gen. subj.),
b. zeitlicher dinge, des goldes, der lust / hoffart / üppigkeit / gunst / eren, des lobes
(Gen.obj.),
b. in der freiheit, zu dem werk, zu unlauterheit, b. zu haben / herschen, b. zum sündigen
;
bürde / wiedersetzung der b
.

Belegblock:

Rosenthal. Bedencken
28, 16
 (
Köln
1653
):
Werck welche auß eiteler Begird des Menschlichen Lobs geschehen.
Alberus
C iiijr
(
Frankf.
1540
):
die boͤß begird treibt mich zum sündigen.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Deß menschen leib, fleisch unde blut, | Welches von natur ist nicht gut, | Sonder vol begierd und affect | Und eigner lieb heimlich vol steckt.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
157, 30
(
els.
,
1362
):
er hette zů dem boͤsen wercke grosse begirde vnd flis.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
15, 2
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Wenne vnser hertz old vnser geist begint zvͦ fliessen an sinen begirden, so wirt er in als menge stúcke geteilet als vil der dingen ist, die er begert.
Ebd.
100, 11
:
Daz ander zeichen zů nemender minne ist minrunge an […] vngeordenoter begirde, […] want so dvͥ minne, dvͥ got minnet, me wachset, so me der mensche von begirde zitlicher dingen wirt gefuͤrt.
Grundmann u. a., A. v. Roes
195, 32
(
alem.
,
15. Jh.
):
soliche große begirde zů herschende und zů habende het ire hertzen geblendett.
Warnock, Pred. Paulis
5, 125
(
önalem.
,
1490
/
4
):
daz er siner sinn und aller siner beweglichait gewaltig waz und allen sinen begirden wol herschen und angesigen mocht durch die vernunft.
Ruh, Bonaventura
325, 24
(
oschwäb.
,
2. V. 15. Jh.
):
begierd der lust, begierd der ougen, begierd er v̈ppigkaitt, das sind wurtzen alles vͦbels.
Ebd.
326, 4
:
Zů dem dritten ist zudencken begierd der vppigkait, die denn lebt in dem menschen, ist das in im ist begierd günsts, lobs, eren.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag 
20r, 19
 (
Zürich
1521
):
des vnfrommen begird sollen durch die burger einmuͤtig nidergetruckt werden.
Goldammer, Paracelsus
2, 424, 26
(
1532
/
34
):
daß fressen und saufen nicht sei ein ursach und ursprung alles übels und viler sünden, […] auch viler bösen gedanken, lüsten und begirden.
Sudhoff, Paracelsus (
1591
):
der halben Eva ist betrogen worden und hat ein vihische begirde bekomen.
Reu, Süddt. Kat. 1, 
163, 4
(
Zürich
1580
):
Fr. Was ist im zähenden Gebott verbotten? Antw. Alle böse vnordenliche begird, die dem nächsten zu schaden reicht.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Welcher auß begirden | vnnd nicht auß vernunfft handlet | ist nicht werth | das er ein mensch soll gscholten werden. […] Grosse begierd vnd zorn sind boͤß rathgeber.
Bauer, Imitatio Haller
76, 12
(
tir.
,
1466
):
Von den vngeordenten pegierden. Benn der mensch etwas vngeordencz pegeren ist, so würt er als pald in im selbs vnruebig.
Ebd.
84, 26
:
an dem anuang kchümet an dem ersten in das gemuet ain schlechter gedankch vnd darnach so kchümet ain starkche pedrachtung, vnd darnach so kchümet der wolust vnd die pegierd.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
sein sun Ninus, der der erst was etlicher begirde mit plut vergiessen und mit streite die lant zu twingen.
Gille u. a., M. Beheim 
109, 106
;
Bell, G. Hager
48, 3, 12
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Williams u. a., a. a. O.
648, 11
;
Eichler, Ruusbr. steen
20, 14
;
Ruh, a. a. O.
325, 5
;
23
;
327, 2
;
330, 1
;
350, 33
;
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
190, 17
;
Reu, a. a. O.
162, 11
;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 9, 13
;
Ralegh. America ;
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
55, 21
;
33
;
Bauer, a. a. O.
52, 8
;
81, 18
;
Hulsius
G ijv
.
Vgl. ferner s. v. (Adj.),  1, .
4.
›natürlicher, im Unterschied zu 3 nicht negativ bewerteter Wunsch, Wille des Menschen, Absicht; menschliches Streben, Drang nach etw.; Bitte‹;
vgl. am ehesten (V.) 810.
Phraseme:
von ganzer begierde
›von ganzem Herzen‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1,
1
 1, , , , , .
Syntagmen:
die b. erfüllen / erhören / versagen, b. haben / bekommen
(›Lust haben / bekommen‹),
die b. zu jm. keren
;
der b. mangeln, vol der b. sein
;
sich den begierden neigen, der b. genug tun, den begierden etw. fürsetzen
;
jm. nach seiner b. etw. geben
;
b. des guten willen, der belonung / neuigkeit / gerechtigkeit / liebe / seligkeit / tugend / warheit
(jeweils Gen.obj.),
b. des volkes / königs / ritters, der mutter, b. der natur, des herzen
(jeweils gen. subj.);
dankbare / eigene / ernsthafte / freundliche / grosse / gute / herzliche / höchste / gütige / menschliche / rechte b
.;
gnade / gewärung der b
.

Belegblock:

v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
dieweil der Hertzog begierd vnd willen hat, selb dritt wider euch vnd zween andere zukempffen.
Luther. Hl. Schrifft.
Ps. 38, 10
 (
Wittenb.
1545
):
HERR fur dir ist alle mein begird / Vnd mein seuffzen ist dir nicht verborgen.
Ebd.
Hiob 31, 16
:
Hab ich den Dürfftigen jr begirde versaget / vnd die augen der Widwen lassen verschmachten?
M. Cunitia. Ur. Prop.  (
Öls
1650
):
daß solches auß begierd der newigkeit […] oder anderer ohnnoͤtigen Ursach werden geschehen sey.
Asmussen, Buch d. 7 Grade 
1057
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Do got den jeden geben het | nach ir pegird daz himelprot.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
250
(
Nürnb.
1517
):
dem christenmenschen gebürt in allem seinem tun, das götlich urteil fürzusetzen den eignen begirden.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
bekame derhalben begierde / diese Wunder-Nasen zusehen.
Harsdoerffer. Trichter 3, 
141, 24
(
Nürnb.
1653
):
Die Begierden sind der Seelen Sprache / und heimlichen Verlangen / bruͤnstiges Nachstreben / die gluͤende Begierd.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
145, 21
(
els.
,
1362
):
Wenne ir min [túfel] bedúrfent so kument ir zů mir, vnd wenne ir úwer begirde erfúllent so fúrlockent ir min, vnd kerent wider zů úwerm Kristo.
Ebd.
204, 15
:
Der ersten begirde dez kúniges det der heilige sant Amandus zů stunt gnůg vnd fúrgap ime sine missetot.
Ebd.
245, 20
:
daz sin bredigen nút so grossen núcz brohte also sin begirde waz.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
do nu hienoch über vil jore sant Arbogast starp, do wart er noch sinre begirde under dem galgen begraben.
Grundmann u. a., A. v. Roes
206, 13
(
alem.
,
15. Jh.
):
do kertent die kurfúrsten ire begirde und wale zů herrn Friderichen hertzogen zů Swoben.
Warnock, Pred. Paulis
21, 145
(
önalem.
,
1490
/
4
):
daz er [dyabolus] in dem menschen erlösche und mindre die begird des gůtten willen und die hitz der göttlichen liebe.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Sus waren in tugend begirde | Mitt schalle do die zwen man.
,Daz were ünser begirde,‘ | Sprachen die ritter alle.
Päpke, Marienl. Wernher  (
halem.
,
v. 1382
):
Das ir [můter] begirde wart ervolt | Mit vil suͤssekait inden tagen.
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 494
 (
noschweiz.
,
15. Jh.
):
so merke, daz begird der saͤlikait etwenne ist gerecht vnd etwenne vngerecht.
Ebd.
521
:
Sag mir, warvmb begirde der gerechtikait nit múge komen von der natur des willen als begirde der selikait.
Ebd.
638
:
Das gnad der begirde groͤsser ist denn die begirde, in der der mensche sich selber minnet. Die begird mag nit vnrecht sin, da uon die begird git gerechtikait den herczen.
Rauwolf. Raiß  ([
Lauingen
]
1582
):
ALs Ich gar nahe von jugendt auff sondere begürde gehabt / in ferre Landtschafften zů ziehen.
Höver, Bonaventura. Itin. B
15
(
moobd.
,
1450
/
60
):
das menschleich gemůt […] mit mangerlay begirden vnd lústlen bestrickt mag nicht zů jm selbs widerkeren.
Dirr, Münchner Stadtr.  (
moobd.
,
1348
):
dem hauß zu Oberbayren, die wir auch von gantzer begird lieb haben.
Moscouia
C 3r, 43
 (
Wien
1557
):
denen die Moscouiter mit grosser begierd nachgeuolgt.
Quint, Eckharts Trakt. ;
Dubizmay, kurß zu Teutze
62, 8
;
Opitz. Poeterey
19, 27
;
Asmussen, a. a. O.
505
;
Gille u. a., M. Beheim 
82, 296
;
451, 418
;
zu Dohna u. a., a. a. O.
174
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Williams u. a., a. a. O.
657, 9
;
Warnock, a. a. O.
2, 153
;
4, 19
;
9, 162
;
Steer, a. a. O.
1, 425
;
431
;
459
;
484
;
497
;
642
;
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
Ruh, Bonaventura
328, 13
;
343, 31
;
356, 2
;
Ralegh. America iijv, ;
Wolf, Norm im sp. Ma.
25, 3
;
68, 3
;
Brandstetter, Wigoleis
224, 3
;
Anderson u. a., Flugschrr. 2, 
3, 2
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
62, 16
;
116, 7
;
Bremer, Voc. opt.
2021
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v.  1, .
5.
›Ernst, Intensität, Eifer einer Haltung oder eines Strebens‹.
Bedeutungsverwandte:
 34,  4, .

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
c viijr
(
Nürnb.
1482
):
Begyrde. […] od’ arbeyt od’ fleyß.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
do sy mit grossem begird gott an gerüeft hattend, do ummfiengend sy ein andren.
Maaler (
Zürich
1561
):
Andacht (der) Begird vñ yfer zum gottsdienst.
Turmair 5,  (
moobd.
,
1522
/
33
):
erkennen wier eur allerpest und vleissigist lieb, inbrünstig begird, auch eur ganz volkomen getreu anhengung.
6.
›Forderung (nach einem bestimmten politischen Zustand)‹;
vgl. (V.) 6.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
45
):
daß […] die gantze statt mit der begird des freien stands erfüllet […] ist.
Vorarlb. Wb.
1, 270
.
7.
›religiöse Sehnsucht, mystisches Sehnen, Trachten, Verlangen des Menschen nach Vereinigung mit Gott; inbrünstige, auf Gott gerichtete Liebe‹;
zu (V.) 12.
Texte religiösen, oft mystischen Inhalts; 14./15. Jh.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  1, , .
Syntagmen:
die b. entzünden / haben / stillen, die b. zu etw. reizen
;
b
. (Subj.)
jn. anzünden, b. got bekennen
;
in der b. zu got aufsteigen, jn
. (z. B.
den herren, got
)
mit b. lieb haben / umfangen, sich mit b. zu gotte keren, sich mit b. üben / unmüssigen, etw. mit b. suchen
;
ganze / grosse / gute / hohe / innige / inbrünstige / inhitzige / unverderbliche / ausziehende / grundelose / heilige / herzliche / himlische / reiche / wirkliche b
.;
b. des herzen, der sele
(gen. subj.),
b. der marter
(Gen.obj.);
b. nach got
;
grösse / spitze / flamme / hitze / erhitzigkeit / inbrünstigkeit der b
. (gen. subj.),
erfüllung der b
. (Gen.obj.);
inbrunst in b
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
so wir in vnß begirde ie mer vff stigent zu got, so wir ie mer vnd mer eyniges sint in im.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl. 
154
(
pfälz.
,
1436
):
mit hilffe jres liechts, das da lüchtet der vernonfft vnd zündet zu erhietzikeit der begirde oder dem willen.
Jostes, Eckhart
103, 16
 (
14. Jh.
):
daz unser begird ze allen ziten gereizet werde nah got.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
1213
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
In dirre heiligen stete | dreie andoht zesamenflißen, | die in die sel sich gißen: | Ein minne, / ein pegirde, ain wunder.
Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
die hertzen, […] herre, die minnent und umbvahent dich húte mit grundeloser begirde.
˹Von Christus auf den Menschen gerichtet: Eichler, Ruusbr. obd. Brul. 
22, 1230
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
wie sich Cristus neigt zvͦ vns mit minnenklicher gunst vnd mit grosser begirden vnd mit liplicher gelust
Ebd.
1719
:
der mensche […] keret sich frilich sunder hindernisse zů gotte mit inniger andaht, mit hoher begirden, mit danke vnd mit lobe.
Ebd.
2132
:
Dise raste in gotte, die alsus mit inniger begirden wirglichen gesůchet wurt […], dise raste ist erhaben v́ber die raste der naturen.
Ruh, Bonaventura
329, 20
(
oschwäb.
,
2. V. 15. Jh.
):
got […] hat verhaißen waͤrlich sinen glöbigen […] erfüllung aller begierd in im selber.
Steer, Schol. Gnadenl.
5, 125
 (
halem.
,
15. Jh.
):
Drú ding sint, die tůnd wachsen die gnǎde in der sele. Daz erste ist ain riche begirde nǎch got vnd nǎch siner gnǎde, wǎn die begerung witet den griff der sele.
Höver, Bonaventura. Itin. B
664
(
moobd.
,
1450
/
60
):
das groß prinnend feẃr, das […] mit gar v́berhiczenden vnd jnprúnstigen begirden jn got aufftragent ist vnd entformen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
44, 33
(
tir.
,
1464
):
tu freüd meines hërczen, das dich vinden sei mein pegird. Ich pin warten als der chaufman, der da warten ist auf sein chaufmanschacz.
Quint, Eckharts Trakt. ;
Jostes, a. a. O.
14, 20
;
105, 21
;
Asmussen, a. a. O.
949
;
Gille u. a., M. Beheim 
125, 19
;
133, 133
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Bihlmeyer, a. a. O. ;
Schmidt, Rud. v. Biberach 
114, 3
;
Eichler, a. a. O.
1, 341
;
2, 253
;
550
;
1964
;
Lauchert, Merswin ; ; ;
Illing, Albert. Sup. miss.
14
;
62
;
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 10
;
5, 42
;
140
;
Warnock, Pred. Paulis
19, 119
;
20, 202
;
25, 86
;
28, 214
;
Ruh, a. a. O.
329, 24
;
336, 7
;
337, 26
;
338, 1
;
358, 20
;
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
56, 18
;
Höver, a. a. O.
2, 600
;
Bauer, a. a. O.
26, 15
;
121, 33
;
dies., Zist.-Pred. Haller 
41, 37
;
91, 220
;
dies., Imitatio Haller
104, 6
;
Voc. Teut.-Lat.
ff iijr
.
Vgl. ferner s. v.  2,  1,  2,  4,  1, ,  6.