abgescheiden,
›losgelöst (von den Gegebenheiten und Haltungen irdischen Lebens); weltabgewandt‹.
Syntagmen:
a. leben / gemüt / herze
(jeweils häufig) / wunder, a. lauterkeit, a. geist / ausgang; a. von der welt, den dingen; a. sein / werden; sich a. halten
(häufig), a. bleiben / leben / stehen.
Vor allem Texte der Mystik und Scholastik; 14./15. Jh.
Belegblock:
Quint, Eckharts Pred.
2, 53, 1
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): ein kraft in der sêle [...] diu ist alsô abegescheiden und alsô lûter in ir selben und ist sippe götlîcher natûre.
Ebd.
361, 3
: diu tugent ist alsô lûter und alsô gar abegezogen und abegescheiden von allen lîplîchen dingen in [...] ir eigenschaft.
Koller, Ref. Siegmunds
99, 35
(Hs. V, Augsb.
, um 1440
): die waren streng und hert und abgeschaiden von der welt.
Strauch, Schürebrand
16, 31
(els.
, E. 14. Jh.
): mit grosseme flisse süllent ir úch halten abegescheiden, lidig, innig und einig.
Ebd.
39, 10
: der liebe sant Alexius ein arm verworfen lidig abgescheiden versmehet leben fůrte sibenzehen jor.
Schmidt, Rud. v. Biberach
148, 27
(whalem.
, 1345
/60
): ein gemvͤte, daz ab gescheiden ist vnd aller irdenscher begirde bloz ist.
Bihlmeyer, Seuse
218, 6
(alem.
, 14. Jh.
): dú willig armůt und abgescheidnú luterkeit in heiliger einvaltkeit beginnet vergan.
Vetter, Pred. Taulers
271, 14
(els.
, 1359
): das ist, das ir úch súllent abgescheidenlichen halten von allem dem des Got nút ein wore sache enist.