Quint, Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Diu sêle vergizzet dâ ir selbes und aller dinge, [...], und bekennet sich an gote götlich, als vil als got in ir ist; und als vil minnet si sich an im götlich und ist mit im vereinet âne underscheit.
Ders., Eckharts Trakt.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Alsô sol der mensche [...] mit der forme sînes geminneten gotes durchformet sîn und in im gewesent sîn, daz im sîn gegenwerticheit liuhte âne alle arbeit mêr: eine blôzheit neme in allen dingen und er dinge zemâle ledic blîbe.
daz ist, daz der mensche von minne und von heimlicheit, die er hât ze sînem gote, daz er [...] sô sicher an im sî, daz er niht zwîveln müge und wirt dâ von alsô sicher, wan er in minnet âne underscheit in allen crêatûren.
Sievers, Oxf. Benedictinerr.
(
hess.
,
14. Jh.
):
Zu aller ersten sal man got mynnen mit alme herzen, mit aller selen, mit aller crefte.
Strauch, Par. anime int.
16, 20
(
thür.
,
14. Jh.
):
Sente Augustinus sprichit: ,waz die sele minnit, deme wirdit si glich‘.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
sú minnent und meinent Got, darin versenkent sú sich unde engesehent ouch nimmer uf sine goben, sunder uf in selber.
in dem wolt in [geist] Got al ze mole zuͦ nichte machen, und mocht er in dem ze mole ze nichte werden, er wurde es von des ichtes minnen und das das er versmulzen ist, wan er enweis nicht, er mint nicht, er ensmakt nicht wan das ein
[negative Theologie].
din und min sele, wir alle sin geruffet und geladen, und alle ding sint bereit zu male in der vereinunge Gotz mit der minnender selen.
wenne ich bekenne daz wol, das der mensche in der zit nv́t ane minnen mag gesin, er mvͦs got oder die creaturen minnen: so bekenne ich daz wol, daz goͤttliche minne vnd die creaturen minnen nv́t wol bi einander geston mag.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
774, 2
(
els.
,
1362
):
daz sú dar inne erkennent die grosse liebe die er [Cristus] zuͦ vns het gehaben das wir in oͮch alsus wider minnent.
Eichler, Ruusbr. steen
122
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
wan die einikeit gottes, die ein iegelich schowende geist in minnen besessen het, die ist eweklich in ziehende vnd in heischende in goͤtlich personen vnd alle minnende geist in ir selbesheit.
Ders., Ruusbr. obd. Brul.
1, 159
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Vmbe das er got minnet, so kumpt er in ein missehagen sin selbes vnd aller sinre werke.
Ebd. 2, 2040
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
wurt hunger vnd turst von minnen so gros, daz er sich alle stunden v́ber git vnd gebristet sines werkes vnd wirket sich vs und wurt zvͦ nv́te in minnen.
Steer, Schol. Gnadenl. 3, A
2
,
117
(
schwäb.
,
1447
):
Die sele hat von nature die gezwinnt vnd die maht, got zü bekennen vnd zü minnen.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
19, 2
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
die einunge der heiligen ist übermitz bekennen unde minnen.
Sappler, H. Kaufringer
17, 9
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
zwen priester wurden des gewar, | [...] | wie die fraw oun underschaid | got minnet ser von herzen grund.
Niewöhner, Teichner
38, 79
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
ob die hell nyndert waͤr, | daz er seinen schepher | minnen solt fuͤr allez guͤt | [...] | daz ist der rechten lieb geleich | die da czeucht ins himelreich.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
38, 100
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
das götlich minnen | der sel all pein erstort.