eren,
V.
1.
›Gott, die drei göttlichen Personen (Gott, Christus, den Heiligen Geist) anbeten, heiligen, verherrlichen; Maria, die Heiligen verehren, loben, preisen, anbeten‹; auch ütr. auf göttliche bzw. heilswirksame Gegebenheiten: ›den Namen Gottes, das Sakrament, das Kreuz religiös verehren‹; in deutlich abgeschwächter Form: ›die Priester als Vertreter Gottes ehren, achten‹; auch: ›religiöse Ehrfucht vor den göttlichen Gestirnen haben‹; in 1 Beleg auch: ›Sonne und Mond als
gotes söne
verehren‹; negativ: ›einen Abgott, Götzen anbeten‹;
zu  1.
Vielfach Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
got loben und eren
.
Bedeutungsverwandte:
 12,  2,
1
 1; vgl.  1.
Syntagmen:
Christum / got / Maria, den herren / schöpfer / (himlischen) vater, den leichnam, den namen gottes, die dreifaltigkeit, die mutter gottes, gottes wort e., die evangelisten, die sonne, den mond, bilder / götzen e., Christum für einen got, mit den lefzen eren, got mit dem mund eren
;
der himmel js
. (z. B.
der frauwen
)
geeret sein
.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
dar vmme sole wir imber god loben vnde eren von alleme vnsem hertzen.
Luther, WA (
1519
/
20
):
das wir gottis namen ehren unnd nit unnutz brauchen sollen.
Ebd. (
1536
/
9
):
behuͤt dich auch vor des Teuffels gwalten, | Den ein yeglicher wol uberwinden mag, | Wenn er das ehrt on sünde alle tag.
Froning, Alsf. Passionssp.
1139
(
ohess.
,
1501ff.
):
Dich, heilger got und herren, | alle hymmelsche here dich loben und eren!
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
daz volk erete unsern herren got, do er quam ritende uf dem esele zu Jerusalem.
Opitz. Poeterey
8, 9
(
Breslau
1624
):
haben sie vorgegeben [...] Sonne / Monde vnd Sternen [...] wehren Gottes Soͤhne vnnd Mitgesellen / welche wir Menschen vieler grossen wolthaten halber billich ehren solten.
Bell, G. Hager
37, 1, 14
(
nobd.
,
1593
):
er(t) die gwaltig hande | Gottes.
Franck, Klagbr.
222, 34
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
Wir vnterlassen auch ire abgotterey / mit dero sie die bild vnd stummenden goͤtzen zu eeren vnd petlen fuͤrstellen / vnd gleich feyl haben.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
83, 15
(
els.
,
1362
):
gab er ein gebot das v́ber alles Rome Cristus vúr einen geworen got wúrde geeret.
Anderson u. a., Flugschrr.
14, 6, 13
(
Straßb.
1524
):
Alle Christen seind schuldig [...] das wort Gottes zuͦ hoͤren / eeren / fürdern / schitzen.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Vier ding sint die man eren sol ob allen dingen. [...] die priester. [...] Maria. [...] Gottes wort. daz vierde [...] daz ist únsers herren licham: den sol man eren ob allen dingen.
Goldammer, Paracelsus
2, 132, 2
(
1530
):
wehe euch, die ir Christum mit euern lefzen ehret, aber euer herz ist weit davon.
Ebd.
3, 282, 8
:
daß wir die bilder nit ehren, fuhren, nehren, die sich an gottes statt setzen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Das ich ie, frowe, dich gesach, | Der alle hymel geeret sint, | Und din wunnekliches kint | So vil dir eren hat gegeben.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
128, 11
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Wir sprechen niht, daz die hant des menschen geeret werde,
[bezogen auf die
menscheit Christi
]
sunder daz der mensche geeret werde. War unde geschiht daz etwenne, daz man sprichet, daz die hant geeret werde oder der fuoz, daz enheizet niht von der reden, daz disü teile übermitz sich selber ze eren sin, aber doch eret man in diesen teilen die ganzheit.
Morrall, Mandev. Reiseb.
145, 5
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Das volck von dem selben land erent ser die súnnen und den mon.
Sappler, H. Kaufringer
2b, 149
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
Es ist pillichen, das man ere | das hailig creuz.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 83
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Mariam eeren | süll wir geren.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1194
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Von dem gepot der tyrann wurden geeret die abgötter. [...] so liessen si in die pildung des chunigs machen den si da eren wolten.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
84, 41
(
tir.
,
1464
):
Wend er lobet vnd ëret stetikleichen den selligen Jeronimum mit grosser pegierd vnd andacht.
Froning, a. a. O.
77
;
1541
;
1739
;
M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Henschel u. a., Heidin
643
;
Reichert, Gesamtausl. Messe
9, 20
;
Stammler, Berner Weltger.
486
;
Williams u. a., a. a. O.
708, 18
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Anderson u. a., a. a. O.
2, 15, 27
;
Klein, Oswald
8, 18
;
Baptist-Hlawatsch, a. a. O.
1128
;
1706
;
Steer, K. v. Megenberg. Sel
12
;
46
;
Roth, E. v. Wildenberg ;
Ukena, Augsb. Hl. Kreuzsp.
1689
;
Vgl. ferner s. v.  3.
2.
›jn. (einen Menschen, speziell e. P. in obrigkeitlicher Funktion) / etw. (z. B. eine Institution) hoch achten / vor anderen auszeichnen‹; in mehrere Richtungen spezialisiert: ›jm. seine besondere Gnade erweisen‹ (von Gott als asymmetrisch gegenüber dem Menschen Handelndem gesagt); ›jn. rühmen, jn. als Person kennzeichnen, die hinsichtlich einer einzelnen Qualität, einer einzelnen Leistung oder als Persönlichkeit über andere Menschen herausragt, jn. in einen gesellschaftlich (besonders) angesehenen Status erheben‹ (allgemein von menschlichen Ehrenzuschreibungen gesagt, speziell von Beförderungen und Auszeichnungen durch Höhergestellte);
vgl.  2.
Bedeutungsverwandte:
 1416,  6,  13,
1
 1,  2, ; vgl.  2.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
got jn., den kaiser, die sele, das menschliche geschlecht, die hände e., der herre das römische reich, der könig js. geschlecht e., das einhorn js. reinigkeit e., j. die frommen / milden / warhaftigen, die keuschheit der jungfrau e., jn. besonders / wieder, mit grossen namen e
.;
jn. e. S
. (Gen.),
zu etw. e
.;
das geerte fräulein
;
Augustus, der geerte
.

Belegblock:

Luther, WA (
1520
):
Wenn denn gott sihet, das yhm die seel warheit gibt und alßo ehret
[dies zu 1]
durch yhren glauben, ßo ehret er sie widderumb.
Das euch Gott ehre, yhr untrewen heubter ewr armen leute
(hier wohl ironisch im Sinne von ›jn. verfluchen, bestrafen‹).
Ebd. (
1535
):
die fromen leute mit dem namen diesen Sem also geehert und gerhuͤmet haben, das er [...] allein ein Konig der gerechtigkeit billich heisst.
Stambaugh, Friederich. Saufft.
34, 17
(
Frankf./O.
1557
):
wo er auch solchs Gott zu ehren und zu gefallen thun wird / so wird in Gott wieder ehren / wie er sagt / 1. Samuel. 2. Wer mich ehret / den will ich wider ehren.
Valli, Baldemann
191
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Augustus der geerte, | Der alle min ding ie merte.
Thür. Chron.
9v, 7
(
Mühlh.
1599
):
Man solte aber viel mehr vnd billicher Ehren die Frommen / Warhafftigen / Weisen / Milden.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
2, 15
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
erte der keyser yn unde sinen vatir her Nycklos Polo.
Gille u. a., M. Beheim
76, 182
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Die funft sach ist, das er mit rot | gewirdigt und geeret hot | unser menschlich geslechte.
Ebd.
76, 193
:
ein kung eins purger tachter nem, | ir gslecht ert man des vester.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
221
(
Nürnb.
1517
):
[du] bist geeret unter dem volk – zu merung deins heils.
Grundmann u. a., A. v. Roes
192, 2
(
alem.
,
15. Jh.
):
manigerleye wise hett der herre aller welte in den tagen sines libes begunden zuͦ erende das roͤmische riche von meniglichen zuͦ erende sin. Zwer der herre hat geeret den keyser und roͤmischen kúnig als er in die welt kam.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Viel wissen sich in Worten für den Leuten nicht gering genug zu machen vnd zu demütigen, nur damit sie [...] mit großen Namen geehret, gezieret, gelobet vnnd angesehen werden.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
363
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Gar bald er des geeret ward | Von Gott, dem milten herrn.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Uss rubin tottes mundes pflicht | Sprach daz geertte fröwelin.
Sappler, H. Kaufringer
13, 20
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
ich pitt ew, liebe frawe mein, | daran ir mich ains dings gewert, | daran ir mich besunder ert.
Niewöhner, Teichner
479, 28
(
oschwäb.
1368
):
lat der edel man sich ern? | hat er erung niur fuͤr guͦt?
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gott ehre die vilen haͤnde / Gott schende die vilen munde.
Geehrt / honoratus. PHR. Er will geehret sein / vult honorem sibi haberi.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
[ain ainhürn] êrt die rainikait des käuschen leibs an der juncfrawen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
5, 16
(
tir.
,
1464
):
er ist wol zu loben vnd zu eren, den Christus der herr selbs gelobt vnd geëret hat.
v. Ingen, Zesen. Ged.
395, 20
;
Grundmann u. a., a. a. O.
193, 31
.
Bauer, a. a. O.
114, 5
;
3.
›jm. den nötigen, ihm gebührenden Respekt erweisen, jm. mit Achtung begegnen (auf der Grundlage der Zehn Gebote); jn. in einer bestimmten Rolle bzw. seinem gesellschaftlichen Status nach (z. B. als Vater, Mutter, Gast, Witwe, auch als Amtsinhaber) anerkennen und entsprechend den zugehörigen Normen behandeln‹; im Einzelnen: ›(einer Obrigkeit) dienen, huldigen‹; auch: ›jn. bewirten, jm. die nötige Gastfreundschaft erweisen‹; seltener: ›e. S. (z. B. den
creaturen
, einer Instanz) mit Achtung, Respekt begegnen‹;
vgl.  38.
Bedeutungsverwandte:
 1,  18,  6, ,  8, , ; vgl.  2.
Gegensätze:
 2, , .
Syntagmen:
sich, den anderen, den freund / gast / herren / son / vater, die mutter / oberkeit, das alter / ampt / erenbild, die alten / bürger / eltern / frauen / jungfrauen / pfaffen / prelaten / ritter / witwen e
.,
die nation den könig auf seinem stule e
.,
jn. mit einem namen e
.;
die geerten eltern
.

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
wer seinen Vater ehret, wird auch frewde an seinen Kindern haben.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Tim. 5, 3
(
Wittenb.
1545
):
EHre die Widwen / welche rechte widwen sind.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
,Du solt eren vatter vnd muͦter‘. [...] spricht gott.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
eirt vre rittere ind vre burgere.
Ebd. (
Köln
1499
):
wir hain uch ouch bewilen mit geeirt ind gekeirt in urre vrunde dienst, ind wat wir versuimpt haven, dat willen wir vervullen.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Ere alle menschen, und waz du wilt daz dir nit ingeschie, daz indu eime andern nit.
Froning, Alsf. Passionssp.
4161
(
ohess.
,
1501ff.
):
Got danck Herodi dem edellen herren, | daß hie (mich) [Pilatus] vorbaß wel eren!
Köbler, Ref. Franckenfort
85, 19
(
Mainz
1509
):
dz gericht vñ gerichts personen eren vñ fordern / vor gericht erberkeit gebruchen.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1603
):
privilegirte sie [frawen] der könig [...]: daß ihnen die männer auff dem wege weichen, sie sonst in ander weg auch ehren.
Thür. Chron.
3r, 12
(
Mühlh.
1599
):
Dieser Nimis lies ein Ehrin Bild machen / vff seines Vaters Grab [...] das Ehret er [...] gleich als seinen Vater.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
22, 9
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
[burger] di ouch yn [herren] eren mit vil gobe.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
neben denen von meinen geehrten Eltern mir anbefohlnen uͤbunge͂.
Henschel u. a., Heidin
564
(
nobd.
,
um 1300
):
Si sprach got mvͤz den gast eren.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
211, 29
(
els.
,
1362
):
Wenne daz waz ein anefang daz man die prilaten der cristenheit begunde eren vnd erhohen in gewalte vnd in namen.
Anderson u. a., Flugschrr.
14, 8, 22
(
Straßb.
1524
):
Es sol ein jeder sein oberkeyt [...] eeren vnd lieben.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
3552
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Da mit er dett dem kaiser kunt | Das er inn billich eeren soͤlt.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
130, 2
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
wan die dienstliche anbetunge alleine got zuobehörent, so enbehörent dekeiner creaturen zuo, umbe daz daz wir die creaturen übermitz sich selber eren.
Müller, Stadtr. Ravensb.
245, 30
(
oschwäb.
,
1425
):
das man erber lút eret und in schenket von hochzit oder andern sachen wegen.
Sappler, H. Kaufringer
5, 494
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
der junge ritter frumm und wert | Ward da wol von in geert | [...] | fuoter, häw, kost und wein | bezalt die statt für si.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 232, 10
([
Augsb.
]
1548
):
Ehret Ritter / Frawen und Pfaffen | Dann sy Gott / zuͦ Ehren / hat geschaffen.
Rot
316
(
Augsb.
1571
):
Honorirn, Ehren / in ehren halten / hoch achten.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Das alter / ampt / vnd frawen soll man ehren. [...]. Ehr deinen freund / so ehrt er dich wider.
Klein, Oswald
19, 179
(
oobd.
,
1416
):
[Die nacio] erten in [künig Sigmund] auf seinem stüle.
Mollay, H. Kottanerin
28, 19
(
moobd.
,
1439
/
40
):
die edel KungInn die erat Irͤen Sun als hoch Vnd was als diemuͤtig.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
415, 4
;
Sievers, a. a. O. ;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
74, 27
;
Logau. Abdank.
169, 15
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
67, 33
;
Lindqvist, a. a. O.
631
;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Menge, Laufenb. Reg.
6003
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
2, 15
;
Sappler, a. a. O.
1, 142
;
3, 565
;
Hulsius
D ijr
;
4.
›jm. etw. (z. B. eine Bitte) gewähren; jn. dadurch auszeichnen, dass man ihn mit etw. Besonderem ausstattet, jn. beschenken, jn. für geleistete Dienste honorieren‹;
vgl.  8.
Phraseme:
jn. einer bitte eren
›jm. eine Bitte gewähren‹.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
[Bawr] bracht jn [Eber] in die statt seim Herrn, | Vnd thet jn mit dem Wiltpret ehrn
(als Huldigung auch zu 3 stellbar).
gleich wie du mirs hast beschert, | Hab ich dich mit der helfft geehrt.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1440
/
4
):
wurten der bischoff [...] ettlich kamerer [...] mit cleinheiten und ettlich mit parem golt geert.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
ere mich noch einer bett und schaffend, das wir mit eren von dem land scheident!
Roloff, Brant. Tsp.
664
(
Straßb.
1554
):
sagt mir das ir hant | Ein dochter ist Susanna genant / | [...] | Für alle doͤchter mit schonheit geehrt.
Wyss, Luz. Ostersp.
4419
(
Luzern
1571
):
Do hast du mich vast wol empfangen, | Dann ich dich geerett diner pitt.
Leisi, Thurg. UB
8, 597, 10
(
halem.
,
1386
):
erbatt der rat Walther Swartzen, daz er [...]. Des eret Walthers Swartz ain rat
(›jm. etw. gewähren‹).
5.
›jn. in den Stand der Ehrenhaftigkeit zurückversetzen, jn. begnadigen, rehabilitieren‹;
vgl.  4.

Belegblock:

Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
Jungkfrauwen schmehen und schand zuͦkern, | Und mit der ehe sie wider ehrn, | Viel höher lob darmit verdient, | Als der [...].
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
behaben wir vͥns selber gnade vor was nit an den lip gat vnd och die, so gnade bescheche von vͥnserm herren dem keiser in dem rechte alz sy geeret wuͥrden.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
mit versamptem rat von stat und land [...] die gestraften und entêreten im Kuͤnitzkrieg wider begnadet und geêrt.
Welti, a. a. O. ; .
6.
›etw. wertschätzen, hoch achten, verehren‹; im Einzelnen: ›etw. (z. B. aufgrund seiner Heilkraft) rühmen‹; ›etw. pflegen, auf etw. achten‹; ›(einen Feiertag) respektieren; (ein Fest) feierlich begehen‹;
vgl.  811.
Syntagmen:
weisheit für geld e
.;
den baum / feiertag / pfennig, die hochgezeit, die erde / kunst, das fest e
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
74, 964
(
Magdeb.
1608
):
hab verlangst darauff gedacht / | Wie ich [...] | [...] kommen moͤcht zu den Gelerten / | So die kunst verstuͤnden / vnd ehrten.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1477
(
Köln
1476
):
moder, der furstijnnen ho | Fest, gnant Purificacio, | Nae gewoenten wart dat geeyrt.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
62, 4
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
wir sint geborn von der erdin und muzen widir erde werdin, dorumme sulle wir di erde sere eren.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Du erest kain hohgezit.
Lemmer, Brant. Narrensch.
17, 2
(
Basel
1494
):
Die groͤsßt torheit jn aller welt | Jst / das man eret für wißheit gelt.
Ebd.
95, 62
:
O narr den fyrtag halt / vnd ere.
Goldammer, Paracelsus
4, 248, 2
(
1530
):
so ist sein gehurn [einhorn] hoch und groß zu loben und eren
(als Heilmittel).
Morrall, Mandev. Reiseb.
46, 25
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
[der bom] hatt ander tugent vil, dar umb erent in die haiden vast.
7.
›ein Tierweibchen schwängern‹ (im Beleg von einem Bären gesagt);
vgl. am ehesten  6.

Belegblock:

Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Solînus spricht, daz die pern di perinne haimleich êren.