danken,
V.
1.
›Dankbarkeit empfinden, dankbar sein‹; zu (
der
3; offen zu 2.
Syntagmen:
jm. etw.
(Akk.)
/ e. S.
(Gen.)
an sein ende, immer, in ewigkeit d
.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp.
2916
(
ohess.
,
1501ff.
):
zu der kirchen sollen mer alle gann | und got danckende synn | syner grossen martel und pynn!
Henschel u. a., Heidin
637
(
nobd.
,
um 1300
):
Dv hast behalten mir daz leben | DeS wil ich immer dankhen dir.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Des danke ich, lieber herre, dir. | [...] Lob und dank sig dir geseit.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1075
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
9, 31
;
Wyss, Luz. Ostersp.
4410
;
Klein, Oswald
1, 13
;
26, 134
;
44, 72
.
2.
›jm. (oft Gott) Dank bezeugen, mit Worten Dank sagen‹;
zu (
der
3.
Syntagmen:
freundlich / herzlich / treulich d.
;
got der gabe / seiner marter d.
;
jm. mit aufgerekten händen d.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Des wyr jm̄ billich auß allen vnseren kraͤfften vnd vermoͤgen / danckenn / loben vn̄ lieben soͤllen / zuͦ allen zeiten vn̄ in ewicheit.
Ebd.
12, 138, 6
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Sihet er [der guote mensche] bœsiu dinc, er danket gote, daz er in dâ vor bewart hât.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Dancken kost nichts / vnd gefaͤllt GOtt vnd Menschen wol.
Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
ER nam das Brot / dancket / vnd brach es / vnd gab es jnen.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
120, 10
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Herre sprach der getwerch / des dancken ich üch sere / vnd ich wil gerne byj üch bliben.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Bewar vns auch in dieser Nacht, | [...] Domit wir den Morgigen Tag, | Frisch auff moͤgen stehn on all klag, | Vnd dir dancken der guͤttigkeit.
v. Birken. Erzh. Österreich b, (
Nürnb.
1668
):
Nach diesem / begaben sich beyde Parteyen wieder anheim / dankten ihren Bundsgenossen vor die huͤlfe.
Lauchert, Merswin (
els.
,
1352
/
70
):
Do ich daz horte do was ich fro vnd dankete ime.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Gedanket sig Got eweklich, | Und fride dir von himelrich!
Sappler, H. Kaufringer
1, 75
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
si dankten im der rede ser.
Dreckmann, H. Mair. Troja
18, 5
(
oschwäb.
,
1393
):
der gab vil vester ist ze danken, die man ungebeten geit, dann darumb man bitt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
got, des sei dir gedanket, daz dû armuot nie versmæht hâst.
Klein, Oswald
41, 18
(
oobd.
,
1428
):
In freim gelait so ward ich aber wegehafft | gen München bald, ich danck der edlen ritterschafft.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Tegernsee
,
1577
):
Gesang und Ruͤff [...] darinnen man Got vmb seine wolthaten dancken [...] soll.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
101, 36
(
tir.
,
1464
):
dankchen vnd loben vnd eren den ewigen got.
Quint, Eckharts Trakt. ;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
8, 1179
;
Rosenthal. Bedencken
26, 22
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
281, 12
;
285, 8
;
Mathesius, Passionale ;
Henschel u. a., Heidin
537
;
580
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 426
;
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
1074
;
Sappler, a. a. O.
4, 421
;
17, 289
;
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. ;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
163, 5
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 19
.
Vgl. ferner s. v.  3,  3,  2,  1,  2.
3.
›jm. etw. verdanken, jm. Dank schuldig sein‹;
zu (
der
3.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp.
6387
(
ohess.
,
1501ff.
):
das ich myn augen widder haben! | das dancken ich den goddes gnaden!
Heidegger. Mythoscopia
17, 27
(
Zürich
1698
):
die Griechische Mythosophia oder Fabelweißheit muͤsse gaͤnzlich den Nordlaͤnderen gedanckt werden.
A. à S. Clara. Deo Gratias (
Wien
1680
):
Daß die arme Wittib zu Sarepra ist getroͤstet worden / das hat sie zu danken gehabt dem Eliæ.
Klein, Oswald
59, 3
;
Weber, Füetrer. Poyt.
279, 5
.
4.
›jm. etw. vergelten, entlohnen‹, auch ironisch: ›jm. etw. heimzahlen‹;
zu (
der
3.
Syntagmen:
jm. etw. übel d
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
539, 1036
(
Magdeb.
1608
):
Bath er wolt jhm den Dorn außheben / | Er wolts jhm danckn im Tod vnd Leben.
Franck, Decl.
339, 34
(
Nürnb.
1531
):
das er aber das würffelspil erster dem menschen uͤberreycht hat / sol jm der teuffel dancken / darumb das er mehr boͤß dann guts hat geschafft.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 312, 12
(
Hagenau
1534
):
Wer eynem andern dienet / der gedenck nicht / daß mans yhm dancken werde.
Wyss, Luz. Ostersp.
4517
(
Luzern
1571
):
Symon, dins mals deß danck dir gott.
Dreckmann, H. Mair. Troja
13, 22
(
oschwäb.
,
1393
):
daz ez von uns nit beschiht, so mugend ez ander lüt tun, die da hörnd die unzuht, die er an uns begat, daz si im der ains tages werdent danken.
Froning, Alsf. Passionssp.
16
;
4038
;
4214
;
Thür. Chron.
20r, 28
;
Vgl. ferner s. v.  7.
5.
›abdanken, zurücktreten, entsagen‹;
wohl zu (
der
3.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
In diesem Jare danckte Keiser Carl dem Ro: reich, legte kron und Scepter nider.