V., unr. abl.
– Nur älteres Frnhd.; seit dem 16. Jh. zunehmend seltener.
3.
›etw. bekennen, zugeben; jm. etw. einräumen, zugestehen; an jn./etw. glauben, sich zu jm./etw. bekennen‹.
Phraseme:
bei der warheit, in / mit / von warheit etw. jehen
›etw. wahrheitsgemäß einräumen‹.
Bedeutungsverwandte:
,
(V.)
7,
(s. v.
2;
4),
.
Syntagmen:
mit Gen. (meist) oder Akk.
der, die warheit j.
;
an jn. j.
Belegblock:
Confiteri. Veriehen beiachtzen jehen veriähung thun bekennen bekennig sein gestand thun nit in abred stehen nit abredig sein nit verleucknen nit abred sein.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
(
nrddt.
,
14. Jh.
):
Und in [juden] geboten daz sie swigen | Und an Jhesum Crist nicht gigen.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb.
(
Köln
um 1490
):
Sij synt unwissen, dat moys ich jehen.
Kurz, Waldis. Esopus
(
Frankf.
1557
):
Ich mags wol mit der warheit jehen, | Wir sind beid gar vbel versehen.
Ermisch, Freib. Stadtr.
(
osächs.
, Hs.
v. 1325
):
des muz he im zu hant iehen oder loikenen.
he ste denne bi im unde iehe an sin wort.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Ayrer. Phaenicia
211, 239
(
Nürnb.
1618
):
das hett ich nicht glaubt, muß ich jehen | hett ich nicht ghört und zum teil gsehen.
daz muͤssent ellú hertzen von gantzer waͮrheit jehen.
er waz doch des tages ein helt gewesen […] dez johent im die besten an dem strite.
Pfaff, Tristrant
(
Augsb.
1498
):
Der můst nun von waren schulden yehen, das er in seinem leben so schoͤnen leyb ye gesahe.
Primisser, Suchenwirt
(
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Die fraw die sprach: ,Des gih ich dir,.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
1094
;