bekennen,
V.,
unr., rückuml.:
bekante, bekant
, aber
bekennet
.
1.
›etw. kennen, wissen, um etw. Bescheid wissen‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
den weg, die natur e. S. / stimme, das gebot / gesez, die dinge / statuten b., b., das [...] / wie [...]
.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
dye. dye goetliche gebot. geistliche statuten vnd keyserliche gesetze. wissen vnd beke͂nen vnd leren.
Feudel, Evangelistar
33, 33
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Ir betet an daz ir nicht bekennet, wir beten an daz wir bekennen.
Eggers, Psalter
24, 16
(
thür.
,
1378
):
den wec des fredis bykanten si nicht.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
die lute die der balmen nature bekennen.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
2310
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
wan er daz wol pekennet, | daz vor got niht namen hot | kain sunder.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
aber diseme volgent sú, wanne sú bekennent sine stimme.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
544, 11
(
els.
,
1362
):
Also wol min got erkennet wie er sine diener sol begoben, also wol bekennet er och wie er die súnder sol pinigen.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
48
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Der erlost die juden, als man bekant, | Von den grimmen banden.
Vetter, a. a. O. ;
Morgan u. a., MHG. Transl. Summa
352, 7
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
6, 35
;
23, 1
;
25, 24
.
2.
›jn. kennen; mit jm. bekannt sein‹.
Syntagmen:
jn
. (z. B.
den philosophen
)
b
.; (selten:)
js. b
.;
sich mit jm. b
.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
der busschoff in ein reichtis besante | die richsten die hie bekante.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
her [...] sprach: Vorwâr sage ich ûch: ich bekenne ûwir nicht.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Darauff antwortte mein herr, er bekennete sich mit den burgeren nicht.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
20, 6
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Hastu nicht bekant den philosophen, der in dem bade sterben wolte.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Seine Juͤnger jhn verliessen, | Keiner in bekennen wolt.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
der burger leukete anderwerbe mit sime eide, daz er den man nie hette bekant.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
mænig schar | Von mænigen froͤmden landen, | Die ainander nút bekanden.
Bechstein, a. a. O. Mt. ;
Vetter, Pred. Taulers ;
Roloff, Brant. Tsp.
1778
;
Bächtold, N. Manuel. Papst
93, 1670
;
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Man.
12, 25
;
Primisser, Suchenwirt ;
3.
›jn. (meist) / etw. (seltener) aus einer Anzahl von Gleichartigen identifizieren, erkennen‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
ind he reide enwech in der duister nacht mit buschof Mirmigart ee man sie bekente.
Feudel, Evangelistar
88, 29, 30
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
ir ougen woren vorvynstert daz sy en nicht bekanten.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Sinen sternen wir da bekanden: | Úncz har wir dem gevolget han.
Gagliardi, Dok. Waldmann
1, 284, 41
(
halem.
,
1471
):
der obgenant Cůnrat Krig habe ein tenninen stang [...] verloren und die an des obgenanten Göldlis alten huse funden, die er bekennt und nemen wöllen habe.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
und stießen uff ainander ungefärlich unbekantlich, und ee sie sich bekanten, da schußen sie gen ainander ab.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
zu Vohburg warden si bekant und von den paurn angenomen und gên Inglstat bracht.
Helm, H. v. Hesler. Apok. ;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ;
Tobler, Schilling. Bern. Chron. ;
Morrall, Mandev. Reiseb.
75, 14
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 364
.
4.
›(mit einer Frau) schlafen, ein Kind mit einer Frau zeugen‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
Cay͂ [...] vloe viss de͂ lande [...]. vñ bekãte sy͂ huysfrauwe͂ vñ gewã Enoch sy͂ sone.
Gerhard, Hist. alde e
224
(
omd.
,
um 1340
):
Adam sich wider wante | Zu Even und si bekante. | Darnach nicht gar lange was, | Seth des sunes Eva genas.
Ebd.
1118
:
Din [Amram] wib bekenne sicherlich. | Ein kint geberen sol von ir.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Und Jôsêph [...] slâfe und tet alse ime der engil des herren geboten hatte, und [...] bekante ir nicht, biz daz si gebar iren êrstin gebornen sun.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
nobd.
1524
):
manger der etwan | Uß zorn ein totschlak hat gethan, | Oder geraubt, gemort, gebrant, | Oder ein jüdin sonst bekant.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
des vatter bekand nie wip, des můter erkande nie man.
Gerhard, a. a. O.
119
.
5.
›etw. erkennen, (Qualitäten e. S. / e. P., Personen, Sachverhalte) in ihrem Wesen, Grund, Zusammenspiel, in ihren Äußerungen, nach ihren Unterschieden erfassen; etw. einsehen‹; vereinzelt: ›etw. sehen, erblicken‹; von Gott, den Menschen, tropisch auch von anderen Bezugsgrößen gesagt; falls von Gott gesagt und auf ihn selbst bezogen, wird
bekennen
gleichbedeutend mit dem innertrinitarischen
gebären
der drei göttlichen Personen; dann Assoziation zu 4 möglich.
Mit besonderer Häufigkeit in Texten der Mystik belegt; dazu
Zirker, Bereicherung d. dt. Wortsch.
1903, 22/3
.
Bedeutungsverwandte:
 12,  12,  8, , , .
Syntagmen:
den adel / gewalt e. P., den schaden / gebrechen, got, den vater / son / schöpfer / feind, den weg b., die kreatur / botschaft / dreiheit / einigkeit / gerechtigkeit / gnade / list / natur / not / warheit b., das wesen / wort b., die dinge / gedanken b., etw. in seiner ursache b., etw. mit unterscheide b., etw. in / mit got b., den baum aus der frucht b., b., das [...] / ob [...], sich bekennende b., gemüt / sele / vernunft / verständnis etw. b., engel etw. b., vater sich selbsten, das wort, die götliche natur b
.;
vernünftiglich b., jn. gänzlich b
.;
bekennende bescheidenheit
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Waz man bekennen sol, daz muoz man bekennen in sîner ursache.
suln wir bekennen den vater, sô müezen wir sun sîn.
swer iht bekennet, der enbekennet got niht.
der underscheit kan genemen in gote âne zal und âne menige, der bekennet, daz drîe persônen sîn ein got.
Ie mê der mensche bekennet, ie baz er bekennet.
daz ,nieman den vater bekenne wan sîn sun, noch nieman den sun wan sîn vater‘. Und dar umbe: sol der mensche got bekennen, in dem sîn êwigiu sælicheit bestât, sô muoz er ein einiger sun sîn mit Kristô des vaters.
In disem selben worte hœret der vater und bekennet der vater und gebirt der vater sich selben und ouch diz selbe wort und alliu dine und sîne gotheit al ze grunde, sich selben nâch der natûre und diz wort mit der selben natûre in einer andern persône.
der vater enbekennet niht dan diz selbe wort und sich selben und alle götlîche natûre und alliu dinc in disem selben worte, und allez, daz er dar inne bekennet, daz ist glîch dem worte.
ich mag kein ding gesehen, es sey mir denn gleich, noch ich mag kein ding bekennen, es sey mir denn gleich.
swer iht bekennet in gote und im deheinen namen anekleibet, daz enist got niht.
Daz vihe bekennet in hie und in nû; aber der engel bekennet sunder hie und nû, und der mensche [...], der erkennet in einem wâren liehte.
Swer iht bekennet mit gote, der enbekennet got aleine niht. Aber der got aleine bekennet, der bekennet mê in gote.
die wîle diu sêle bewunden ist in dem lîbe, sô enmac si got niht bekennen.
Diu sêle [...] bekennet sich an gote götlich, als vil als got in ir ist.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
die got blôz bekennent, die bekennent ouch mit im die crêatûre.
Ebd. :
sô der mensche, diu sêle, der geist schouwet got, sô weiz er ouch und bekennet sich bekennende, daz ist: er bekennet, daz er schouwet und bekennet got.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
O herre, ewiger Got, | Dem da nicht verborgen ist, | Bekennende du hie bist | Eygenlichen alle dinc.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
5961
(
rib.
,
1444
):
Id is besser dat eyn bekenne sich | Dan keyser zo syn off konynck rijch.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2393
(
Köln
1476
):
Nyet langer bleyff man truyrich stayn, | As man dye baytscafft dayr bekant.
Ebd.
2943
:
dat wyr kunden | Ind vns selffs bekennen wulden, | Wye byllych wyr layssen sulden | Groysse sunden.
Steer, Schol. Gnadenl.
1, 525
(
noschweiz.
,
15. Jh.
):
Jst aber, das dú sele nit mag warheit bekennen on gnad, so waͤrent vil juden vnd haiden in gnaden.
Ebd.
3,
O1, 116 (
rhfrk.
,
1375
):
wan die sele die hat eigenmacht [...], got zů bekennende vnd zů minnende von nature.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Herre, du bekennes mine gedenke von verne.
Strauch, Par. anime int.
12, 9
(
thür.
,
14. Jh.
):
wanne dan di sele bekennit irin schadin und den gebrechin den si hait inphangin fon den sunden.
Neumann, Rothe. Keuschh.
2868
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
di kuscheit sterckt der sele gesichte, | das si bekennet gotes gerichte.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
wan sicherlîchen ûz der vrucht wirt der boum bekant.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
daz wort ist sin sun und daz bekennen sin selbes daz ist daz geberen sins sunes in der ewikeit; er ist inne blibende in wesenlicher einikeit und ist uzgonde an personlichem underscheide. Alsus get er in sich und bekennet sich selber, und er get danne usser sich in geberenne sin bilde, daz er do bekant und verstanden het.
Eichler, Ruusbr. steen
52, 4
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
daz sv́ smagkent vnd bekennent driheit in einikeit vnd einikeit in driheit.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
das sy bekennen den anefanck das mittel vnd das ende diß bůchs.
Schmidt, Rud. v. Biberach
22, 6
(
whalem.
,
1345
/
60
):
das der mensche aller best die warheit bekent, der si nút allein hoͤrende, want [...] wúrkende het gelernet.
Ebd.
68, 15
:
Dis beschiht, wenne wir die sache von gottes ofnung bekennen, die wir bi nút mit menschlicher bescheidenheit begriffen mv́gen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
203, 1
(
els.
,
1362
):
Do bi bekante er daz Cristus ime rief us disem lebende.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2037
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
hettend sÿ bekennet das | Das er Gott und mensche was, | So hettend sy inn do nitt ertoͤt.
Broszinski, Minner. Chir. Parva
70r, 7
(
halem.
,
2. H. 15. Jh.
):
Es ist nútz, das man bekenn die natur vnd das wesen des wunden.
Morgan u. a., MHG. Transl. Summa
284, 1
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
dar umbe ist eins ieklichen bekennenden bekentnüsse nach wise siner naturen. Unde dar umbe: (unde) ist, daz die wise des wesendes etliches erkantes dinges fürtriffet die wise der naturen dez bekennenden, so muoz daz sin, daz dez bekennen si über die naturen dez bekennenden.
Warnock, Pred. Paulis
8, 32
(
önalem.
,
1490
/
4
):
won gott bekent clarlichen alle ding in im selbs in sinem göttlichen wesen und bedarf sich nit keren uff die uswendigen ding, sú zů bekennen.
Ebd.
18, 13
:
Es ist gar kum und hertt dem menschen ze bekennen underschaid zwúschent dem liecht der natur und dem gnadrichen liecht der gnaden gotz.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 218, 3
([
Augsb.
]
1548
):
er ist ain saͤlig man | Der selb sich wol bekennen kan.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
20, 21
(
noobd.
,
1347
/
50
):
ain mensch hat gemain mit den engeln ze bekennen vernuͤnfticleichen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1413
):
und soll sprechen ,mein nachbarin, daß hab ich bekent daß daß schöffl dein ist‘.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
563, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Ains tags ain statt vil gross im ward bekennet. | Do er dar kom zue lande, | do ward sy im Karthago, dy weytt genennet.
ders., Eckharts Trakt. ; ;
Meijboom, a. a. O.
6095
;
6260
;
Meisen, a. a. O.
814
;
Feudel, Evangelistar
5, 17
;
30, 15
;
Strauch, a. a. O.
2, 22
;
112, 30
;
114, 12
;
Jostes, Eckhart
58, 16
;
93, 21
;
Pyritz, Minneburg
3912
;
4822
;
Rohland, Schäden
363
;
Vetter, a. a. O. ; ;
Schmidt, a. a. O.
69, 4
;
Lauchert, Merswin ; ;
Eichler, a. a. O.
36, 11
;
51, 3
;
52, 2
;
Ruh, Bonaventura
308, 8
;
Morgan u. a., a. a. O.
81, 10
;
251, 12
;
299, 30
;
Schülke, Geistl. Gemahelsch.
1630
;
Vgl. ferner s. v.
1
 4, (Adj.) 11.
6.
›jn. / etw. bekennen, seinen Glauben öffentlich kundtun, bezeugen, (seine Glaubensüberzeugung, Konfessionszugehörigkeit o. ä.) aussagen; jn. als etw. verehren‹; in aller Regel mit Bezug auf religiöse Überzeugungen, vereinzelt hinsichtlich profaner Verhältnisse (wie der Volkszugehörigkeit) gesagt.
Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 1,
2
 4.
Syntagmen:
jn
. (z. B.
got, den herren
)
b., etw
. (z. B.
den glauben, js. namen
)
b., jn. einen got b., jn. für / als etw
. (
als ehefraue / herren
)
b., sich demütiglich / öffentlich / recht / treulich b., b., das [...] /
Hauptsatz im Konj.,
sich b., etw
. (z. B.
slaven
)
sein, sich für jn. b., sich zu etw. b
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz ist êwic leben, daz sie dich aleine bekennen einen gewâren got.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Satyros thete man sie nennen, | Vnd fuͤr Waldtgoͤtter sie bekennen.
Derhalben mich billich solt ehren | Vnd mich bekennen fuͤr ewrn Herren.
Luther, WA (
1530
):
unser ehefrawen [...], die wir doch fuͤr Gott [...] nicht als unser huren, sondern als unser ehefrawen bekennen.
Ebd. (
1531
):
bekennen, das der glaube an Christum helffe.
Ders. Hl. Schrifft.
Mt. 10, 32
(
Wittenb.
1545
):
Wer mich bekennet fur den Menschen / Den wil ich bekennen fur meinem himlischen Vater.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
233, 27
(
Nürnb.
1548
):
die jn fuͤr der welt / bekennen / seinen namen auß predigen / vnnd bekand machen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
das sin namen geheiligt werde und gegroͤsset und bekant und geminnet werde.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1602
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Die warend haiden aͮne spott | Und bekantend nit gewaren Got.
Reu, Süddt. Kat.
1, 157, 33
(
Zürich
1580
):
Wo ich aber verharren im glouben vnnd bekenne jhn.
Ebd.
159, 1
:
Ich bekenn, das er empfangen ist nit wie die menschen, sonder von dem heiligen Geist.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
ein ordenung [...], in der dein heyliger name und gotheyt bekennet werde.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Glaubens artickel lassen sich nicht disputieren vnd zuzausen / sondern woͤllen [...] bekennet sein. So offt wir etwas guts thun / so offt bekeñen wir Gott.
Andreae. Ber. Nachtmal
65r, 12
([
Augsb.
]
1557
):
als glaubten vnd bekendten sy / Christus waͤre also in disen sichtbarn him͂el gefaren.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
hat sie sich doch hernach zu der unverenderten Augspurgischen Confession bekennet.
Steer, K. v. Megenberg. Sel
52
(Hs. ˹
moobd.
,
1411
˺):
das wir gelauben vnd bekennen, das vnser herr Ihesus Cristus gotes sun, got vnd mensch ist.
Bauer, Imitatio Haller
73, 15
(
tir.
,
1466
):
da der mensch sich diemuetikchleichen pekchennnen ist, denn da er suechen ist die grossen hohen kchunst.
Moscouia
B 1v, 39
(
Wien
1557
):
vberbleibling der Wenden / die derselben ortn etwan gewont habe͂ / die alle bekeñen sich Slauen sein.
Ebd.
C 4r, 43
:
Seiner Raͤthe khainer hat des Herrn mainung widersprechen duͤrffen / bekhennen durchauß / des Fuͤrstens willen / sey Gottes willen.
A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
haben [...] Anatholeus und Propoleus offentlich sich für Christen bekennt.
Wyss, Limb. Chron. ;
Asmussen, Buch d. 7 Grade
1095
;
Reichmann, a. a. O.
156, 20
;
Roloff, Brant. Tsp.
1973
;
Reu, a. a. O.
158, 7
;
247, 14
;
Koller, a. a. O. ;
Andreae. a. a. O.
46r, 8
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Wolf, Norm im sp. Ma.
28, 11
;
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. I,
159
.
7.
›etw. (Schuld unterschiedlichster, oft religiöser und rechtlicher Art, Straftaten) bekennen, gestehen, eingestehen, zugeben‹.
Bedeutungsverwandte:
,  2, (s. v.  24),  12, (s. v.  5),  3, , .
Gegensätze:
 2,  12, .
Syntagmen:
den gebresten / mord, die blutrunst / missetat / schande / schuld / sünde / warheit
(sofern sie ein Vergehen betrifft),
einen brand, ein ding, verraterei / zauberei b., (sich) b., das [...] /
Hauptsatz;
sich schuldig / unwürdig b., sich frei / offenlich b., recht b
.;
sich zu etw
. (einem Vergehen)
b., sich für einen sünder b
.; auch mit Gen.:
der missetat / schuld / sünde / tat / warheit b., sich des irtums b
.;
auf etw. b
.;
bekantes geld
›Geld, das gestohlen zu haben man bekennt‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
CONFITERI. Veriehen beiachtzen jehen veriähung thun bekennen bekennig sein gestand thun.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
142, 24
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Dar umb wil ich nü bekennen was ich gedan han.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Beichten. Verjehen. Sein heimligkeit außsagen. Sein aigne suͤnde vnd schuld bekennen. [...]. Bekennen. Ein ding vnzweiffenlich bekennen / gestehn / oder / Mit ainigem bestendigem grund nicht vernainen koͤnnen. Nicht in abred sein. Bekenntlich gestehn.
Ulner (
Frankf.
1577
):
Bekennen. Gestehen / nicht in abreden seyn / nicht laͤugnen / nicht verneinen / ja darzu sagen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Und worden getouft von ime in dem Jordâne bekennende ire sunde.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Ab man gefangene lute pynigen moge umme missetat zcu bekennen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
170, 40
(
thür.
,
1474
):
also danne Hans Hoderdey eyn blutrunst bekant hat.
Ebd.
186, 33
:
hat her der tad daselbist nicht offintlich bekant.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
so die peinlich beclagt wurden und der beclagte sich darzu bekennte oder, wie es recht, uberweiset wurde.
Skála, Egerer Urgichtenb.
55, 6
(
nwböhm.
,
1569
):
Sagt es sej nit wahr das er das Bekhente geldt gestolen.
Ebd.
131, 7
(
1574
):
was er mehr Mordt Bekhennen solt were vnrecht.
Luther. Hl. Schrifft.
3. Mose 16, 21
(
Wittenb.
1545
):
Da sol denn Aaron seine beide hende auff sein [Bock] heubt legen / vnd bekennen auff jn alle missethat der kinder Jsrael.
Ebd.
26, 40
:
Da werden sie denn bekennen jrer Veter missethat.
Langen, Myst. Leben
168, 10
(
nobd.
,
1463
):
Bekenstu, daz du got den herren vil vnd mancherlay weiß gelaydigt hast mit deinen sunden.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
bekent er eins morts oder todslags.
Ders. u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
der einer Missthat, die zweifelich ist, auss marter oder betrowung der Marter bekennt.
die Beichtvatter der vbellthatter sollenn sye nit weisenn, was sy mit der warheit vff sich selbs oder annder personen bekennt haben, widder zu leugknen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
69, 11
(
Nürnb.
1548
):
Das ein mensch erstlich sein suͤnde bekenne.
Ebd.
248, 5
:
mussen wir vns fuͤr suͤnder erkennen vnd bekennen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
so kume alzehant zů dir selber und bekenne dinen gebresten.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
507, 26
(
els.
,
1362
):
Do wolte sú Eustachius so lange pinigen vncze das su die worheit bekantent.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 89, 9
(
Hagenau
1534
):
Bekant ist halb gebüsset.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Ich bekenn mich ich hon unrecht.
Maaler (
Zürich
1561
):
Verjaͤhen / Gichtig sein / Schnellen / Eigenlich von denen die man folteret od’ sunst zwingt ein ding zebekennen.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Mit dem bekannt er vor seinem herren sich schuldig des tods umb manig grosses übels.
Quint, Eckharts Pred. ;
Köbler, Ref. Wormbs
358, 4
;
Froning, Alsf. Passionssp.
3979
;
Hübner, Buch Daniel ;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
17, 20
;
Kohler u. a., Bamb. Halsger. ;
ders. u. a., Peinl. GO Karls V. ; ; ; ; ;
Reichmann, a. a. O.
107, 10
;
Vetter, a. a. O. ; ;
Sexauer, Schrr. in Kart.
217, 23
;
Goedeke, Fischart. Flöh Haz
3940
;
Anderson u. a., Flugschrr.
23, 6, 22
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Spiller, a. a. O. ; ;
Bauer, Imitatio Haller
60, 16
;
Dietz, Wb. Luther ;
Wmu
1, 172/3
;
Vgl. ferner s. v.  1,  9.
8.
›etw. zugestehen, etw. (oft: die klägerische Behauptung) als berechtigt anerkennen‹.
Bedeutungsverwandte:
(s. v.  1),  11, .
Syntagmen:
die schuld b., jm. das lehen b
. ›bestätigen, daß das angesprochene Besitztum Lehensstatus hat‹,
jm. das haus b
. ›anerkennen, daß man es als Lehen empfangen hat‹,
jm. das eigentum b
. ›anerkennen, daß etw. an einen neuen Eigentümer gegangen ist‹,
das eigentum b
. ›anerkennen, daß etw. in das Eigentum eines anderen übergegangen ist‹,
schuld auf etw. b
. ›etw. mit Schulden belasten‹;
jm. das bekante geben
;
(sich) b., das [...]
;
der warheit b
.;
auf etw
. (z. B.
die schuld
)
b
.;
bekante schuld, bekante schillinge
.
Wortbildungen:
bekenner
3 (a. 1351ff.).

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1562
):
Der rait wolt den antast haben und im [erzbischof] nicht bekennen, wie ers gern gehat hett.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1374
):
daz si [...] sageden von punten zu punten [...], so waz der herren [...] friheit unde recht were, unde wes man in hi zu Limpurg an der herschaft bekente.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
wilt aber die priolen vollenherten an irme gebode [...], so bekenne die jungere daz iz ir fromet.
Köbler, Ref. Wormbs
127, 7
(
Worms
1499
):
das yme syn schuldner die bekant schuldt bezalt hette.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Loikent he im alles dinges, so muz he im zu hant sweren davor. Bekennet he, so gebutit im der richter zu geldene in drin tagen.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Welch burger [...] schuffe, das der stad recht [...] gebrochen worden, bekennet her des, so hat her syn burmal vorloren.
so hette ym yener von dez richters gebote eyn pfant gesaczt vor syne bekante schult.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
nachdem der genante Hans Spitzing in seiner antwort dem genanten Jorgen etzliche schulde in besonderheit bekennet.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
mit disem zaichen [...] hat der rat [...] wollen bekant und verstanden werden.
Bastian, Runtingerb.
2, 15, 5
(
oobd.
,
1389
):
der Fridreich Weigssaͤr und sein hausfrawͤ bechanten vor mein herren in ganczem rat, das si hincz uns nichczz ze vodern woltten haben.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
das alle bistumb und clöster ire lehen im bekennen und von im entpfahen muesten.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
69, 5
(
mslow. inseldt.
,
1589
):
Zu dieśem allen hatt śein śtifśvhnn Michael, śich bekennet, das er śolchhes empfangen habe.
Köbler, a. a. O.
125, 16
;
Loesch, Kölner Zunfturk. ;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 108
;
v. Keller, Amadis ;
Behrend, a. a. O. ; ; ;
Leman, Kulm. Recht ;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
151, 15
;
Ermisch, Freib. Stadtr. ;
Anderson u. a., Flugschrr.
13, 7, 11
;
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
119a
;
Boos, UB Aarau ;
Schlosser, H. v. Sachsenh.
2357
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
91, 22a
;
Vgl. ferner s. v. , .
9.
›etw. aussagen, äußern, mitteilen, kundtun, erklären; etw. behaupten, lehren‹.
Bedeutungsverwandte:
,  4.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Den zwelfboten her enthiez | Zwelf stule zu gebene | [...], | Des die schrift bekennet.
Froning, Alsf. Passionssp.
6658
(
ohess.
,
1501ff.
):
jemmerlich sij uch myn leyt bekant!
Neumann, Rothe. Keuschh.
518
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
sy bekennet wy rechte ho | dy der menscheit Cristi ungelogen | sy in die hoen gotheit gezogen.
Opitz. Poeterey
56, 5
(
Breslau
1624
):
sie [hohe Seelen] wuͤrden bekennen / das es weit besser sey / viel wissen vnd wenig besitzen / als alles besitzen vnd nichts wissen.
Rot
341
(
Augsb.
1571
):
Profitirn, Frey offentlich bekennen oder sagen / gůtwillig / vngezwungner weiß etwas her für lassen oder verjehen.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1959
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Des haben grozze lerer der Chriechen verholn vnd bechant.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
66, 8
;
V. Anshelm. Berner Chron. ;
Rauwolf. Raiß ;
Klein, Oswald
112, 410
;
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. I,
940
.
10.
›(meist:) vor Gericht etw. angeben, aussagen, bezeugen, erklären, etw. durch Aussage vor Gericht bestätigen, bekräftigen‹; Spezialisierung zu 9.
Bedeutungsverwandte:
 3,  2,
1
 1,  1,  1,  9.
Syntagmen:
den kauf b., b., das [...], die frage mit antwort b
.;
auf jn. b
. ›gegen jn. aussagen‹;
eidlich b
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Testari. Kunden zeugen bekennen.
Köbler, Ref. Wormbs
78, 24
(
Worms
1499
):
Wan aber die verkaufft habe vnd güter nit in des verkauffers macht vñ der kauff bewyst oder bekant were.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
307, 16
(
thür.
,
1474
):
alle unde eyn iglicher in sunderheyt bekennen, ußsagen unde eyntrechticlichin geczugen, wy recht ist.
Ebd.
316, 37
:
worde auch des genanten Hentczen Stegereyffs muter darnebin sagen unde bekennen, daz ir wille unde volwort nyhe gewest ist, daz [...].
Skála, Egerer Urgichtenb.
33, 11
(
nwböhm.
,
1562
):
das sie Zuuor vf in bekhent, das hette sie des Georgen Stadtknechts weib geheissen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
bekennit des der voit unde kumit der gezuk nicht zu dinge, so wirret iz an dem richtere.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
wen ein frag an went | Die er mit antwurt nit bekent.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
send iren etlich gefangen worden, wöliche auf andre bekent haben.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
Jörg [...] hat bekent das daß geschaid [...] sich erheben von den Prantgraben und geen auf nach dem Mitterpachl.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
92, 4
(
mslow. inseldt.
,
1609
):
Zu Zeugen fürgeśtellt, die haben auch śub juramento außgeśagt Vnd bekannt, das [...].
Kollnig, Weist. Schriesh.
256, 38
;
Hübner, Buch Daniel ;
Behrend, Magd. Fragen ; A. 15;
Grosch u. a., a. a. O.
303, 26
;
Küther, UB Frauensee
203, 13
;
281, 23
;
Ermisch, a. a. O. ; ;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ;
Köbler, Ref. Nürnberg
59, 7
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 506
.
11.
›etw. rechtsverbindlich erklären, mitteilen, aussagen, verkünden‹.
Urkunden.
Bedeutungsverwandte:
(s. v.  1), .
Syntagmen
(stark formelhaft):
etw. öffentlich / unverscheidenlich b., b., das [...], etw. mit / in / an einem brief b., etw. für uns und unsere nachkommen, für uns und (alle) unsere erben b
.
Wortbildungen:
bekantpfennig
›jährliches Reichnis von einem Lehengut zur Anerkennung des Obereigentums‹ (so
Schmeller/F.
1, 1266
; a. 1586).

Belegblock:

Foltz, UB Friedb. (
hess.
,
1386
):
Wir Margarete von Falkinstein [...] důn kůnt unde bekennen, daz [...].
Küther, UB Frauensee
202, 22
(
thür.
,
1435
):
Ich Wilhelm von Büchenaüwe bekenne an dießme üffin briefe geyn allermenlich.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1482
):
Wir Johannes, von gottes gnaden abbt [...], bekennen offentlich mit dem brief daß [...].
Küther, a. a. O.
88, 22
;
252, 9
;
280, 32
;
411, 19
;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Hör, Urk. St. Veit
174, 28
;
194, 11
;
217, 5
;
224, 10
;
Fuchs, Kart. Aggsbach ;
Wmu
1, 173
;
12.
›in e. S., hinsichtlich e. P. entscheiden, urteilen, eine Entscheidung treffen, etw. beschließen; etw. als etw. verurteilen‹.
Bedeutungsverwandte:
 7, , , .
Syntagmen:
sich b., das [...], rat sich (um etw.) b., auf jn. b., das [...]
›jn. für schuldig erklären, weil [...]‹,
etw. mit gesetzen / urteil b., etw. der satzung nach b., etw. für ketzerei b., jn. aus den reben b
. ›jm. die Weinbergpachtung kündigen‹;
bekante urteil
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
want des wart ûf sî bekant, | daz sî mit vorgift vormeint | dî wazzer hettin und intreint.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
314, 21
(
thür.
,
1474
):
nachdeme dy genanten part uff beyder syet [...] eyn sollichs [...] zcu bekennen gestalt unde gesatczt habin.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1385
):
nach dem als sich dann der rat in derselben stat bekennet.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
A. 15. Jh.
):
Also fůrent die kurfúrsten zesamen und bekantent mit urteil und entsatzten in von dem rich.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 190, 9
(
halem.
,
1490
):
haben sich min herren rät und burger bekendt und vereynbart, das [...].
Edlib. Chron. (
ohalem.
,
um 1500
):
habend wir vnss erkent vnd ist dz mer vnder vns worden, bekennend vnd sprechend vs in dem rechten.
Schib, H. Stockar
5, 10
(
halem.
,
1519
):
Ich Puntzsion und Pilatto [...] beken und giben Jhs von Nasereth, ain künig der Juden, ain den galgen des krütz.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
der satzung nach zů bekennen vnnd was zwiffellich ist fur min hern die raͤtte zu bringen.
Qu. Schweiz. Gesch. (
halem.
,
1470
):
ein boͤser leker, so nach bekanter urteil [...] gestrafft worden.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
14. Jh.
):
der sol dar umbe gebessret werden als sich der raut denne dar umbe bekenet.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1376
):
do bechant der raut [...], daz Hartman Aunsorg [...] in diz stat Augspurg nimer mer komen sul.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Da ward die mainung Arrii für kezerei bekant und verworfen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
11, 18
;
Roder, Stadtr. Villingen ;
Welti, a. a. O. ; ;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Mollwo, a. a. O. ;
Vgl. ferner s. v.  3.
13.
›jm. etw. erweisen, zuerkennen, zusprechen‹.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
der [Maria] min munt lobes bekennet.
Neumann, Rothe. Keuschh.
5022
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
bekennest du ym nicht der ere, | so verlusestu den nutz gar schire.
14.
›etw. / jn. bedeuten, besagen, meinen‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
daz bechennet: Swaz deme paůese wedder si, daz her med geistlikeme rechte nicht dwingen mach, daz sal der keyser med dem swerde richten.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die legeten den edelen stein, | Den ich uch sardis han genant | Und dise werlt ist bi bekant, | Wol in den vasten vullemunt.
Sappler, H. Kaufringer
16, 165
;
25, 151
.