arzetin,
ärzetinne,
ärztin,
die
;–/-(n)en.
1.
›Heilkundige, Ärztin‹; diese Bedeutung ist in den wenigen Belegen nach verschiedenen Richtungen offen:a) ›Heilkundige, die sich insbesondere in Fragen der Empfängnisverhütung und Abtreibung auskennt‹ (s. u.
Barack
);b) ›Heilkundige mit übernatürlichen Kräften‹ (
Turmair
); c) vermutet ›Hebamme‹;d) Ütr.: ›Heilerin, Heilbringerin‹ (in den Belegen von der Gnade und der Armut gesagt).
Belegblock:
Ich bin von allem meisterynne | Und von allen bosen artzetynne.
Dieser hober ist eigentschafft, | Die armut, yre ertzetynne, | So sere fochtet das sij yr nit dar beyden.
Machtu itt kain kupplerinen und arzatinen han? | [...] | Man vint meng arzatinen, | Wœger wœr in spinnen, | So tuonds och gern minnen.
hat er zu der arztin geen Nidermünster geworben.
des hundes zung hailt sein aigen wunden und auch ander wunden mit lecken, dar umb ist si ain ärzetinne
[Ütr.].
Ir hauptmannin ist gewesen frau Häcs, obgenants künigs Theuers gemachel; sol ein grosse ärztin gewesen sein.