kasteiung,
kästigung,
die
;
-Ø/–
;
aus
lat.
castīgātio
›Zurechtweisung‹
(
Georges
1, 1019
).
›körperliche Strafe, Zufügung von Qual, Schmerz‹; meist in religiösen Kontexten, dann: ›asketische Bußübung, Kasteiung des Körpers, Züchtigung, Enthaltsamkeit, Buße‹;
Texte religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte
(bzw. sachverwandt):
1
 3, ,
1
 1, (
der
6, ,  1, (
die
4, (
die
2,  2, , , ; vgl. ,  3, (
die
5,  1,  37,  2.
Syntagmen:
k. üben, an sich nemen; jn. mit k. zwingen; k. des teufels, der minne, k. des fleisches / geistes / leibes / markes und blutes, der menschen; arbeitsame / falsche / grimmige / grosse / harte / leibliche k.; pein der k.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
dâ der vrevil mêrte sich, | daz dâ der castenunge pîn | solde ouch gemêrit sin.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Swie ich mit kestegungen | Mich vil han getwungen.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Na der maszen der schulde sal die masze gedan werden der uszscheidunge und der kestiungen.
Neumann, Rothe. Keuschh.
840
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
sulche castiunge si an sich nam, | uff das das selbe kusche wip | reine behilde hertze unnd lip.
Gille u. a., M. Beheim
124b, 1055
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ain andehtiges gepet, | auch kestigung frü unde spet | unserm leichnum unwerden.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
11, 51
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
nach vil mwe und kestigung mit grosser marter und forcht wern wir außgeen.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
saͤlig ist der mentsche dem Got arbait git und kestegung.
Warnock, Pred. Paulis
3, 314
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Won alle súnden habent vil me pen und kestung in inen denn frod oder lustbarkait.
Vetter, Schw. zu Töß (
halem.
, Hs.
15. Jh.
):
das sy nach der heiligen altveter strenger weiss irn leib auch mit großer kestigung solte üben.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
55, 34
(
moobd.
,
1393
):
wann mit smerczen vnd chestigung ıͤrs leibs verdienent sÿ den ewigen smerczen.
Karnein, de amore dt.
119, 200
(
moobd.
,
v. 1440
):
vermain ich wol sicher zesein vor der mynn kestigung vnd hof.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
hewtt ist [...] ain tag kristenleicher lewtt peynigung und kestigung.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
4, 32
(
tir.
,
1464
):
Ich wil gesweigen der andern grossen pein vnd kestigung vnd seiner anfechtung vnd schmëchung.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
72, 25
(
Venedig
1483
):
ez ist ein andre gewissere ertzney do mit die vnkeusch abgesniten wirt das ist kestigung des leibs.
Strehlke, a. a. O. ;
Ziesemer, Proph. Cranc Jer.
30, 14
;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Hübner, a. a. O. ;
Bihlmeyer, Seuse ;
Rieder, a. a. O. ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Dierauer, Chron. Zürich ;
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
449, 6
;
Reithmeier, B. v. Chiemsee ;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v.  11,  2,  1,  1,  3,  13,  3,  1, (
die
5.