jamerkeit,
die
;
–/en
.
1.
›das Elend der Welt, der Verdammten am jüngsten Tag sowie des einzelnen Menschen‹;
zu  1.
Älteres Frnhd.; Texte religiösen Inhalts.
Syntagmen:
endlose / grosse / rechte / wärende j.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt.  (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
aleine valle in den menschen manigerleie îtelkeit, lîden und jâmerkeit.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Da dir din lon ist bereit | Mit endeloser jamerkeit!
Froning, Alsf. Passionssp. 
5910
(
ohess.
,
1501ff.
):
ich klage […] von der groissen jamerkeyt, | die die Judden hon an mynes liebes trudkynt geleyt!
Strauch, Par. anime int.
84, 6
(
thür.
,
14. Jh.
):
di was ein ende der jamirkeit und ein begin der freude der aldin vedere.
Schönbach, Adt. Pred.  (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
also wirt die werlt geborn zu grozzer arbeit und zů grozzer jamercheit.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl  
14, 76
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
der tag des jungsten gerichts ist […] ein tag der angst und der jamerkeit.
Gerhardt, Meister v. Prag 
189, 4
(Hs. ˹
nobd.
,
1477
˺):
ir sehet grewlikeit [vnd die iamerkeit] vnd die wustung dar gestan.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
so zúhet Got den menschen […] usser aller jomerkeit in ein goͤtlich sicherheit.
Illing, Albert. Sup. miss.
667
(
els.
,
n. 1380
):
cristo, der sich […] vmbe vnser iamerkeit het geben in manigualtig liden.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
daz úch keine ungeordente swermůtikeit in solicher senunge und jomerkeit des heilgen geistes […] geirren mag.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
si sint frý von jamerkait libes und můtes.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  (
Straßb.
1466
):
weint vnd klagt in ewern iamerkeiten die euch zůkumment.
zů dem weip sprach er Ich manigueltig dein iamerkeit vnd dein entpfohunge.
Reissenberger, a. a. O. ;
Hübner, Buch Daniel ;
Strauch, a. a. O. ;
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
12vb, 3
;
Pyritz, Minneburg 
5039
;
Asmussen, Buch d. 7 Grade 
1170
;
Wagner, a. a. O.
7, 28
;
17, 63
;
Illing, a. a. O.
2373
;
Rieder, St. Georg. Pred. ; ;
Kurrelmeyer, a. a. O. .
Vgl. ferner s. v.  1,  6.
2.
›leiderweckende Tat, Verbrechen‹.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.  (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Der jâmirkeit sî tribin | sô vil, sô vil und alsô vil.