1
beweren,
V.
1.
›etw. (mit Gründen, mit Überlieferungszeugnissen, mit dem Augenschein) beweisen, als wahr nachweisen, erweisen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  12,  3,  1, (V.) 1, , ; vgl.  6.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
die geschrift / lere / gegenwart Christi / lüge
)
b., etw. mit der schrift, mit einem spruch, mit ursachen / worten, aus erfarnis b.; etw. bewert sein, etw. für bewert halten, b., das [...]
;
das ware beweren
(subst.)
der minne
.
Wortbildungen:
2
bewerde
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Probare. Beweisen beweeren Darthun erzeigen / warmachen.
Pyritz, Minneburg
3813
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Daz daz bewert und war sy, | Daz sult ir merken auch do by.
Langen, Myst. Leben
157, 19
(
nobd.
,
1463
):
der gelaub genugsam bewert ist durch / dy heiligen geschreifft.
Gille u. a., M. Beheim
227, 15
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
In dem sy all geschrifft verkern, | falschlich verglosen und pewern | und keczerlichen offennpern | auslegen und pedeüten.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
nobd.
,
1524
):
Hand doch mit solchen dantelmeren | Ir lügen fein gethon beweren.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Das zu beweren, gieng er auch | [...] | Mit blossen füssen unverholn | Auff fewrglastig glüenden koln.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
139
(
Nürnb.
1517
):
das er [...] für ungezweifelt bewert helt, das alle ding aus got geflossen sein.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
das wolt ich mit aller der heiliger schrift beweren.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
das sü noch eine reine maget were. und das bewerte sü domitte, das sü ein gewihsset hemede ane det und domit ging in ein für und bleip unversert in dem füre.
Schmidt, Rud. v. Biberach
98, 19
(
whalem.
,
1345
/
60
):
vͦbung des werkes ist ein bewert der minne.
Ebd.
100, 25
:
Als die leblichen sinne bewerent, daz dvͥ sel in dem lip ist, also beweret oͮch ein geistlich leben, daz der (Heilig) Geist in der sel wonet.
Adrian, Saelden Hort
10636
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
Magdalen, du sag an, | mahtu den gelouben din | u̇ns mit bewárd machen schin.
Goldammer, Paracelsus
3, 278, 15
(
1530
/
5
):
auf diese bedeutung hat die infernalisch providentia auch prefigurirt das, was sie zukünftig handlen will und das bewehrt.
Lauater. Gespaͤnste
12v, 8
(
Zürich
1578
):
so mag uß mancherley kundtschafft uñ zügnuß der historien / ouch taͤglicher erfarnuß bewaͤrt vnd kundtlich gemacht werden.
Morrall, Mandev. Reiseb.
1, 21
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Also mag man das bewaͤren mit ainem philosophen spruch.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Es ist mir alles genůg von die pewaͤrt, das under der gestalt des protes sey der ware leichnam Christi.
Wedler, W. Burley. Liber
97v
(
moobd.
,
v. 1452
):
dorinn hat er mit vil peweisunng pewärt, das die sele nicht sterben müg.
Ebd.
108r
:
Was Plotinus nicht pewärt hat in naturlichenn syten mit worten, das hat er doch pewärt mit den werchenn.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
84, 22
(
tir.
,
1464
):
er het gemacht ein falsche erdichttung in geschrift vnd peweret das mit falschen sachen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
22, 11
(
mslow. inseldt.
,
1498
):
das śie Leütth auf ihr ehr geredt hat, vnnd des nit beweren gekunt.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. ;
Quint, Eckharts Trakt. ;
Luther, WA Anm. 14 (Verfasser: J. Brenz);
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Rieder, St. Georg. Pred. f.; ;
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
137, 26
;
Bihlmeyer, Seuse ;
Vetter, a. a. O. ; ;
Strauch, Schürebrand ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
89, 1
f.;
738, 25
;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ;
Adrian, a. a. O.
1000
;
Dierauer, Chron. Zürich ;
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
1, 2, 33, 3
;
Meisen u. a., J. Eck
46, 1
;
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
29, 20
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 588
.
Vgl. ferner s. v.  2,  3, (V., unr. abl.).
2.
›etw. rechtsförmlich beweisen‹; offen zu 3.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
die unschuld
)
b., etw. auf den heiligen, auf dem evangelio, vermittelst des eides, mit dem eide, mit einem brief, mit gezeugnis / mit pfand, mit erbaren mannen / christen / gezeugen b., etw. hin zu jm
. (›gegen jn.‹; z. B.
hin zu einem toten
),
auf jn. b., jn. unmächtig b.; b., das [...]
.
Wortbildungen:
bewerlich
2 ›zum Beweis (vor Gericht) zugelassen, anerkannt‹,
1
bewerrede
.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
ob her beweren moge, daz her an ime obele habe getan.
daz beweret man vf deme hilligen ewangelio vnde vf deme bůche scolastica historia.
Köbler, Ref. Franckenfort
9, 10
(
Mainz
1509
):
das jme dann solchs vermittelst syns eidts zu beweren geglaubt werden sol.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
ab her nu icht syne clage mit syme eyde bewaren sulle.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
71, 34
(
thür.
,
1474
):
abeschrifft eynes briffs [...], darmete her meynet zcu beweren, daz dy wese lehengud sy.
Hulsius
B ijr
(
Nürnb.
1596
):
Bewaͤr red / beschließliche red / conclusion ou preuve par sillogisme.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1376
):
wer ainen haisset ainen morder und der daz (niht) beweren mag mit erbern luͥten, der sol und můz ainen manot von der stat sin.
Ebd. (
1413
):
dem das also widerfuͤre, mit sinem geschwor(n)em aide bewaren und beheben mag, das er minder gůts hab denne er uff den tag gehebt hat.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
9, 36
(
moobd.
,
1305
):
mit seins selbes aide und mit der vierer, damit bewer sein unschulde.
Ebd.
10, 1
:
ob der richter oder der wunde daz beweren mach mit zwain erbern und gelaubheftigen mannen, di daz sagent, daz er di manslacht hab getan, man buzz in mit dem haupt.
Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs.
16. Jh.
):
Nimbt ainer schaden mit laissten oder mit zehrung [...], das nicht iudenschaden ist, das bewärt ain kristen hinz dem andern mit zwain khristen.
Ebd. (
v. 1425
):
ez mûzz der chlager bewärn, daz er in der zeit in das land nye chômen sei.
Waz ain man hincz aim toten bewären wil, daz mûs er tûn mit siben.
Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
1. H. 14. Jh.
):
Wirt aber der mansleg begriffen an der stat mit plutigem swert, mag daz der richter beweren selb siwenter erwerger leut und mit aim schephen, so hat der daz haupet verlorn.
pewert er daz selb sibent pewerlicher manne und daz under den siben ein gesworner schephe sei, so wirt er gar unschuldig.
Spricht ein weib vor dem gericht, si hab ein lemptigen man, wil sein ener nicht enpern, der si anspricht, si muzz pewern, daz der man leb.
Große, a. a. O. ;
Grosch u. a., a. a. O.
276, 21
;
Rennefahrt, Stadtr. Bern ; ;
Welti, Stadtr. Bern ; ;
Dirr, Münchner Stadtr. ; ;
Brunner, a. a. O.
16, 22
;
Bischoff, a. a. O. ; ; ; ;
Piirainen, Stadtr. Sillein
87a, 28
;
3.
›etw. bestätigen, bekräftigen, bewahrheiten, beglaubigen; jn. in einer Funktion bestätigen, approbieren‹.
Wortbildungen:
bewer
›Stärkung, Festigung (z. B. des Glaubens)‹,
bewerer
1,
bewernis
2.

Belegblock:

Luther, WA (
1531
):
So kan sie [kirche] auch alle andere Gottes wort endern, auch das jhenige, damit sie selbs eine Christliche kirche gegruͤndet und beweret wird.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
155, 33
(
Magdeb.
1615
):
die Bibell ist vns geschrieben / zur Warnung / Zeugnuß / Vnterricht / Lehre / Memorial, Kundtschafft vnd Bewehr deß Glaubens.
Ebd.
259, 34
:
Derhalben brauchen wir die Schrifft zum Bewehr / Kundschafft deß Geistes in vns.
Schneider, Pont. u. Sid.
140, 13
(
rhfrk.
/
mosfrk.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ist yeman, der das beweren wil mit der hant?
J. W. von Cube. Hortus
85, 39
(
Mainz
1485
):
Die meister Plinius vnd Macer beweren alle obgeschriben stůck.
Köbler, Ref. Wormbs
111, 8
(
Worms
1499
):
auch für souil. N. kostens so durch vns gemessigt vnd als recht bewert ist.
Behrend, Magd. Fragen Anm. 7 (
omd.
,
um 1400
):
ab her nu icht syne clage mit syme eyde bewaren sulle adir mich mit busse lossen sulle.
Wolf, Norm im sp. Ma.
25, 4
(
omd.
,
v. 1496
):
dy regeln vwers ordens, dy do von guten gedechtnisse Innocencio babiste, [...], bewert ist.
Ebd.
54, 63
(
oobd.
,
1486
):
kain bruͤder thar dem volck predigen, er sey den von dem gemainen minister dyser bruderschaft versucht, verhort vnd bewert vnd von jm verlichen das predig ampt.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
138, 10
(
thür.
,
1474
):
thar her danne dem neyne, [...], met synes selbst hant uff den heilgen volge thun unde uff den heylgen beweren unde irhalden, daz er in der teylunge syner tochter zcu vorkortczunge yres geborlichin teyls nicht getan nach vorgenomen hat.
Ebd.
291, 26
:
dy daruff uff yre eyde ußsagen unde met yres selbist hant uff den heylgen bewern, daz sy gesehen unde gehort habin, daz [...].
Ermisch, Freib. Stadtr. f. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
di [...] doch wunden haben, di mugen ouch boten biten zu den wunden unde lazen si besehn unde besagen unde bewaren daz mit urteile.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
35, 29
(
schles.
,
1376
):
Den selbin kauf wir mit craft vnsirr keigenwirtig’ brıͤfe beweren vnd bestetigen.
Anderson u. a., Flugschrr.
8, 10, 32
([
Nürnb.
]
1524
):
Hierumb moͤgen die werck solliche herligkait nit geben / sunder allaine der glaube / welchs sant Paulus beweret.
Jörg, Salat. Reformationschr.
380, 8
(
halem.
,
1534
/
5
):
zwey buͤcher / da jedes demm andern kundschaft, lütrung / bewaͤrnus / und bystand gibtt.
Ebd.
761, 2
:
jn urkund des gegenwirtigen briefs / den wir zů warer gezügknus mit unser getrüwen lieben Eydgnossen von Zug jnsigel bewartt hand.
Maaler (
Zürich
1561
):
Bewaͤrer (der) Approbator.
J. W. von Cube. a. a. O.
87, 38
;
Ermisch, a. a. O. ; ;
Mathesius, Passionale ;
Gille u. a., M. Beheim
83, 110
;
Schmitt, Ordo rerum
154, 8
;
4.
›etw. behaupten, sagen, lehren; etw. vorhersagen, prophezeien‹.
Bedeutungsverwandte:
 8, , , .
Wortbildungen
bewerheit
(dazu bdv.:  2).

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Salomon der vil wise | Beweret wol disse dinc | Schribende sust den ursprinc.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Joh. (
osächs.
,
1343
):
dô wart her betrûbit in dem geiste und hât bewêrit
[
Luther
1545:
zeugete
]
und sprach: „Vorwâr [...]“.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Ich sehe allbereit sich etliche verwundern / uͤber diesem [...] Unterfangen / betreffende die bewehr⸗ der gewißheit / und erleichterung der Beschwerligkeiten / dieser / [...] Kunst.
Gille u. a., M. Beheim
77, 50
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ist sy pliben magt, | unczerbrochen und nicht peflagt, | so mag man nicht peweren, | Das Cristus hab gehaben ain | rechten menschlichen leichnam rain.
Ebd.
148, 235
:
Auch ist der selb prophet pewern, | wie das ein mait solt Cristum gpern.
Stamm, Schwarzw. Pred.
4, 240
(
wobd.
,
14. Jh.
):
dc bewêret uns .s. Iohannes in apocalipsi.
Schmidt, Rud. v. Biberach
1, 9
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Von disem bewert sant Augustinus vnde sprichet: [...].
Jörg, Salat. Reformationschr.
62, 29
(
halem.
,
1534
/
5
):
domals hatt Lutrer ouch den ablas für gerecht und gůtt / bewaͤrt und bschriben.
Stamm, a. a. O.
3, 74
;
5, 43
;
6, 54
;
5.
›jn. e. S. überführen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 5.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Ist her abir der pfennynge vntat ee beweret vor gerichte, so sal man synen eyt nicht nemen.
Küther, UB Frauensee
396, 24
(
thür.
,
1530
):
das er desselben [...] nit gestendig auch nit mug bewert werden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1368
):
dez er mit siben erbern mannen bewert wurde.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1641
):
Ob ain unzucht geschäch [...], wer daß säch und verschwichs und er deß bewart wurt, der ist der herrschaft Seisenstain zu wandl 72 pfening.
6.
›jn. prüfen, einer Bewährungsleistung unterziehen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  36.

Belegblock:

v. Ingen, Zesen. Rosenw.
81, 34
(
Hamburg
1646
):
diese meine mit borsten bewachsene brust [...] sein anzeugungen meiner tapferen leibesstaͤrke; und im fal du es nicht glaͤubest / so bewaͤhre mich.
Luther. Hl. Schrifft.
Jdt. 8, 18
(
Wittenb.
1545
):
das sie bewerd würden / ob sie Gott von hertzen dieneten.
Ebd.
Sir. 27, 6
:
wie der Ofen bewert die newen Töpffe / also bewert die trübsal des Menschen sinn.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
109, 2
(
els.
,
1362
):
Wenne sol ich wissen mit waz gerihtes du mich bewerest?
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
do satte er ime bůsse, das er durch alle welt ein gebot mahte, das men nieman solte verurteilen zům tode, men versůhte und bewerte in denne 30 tage.
Fuchs, Murner. Geuchmat
3999
(
Basel
1519
):
Gott wolt jn vff ein zytt bewern, | Mit manchem zů fal jn erfern.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
er solt sie vorhin beweren mit Disputieren, ob sie wuͤrdig weren die Ordnung zu empfahen.
er wolt es selber erfaren und sein Frawen beweren.
Rudolf, Peuntner. Sterbek.
150vb, 41
(
moobd.
,
n. 1434
):
als offt er wil peichten oder ein sacrament enphachen, sol er sich selbs versuchen vnd bewaͤrn, ob er mit warhaffter antwurt zu den sechs fragen geschikcht sei.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
vor der weich soellen sy [priester] bewaert werden ob sy keyschlich leben moegen.
Bolte, a. a. O. ;
Rudolf, a. a. O.
148, 24
;
Bauer, Imitatio Haller
84, 14
;
Dietz, Wb. Luther f.
7.
›etw. (z. B. ein Meisterlied) zur Prüfung vortragen‹.

Belegblock:

Bell, G. Hager 1, Titel,
5
(
nobd.
,
1592
):
Disen thon Hab ich be wert in dem lied zu ostern im 92 jar.
8.
›etw. (einen Gegenstand, einen Sachverhalt) auf etw. (z. B. seine Echtheit, Funktion, Normentsprechung) prüfen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Wortbildungen
bewerer
2 (dazu bdv.:  1).

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
1. Kor. 3, 13
(
Wittenb.
1545
):
Denn es wird durchs fewer offenbar werden / vnd welcherley eines jglichen werk sey / wird das fewr beweren.
J. W. von Cube. Hortus
79, 15
(
Mainz
1485
):
Mit dissem krut beweret man in welchem menschen boͤse geyst synt.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
60, 21
(
els.
,
1362
):
vnd verwandelte die [steinlin] in golt vnd in edel gesteine vnd hies das die iúngelinge tragen zů den goltsmiden zů bewerende.
˹[Resultativ hier anschließbar: ›etw. erkennen, feststellen‹?] Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
vnd bewert
[
Luther
1545:
Sahe
]
das sein vatter nit gern an sech die tochter chanaan
wann ir wert in den banden bis daz die ding werdent beweret
[
Froschauer
1530,
Dietenberger
1534:
erfaren
;
Luther
1545:
prüfen
]
die ir habt gesaget.
Ich hab dich gegeben zů eim kreftigen bewerer
[
Cranc
14. Jh.:
vorsuchir
;
Froschauer
1530:
bewarer
;
Wormser Proph.
1527:
vesten bollwerck
;
Eck
1537:
probierer
;
Luther
1545:
Schmeltzer
]
vnter meim volck: vnd du wirst wissen vnd bewerst iren weg.
Lemmer, Brant. Narrensch.
112, 45
(
Basel
1494
):
Also bewaͤrt er [witzig man] werck / vnd wort | Vom morgen / biß zů tages ort.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
1, 3, 77, 17
(
Luzern
1526
):
Nit glaubt einem jeden geyst, sonder beweren die geyst ob sy vß gott syent oder nit.
Maaler (
Zürich
1561
):
Die Hoͤrner wider ein baum stossen vnnd Bewaͤren ob sy starck seygind. Experiri ad arborem cornua.
Mollwo, Rotes Buch Ulm , (
schwäb.
,
1394
):
solich silber solle gerecht sein, bewert man dann fuͥro solich silber uf dem test und ob das nit gerecht funden wurd, so wurd er aber nach gepuͥrnus gestraft.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
25 stuck bichsen, die er [...] in der Rosenau mit eissin kuglen, aines kopfs groß, beschossen und bewert hat.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
man schüll balsem alsô bewæren. wer in vorn an ainen griffel tuo und in anzünd, sô prinn er.
Buijssen, Dur. Rat.
4, 10
(
moobd.
,
1384
):
Des herren rede seint cheusch und seint als daz silber in dem fewre beweͣret.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1400
):
damit die münss nach iren rechten bewärd sey.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
99, 24
f. (
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ir sult aim iegleichen gaist nicht glauben, aber pesecht vnd pewert dew gaist, ob sew sein aus got.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1480
):
Es haben auch die burger das recht das mülberch drei stunt im jahr zu schauen und bewehren wie sie mahlen.
v. Ingen, Zesen. Rosenw.
72, 32
;
Nyberg, Birgittenkl.
1, 81, 8
;
Sappler, H. Kaufringer
26, 112
;
Hohmann, a. a. O.
11, 100
;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Langmantel, Schiltb. Reiseb. ;
Winter, a. a. O. ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
29, 26
;
82, 44
;
Wackernell, Adt. Passionssp. St. I,
633
.
Vgl. ferner s. v.  11.
9.
›etw. zeigen, offenlegen, veranschaulichen; etw. realisieren‹.
Wortbildungen:
bewernis
3.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1531
):
Wir [zawberin] theten her einander zieln, | Iede ir kunst frey zu bewern | Und eine von der andern lern.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
264, 12
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
wan die nidersten libe werdent beweget von den himelschen, alse ez beweret ist von der lere St. Dyonisij.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1160
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
wie gar do ward bewaͤrt, | Herre Jhesus, din goͤttlicher gewalt.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Wilt du dem sacrament nicht gelauben, so gelaub doch der bebärnüsz, die du leipleich syhest.
So ist wol das hellisch feẅr haysser dann unnser feẅr, [...], als dann disz nach geschribne exempel pewärn.
McClean, Havich
161
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
das wil ich in pewëren | mit sogetanen mëren.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
wer diese stat sei gewesen, wie gros und wie mechtig, mag offenbar bewert werden aus irem vall.
Klein, Oswald
112, 354
(
oobd.
,
1438
):
Wann jeder stat dem seinen bei, | wie wol das recht sol wesen frei, | an argen list, grüntlich verklärt, | wie wol man selden das bewärt.
Gille u. a., M. Beheim
22, 128
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Drescher, a. a. O. ; ; .