beweisen,
V.,
regelmäßige und unr. abl. Formen nebeneinander.
1.
›etw. durch vernünftige Argumentation, durch logische Herleitung, durch Rückgriff auf offensichtliche oder verbürgte Wahrheit, mit wissenschaftlicher Methode beweisen, als sicher, gültig darstellen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 1.
Wortbildungen:
beweisig
›beweisbar‹.

Belegblock:

Stambaugh, Milichius. Zaubert.
12, 15
(
Frankf./M.
1563
):
wil ich [...] mit dreien gewissen zeugnissen beweisen / daß Zauberey sey.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
wan daz kint hât ein ander leben und ein ander wesen, dan der vater habe. Daz bewîsent sie dar ane: der vater mac sterben, und daz kint mac leben.
Anderson u. a., Flugschrr.
1, 4, 6
(
Leipzig
1520
):
er solle mir hyrynnen so gering als ein har / nicht [...] beweisen mogen / das er mir in meynen buchlein / wyder Christenliche massigkeit so vbel aufflegt.
Ebd.
12, 8, 11
(
Wittenb.
1522
):
wan du rumrettiger schirmer beweyße͂ wilt. das wir irren.
Jahr, H. v. Mügeln
340
(
omd.
, Hs.
1463
):
vil mancher hande ist die zal, | als es min kunst bewisen sal.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Weil aber Kepplerus in seiner Epitome [...] genugsamb bewiesen / das die genandte æqvatio menstrua nicht von einer duppelten [...] Eccentricitet verursachet werde.
Hulsius
T iijv
(
Nürnb.
1596
):
das beWeisig ist / qui se peut demonstrer.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
400, 18
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
ob ez unbetrogenlichen bewiset si, daz die engel sin beweger der himelscher libe.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
In dem andern puech wird mit mêrerem grund solchs beweist.
Mollay, H. Kottanerin
28, 26
(
moobd.
,
1439
/
40
):
Da hat der edel fuͤrst Herczog Albrecht wol beweist Das naturlich recht, Daz ain pluet das ander in den noten nicht lëssen sol.
M. Cunitia. a. a. O. ; ;
Morgan u. a., a. a. O.
355, 5
;
378, 25
;
2.
›etw. (den Gegenstand eines Rechtsgeschäftes o. ä.) mit etw. (z. B. mit Urkunden, Zeugen, durch den Eid) beweisen, rechtsverbindlich als gültig nachweisen‹; Spezialisierung zu 1.
Vorwiegend Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
den argwan / falsch / schaden, die diebe
›den Diebstahl‹
/ ehehafte not / klage / notwer / lämde / magschaft / missetat / schuld / ursache / wunde, das geschäft / scheltwort / verbrechen
)
b., etw. aus etw
. (z. B.
aus der schrift
)
b., etw. mit etw
. (z. B.
mit recht / gerichte, dem brief / buch, der handfeste, dem glühenden eisen
)
/ jm
. (z. B.
mit zeugen
)
b., etw. bei etw
. (z. B.
bei dem eide
)
b., etw. auf jn. b., etw. auf den heiligen b.; b., das [...]; etw. durch jn. bewiesen werden
.
Wortbildungen:
beweisartikel
›Beweisdokument‹,
beweiser
1 (a. 1402/3),
beweisschub
, wohl ›besonderer Beweisgang‹ (a. 1536).

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
vnd hot yn gewundet vnd dy not an ym geton dy her wol bewysen mag. vnd alsus tu her tzu dem drytten mole, so sal yener bewysen dy wunden.
was do vf den hilgen bewyset wirt. das sal her ouch ytages betzalen.
Köbler, Ref. Wormbs
161, 7
(
Worms
1499
):
so soͤlicher betrug oder betrang durch zügen bewisen würde.
Kollnig, Weist. Schriesh.
162, 41
(
rhfrk.
,
1606
):
daß er mit glaubwürdigen registern und quittung beweißen wolte, daß [...].
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
so mogen dy andern kinder selbdritte vor gerichte bewiszen, das [...].
so sullen sy das mit iren eyden bewisen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
159, 27
(
thür.
,
1474
):
Sintdemal er herkomen sy vor myns hern gerichte unde kamphbar wunden geclait unde bewiset hat.
Ebd.
161, 26
:
unde sich zcu rechte erbotin, syne notwere zcu bewisen.
Ebd.
285, 15
:
unde kan Hans Pusolt solliche gabin bewisen met eyme volstendigen gerichtisbriffe.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
so muste he iz bewisen mit zwen sinen nakeburen.
Ders., Sächs. Bergr. (
osächs.
, Hs.
1482
):
der sal bewysen mit syner hantfesten, was ym dorczu berethen adir gegeben sy.
vorlyt sych der stolle acht tage noch eynander alz wuste, daz yn nymant trybet, daz man bewysen mag myt eyme erhafftygen manne.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
599
(
schles. inseldt.
,
1478
):
wert das beweÿssen, das her der neste ist, der sal das gelt hebben nach racht.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 23, 9
(
nobd.
,
1464
):
das die bawern oͤrdenlich ir velt und anders by iren ayden beweysen und auszmeszen.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
So der cleger den argkwan der misstat bewisen hat.
so einer in der haubtsach die missetat gruntlich mit einem eynzigem guten tuͤgenlichen zeugen, [...], beweiset.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
so er stürbe, so solte sü sin unschulde bewisen mit eime gluͤgenden ysen.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
und ward im da vorgelesen die [...] sachen die er getan hett und uff inn bewißt wurden und ward im ain ewiger kärker ertailt.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1539
):
kompt der, dem dz gut gnomen vnd enntragen, vnnd nach der statt recht bewyßt, dz es im durch vnrecht enntfrembdet ist.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 654, 58
(
schwäb.
,
1585
):
Ob auch ein partey oder sie beede ir vorhabende beweisung von abkürzung wegen der sachen in beweißarticul stellen.
Ebd.
801, 36
(
1610
):
Welcher den andern zu ainem frevell bringt, also daß er sich uß not wehren muoß, und solches mit zwen oder drey zeugen beweiset.
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2934, 24
(
moobd.
,
1419
):
als dasselb geschėfft vor dem rat der stat ze Wienn beweist [...] ist.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
um 1600
):
wan eines auf das ander die scheltwort nicht beweisen kan.
Piirainen, Stadtr. Sillein
45b, 27
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Von den dy beweyzen soln ir hant gemal.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
30, 25
(
mslow. inseldt.
,
1534
):
Jśt durch gnuegśam rechtmeśśige Zeügnuś bewaiśt, daś [...].
Große, Schwabensp. ; ;
Leman, Kulm. Recht ;
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
43, 18
;
Köbler, Ref. Wormbs
100, 19
;
114, 11
;
26
;
Behrend, a. a. O. ; ; ;
Grosch u. a., a. a. O.
48, 3
;
163, 2
;
285, 32
;
308, 37
;
317, 27
;
Weise. Jugend-Lust ;
Ermisch, Freib. Stadtr. ; ;
ders., Sächs. Bergr. ;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ; ; ;
Köbler, Stattr. Fryburg f.;
Gehring, a. a. O.
15, 21
;
361, 9
;
Dirr, Münchner Stadtr. ; ;
Staub, a. a. O. ;
Bischoff u. a., a. a. O. ;
Piirainen, a. a. O.
67a, 15
;
73b, 38
;
ders., Igl. Bergr.
27, 21
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v.  3, .
3.
›jn. (eines Vergehens) überführen, jm. etw. nachweisen‹ (vgl. den Kommentar zum Beleg
Argovia
).

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
16, 3
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Falsches gerichtes bezeihestu uns; uns tustu unrecht. Des wellen wir dich beweisen!
Argovia (
halem.
):
ist wüssen, dz in dem fryen ampt nieman den andren bewîsen (soll) denne vmb dryerley sachen: dz ist dz erst umb mord, dz ander kätzry, dz dritt vmb brand
[im Glossar der Ausgabe wird dieser Beleg zu ahd.
wîzon
›zur Verdammnis strafen‹ gestellt; vgl.
Dwb
14, 1, 1, 1322 s. v.
Weize
; im Falle der Richtigkeit dieser Zuweisung wäre ein Lemma
2
beweissen
anzusetzen].
Chron. Strassb. Anm. (
els.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
under den wurdent 80 frowen und man bewiset mit dem gluͤgenden isen, das suͤ in iren henden tragen můstent [...] die wurdent alle 80 uf einen tag verbrant.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
n. 1437
):
wurde der oder die des bewisett mit zwein erbren mannen, [...], der vnd die [...] sollent ewenclich von vͥnser stat varen.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
15.
/
16. Jh.
):
der es anvacht, wirt er sin mit unversprochenen zúgen bewist, der selb besseret.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
woltn si des nicht tun und er si des peweiset, die sullen im ablegen den schaden.
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 116
;
4.
›etw. (Abstraktes) an etw. Sinnlich-Anschaulichem (o. ä.) demonstrieren, zeigen, bezeugen, beweisen, vor Augen führen, bekunden, veranschaulichen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 1,  2,  1, (V.) 1, .
Syntagmen:
etw
. (z. B.
barmherzigkeit / bosheit / gnade / keuschheit / knechtschaft / liebe / manheit / torheit / ungeduld, die trinität / ein wunder / zeichen
)
b
.,
die kräfte b., etw. mit etw
. (z. B.
mit einer bärde, einem gleichnisse / werke, mit der tat
)
b., etw. durch etw
. (z. B.
durch ein wunderwerk
)
/ jn. b., etw. an etw. b
.,
etw. / sich in etw
. (z. B.
in einem werke
)
b., das grab, die geburt etw. b
.;
(jm.) b., das [...]
.
Wortbildungen
beweis
2 (dazu bdv.:  3,  1, , ),
beweislich
3 ›anschaulich, bildlich; sichtbar, klar erkennbar‹.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Sî bewîstin andir weit | ir angeborne bôsheit.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 64, 36
(
preuß.
,
1462
):
seyne gnade hott sich mit dem koninge zcu Behemen in gantczer fruntschaft geeynet [...] und in beweislicher fruntlichkeit gescheiden.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Si bewîset gotes rîche, als ein herre bewîset wirt von der menige sîner ritter.
Dar umbe ist diu rîcheit gotes hier ane bewîset, daz er alle sîne gâben gibet vergebens.
vnnd duncket mich gar (vn)billich, das man gott mitt gleichnuß můß beweisenn, mitt disem vnnd mit dem.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz âne zwîvel ouch natiurlîchiu menschlîchiu tugent sô edel und sô kreftic ist, daz ir kein ûzerlîchez werk ze swære ist noch grôz genuoge, daz si sich dar ane und dar inne bewîsen müge.
Dâ hât er wol bewîset an allen menschen, daz disiu getriuwunge kumet von minne.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
7681
(
rib.
,
1444
):
De vlamme de us yme sloich, | Bewijsde wale dat he bynnen droech | Van kolen groisse vuyricheit.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
Abell offerde eyn van den vetsten lameren und got bewijsde. dat dat offer yme angeneme wer.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
mit wesen der dugent verste ich die eine | Und gedencklich die ander meynen, | Und eindeil bewijsentlich | Versteen ich, ettliche flißeclich.
Ulner (
Frankf.
1577
):
Anzeigung. Warzeychen / Merck / Beweiß / Gemerck.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
Job der [...] sine lieben kinter hate vorlorn und al sin gůt, der beweisete keinen ungedult.
Strauch, Par. anime int.
1, 12
(
thür.
,
14. Jh.
):
in disir predigade bewisit meister Eckart der alde mit reden und mit glichnissen daz Got geboren wirt in der sele.
Ebd.
94, 16
:
man singit unsir frauwin: ’bewise dich daz du muder bist’; bistu Godis mudir, daz bewise uns, wan so macht du uns gehelfin.
Jostes, Eckhart
109, 25
(
14. Jh.
):
Si bewisen gotis riche, alse eyn herre bewyset wirt von der menye siner ritter.
Neumann, Rothe. Keuschh.
3210
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
wanne di vorsichtigen unnd wisen | ir vorborgen torheid dar ynne bewisen.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
do selbes starp Anthenor, das beweiset noch sein grap.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. 2. Vorr. Mt., Bl.  (
osächs.
,
1343
):
bî dem adelarn bewîset her di sacramenta der gotheit.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
200, 16
(
Nürnb.
1548
):
Got ist ewr freund / das beweiset er / das er so freuntlich euch [...] durch sein eingebornen Son zuspricht.
Ebd.
251, 12
:
Weil aber der todt der suͤnden sold ist / beweyset sichs [...] / das wir doch dem todt nicht entlauffen.
Dietrich. Summaria
23v, 44
(
Nürnb.
1578
):
ob er gleich durch mancherley herrliche wunderwerck sein Gottheit gnugsam bewisen hat.
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
415
(
Nürnb.
1613
):
Wolan! last uns beweisen frey / | Mit der That / daß es uns ernst sey.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
dorzů hat er beweyst vnd offenbar gemacht die barmhertzigkeit die gott an im erzaigt hat.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
Wunderwerck / durch welches die Warheit seiner Goͤttlichen Werck bewisen vnd bestaͤttiget wurde.
daß die kurtze Beschreibung deß Verlauffs mit dem H. Wunderbarlichen Sacrament sambt den erzehlten Mirackulen [...] genugsamb seyen zum Beweiß der warhafften Gegenwart deß Allerheiligisten Leibs vnd Bluts im Heil.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
2042
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
die grözz, die czïr, der nücz der creatur beweyset dir die trinitet.
Anderson u. a., Flugschrr.
12, 9, 1
;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
109, 2054
;
Quint, Eckharts Pred. ; ;
ders., Eckharts Trakt. ; ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Mathesius, Passionale ;
Palmer, Tondolus ;
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
138, 18
;
Neumann, a. a. O.
3449
;
Bechstein, a. a. O. Mt. ;
Feudel, Evangelistar
136, 23
;
Sermon Thauleri
13r, 33
;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
35, 22
;
Reichmann, a. a. O.
204, 28
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
890
;
2767
;
Baptist-Hlawatsch, a. a. O., Vorr.
41
;
Weber, Füetrer. Poyt.
183, 5
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v. ,  9,  1.
5.
›etw. mitteilen, kundtun; etw. bestimmen, festlegen; jn. belehren, unterrichten; jm. etw. anordnen; jn. an jn. verweisen; jn. zu etw. anweisen‹; als part. Adj.
bewiesen
: ›informiert, unterrichtet‹.
Bedeutungsverwandte:
 1319, (V.) 34,  9,
2
 2,  2,  4, , .
Syntagmen:
etw
. (z. B.
die ordnung / tugend
)
b., der brief / zettel, die handfeste / historie, das buch etw. b., b., das [...] / zu [...], etw. aus den juristen b., jn. b., jn. etw
. (Akk.)
b., jn. e. S.
(Gen., z. B.
der rede
)
b., jn. mit etw
. (z. B.
mit kundschaft / lere, worten
)
b., jm. etw. b
.;
kundlich beweiset sein
.
Wortbildungen:
beweisung
5 ›Weistum, Rechtsweisung‹ (a. 1413).

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 23, 25
(
md.
,
1350
):
der sol vur den rât gên und bitten, daz man im bewîse, wâ er stên sulle.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Lîhtlîche sint tugende ze bewîsenne oder dâ von ze sprechenne; aber in der wârheit ze habenne sint sie gar seltsæne.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
3090
(
rib.
,
1444
):
In der andere scholen ich underwijsde | Dat verstentenisse ind bewijsde | Zo argueren ind disputieren | Ind ordel zo geven.
Wyss, Limb. Chron. U (
mfrk.
,
1373
):
Unde ich Else bewisen unde gedingen, daz ich dit testamentum mach meren oder mẏnnern.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Do sprach got „Wer hat dir beweist, das du nacket bist.“
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Vorr. Mk., Bl. (
osächs.
,
1343
):
Marcus êwangêlista [...] ist bekârt zů dem gloubin Christi, her screip daz êwangêlium in Agaleie und ist bewîsende in ime waz her ouch solde sîme kunne und Christô. Wan her di beginnunge des êwangêlischen beginnes ist lêrinde in einer stimme einer prophêtischen ûzrûfunge, bewîsende di ordenunge lêvîtischer irwelunge, daz her bewîset predigende in dem beginne êwangêlischer predigâte.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
70, 22
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
xij insuln di do sint besaczt, als do bewisin di buchir der gutin sigeler.
Gille u. a., M. Beheim
22, 59
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
sein hercz wirt unerschrokenleich dapey, | als uns Hely peweiset und peteüte, | ein grosser maister in astronomey.
Thiele, Minner. II,
18, 219
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
du waist wol das geschriben stät | und bewisen uß allen juristen | das [...].
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
daz ich von úweren wisen und leblichen worten so schon bewiset bin dez ersten beginnes eins anvahenden menschen.
so beger ich, daz du mich bewisest diser dingen.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
und die burger an in vordertent, er solt sü bewisen, war daz große gut kummen were daz er uf hette genummen von dem bistůme.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
paulus [...] tet auff vnd vnderweyset
[Var. Hs. 14./15. Jh.:
beweiste
]
sy das cristus gezam zů erleyden vnd zů ersteen von den dotten.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Da von kain ewangelium nút | Seit noch úns bewiset.
Dar nach die junger alle gar | Sament hin kament dar | Uf den berg genant Thabor, | Als sú bewiset warent vor.
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
141, 7
(
schwäb.
,
1335
):
daz wıͤr mit dem rehten bewist wuͤrden an ainen andern herren.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1345
):
wan wir wol erchennen und auch chuntlichen beweiset sein, daz diselben selgeraͤt [...] ungestiurt beleibent.
Ebd. (
1340
):
Wolt aver ainer dem andern nicht gelauben, so sol er in beweisen mit dem rechten.
Ebd. (
1362
):
daz wir kuntlich beweiset sein, daz die niderlag dez saltzes uns und auch unserm land nindert als nuͤtzlich und alz gůt ist alz ze Muͤnchen.
Weissthanner, Urk. Schäftlarn
161, 41
(
moobd.
,
1343
):
dieselbe kuntschaftt sagit, vnd sein auch des gentzleich beweist, daz dazselb wazzergestad [...], desselben gotzhuzz recht aygen ist.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
4, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
als die hystori uns das wol peweiset.
Hör, Urk. St. Veit
44, 10
;
33
;
71, 9
;
Lauchert, Merswin ;
Gille u. a., a. a. O.
80, 105
;
Roder, Stadtr. Villingen ;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1474
;
Welti, Stadtr. Bern ;
Sappler, H. Kaufringer
32, 139
;
Bastian, Runtingerb.
2, 13, 11
;
Fichtner, a. a. O.
108, 2
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 23
;
Vgl. ferner s. v. .
6.
›jm. etw. als etw. auslegen‹.

Belegblock:

Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
das ist meiner ainfold schuld und soldt nyemants in ubel zugemessen noch mir fur gevar peweist werden.
7.
›sich sinnlich zeigen, sich präsentieren, erscheinen; etw. zeigen, vorzeigen; etw. vorlegen (z. B. Urkunden); jn. (als Zeugen) vorstellen, aufbieten‹.
Phraseme
(am ehesten hierher):
sich mit gold / silber beweisen
›Gold / Silber enthalten (von einem Bergwerk)‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1,  1, (V.) 2.
Syntagmen:
(sich) b
.;
jn
. (z. B.
den gezeugen
)
/ etw
. (z. B.
den brief, die copie, die hube, die masen
)
b
.
Wortbildungen:
beweisung
6 ›Gegenwart, Anwesenheit‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
¶ Exhibêre. Erzeigen beweisen eugen ereugen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
dô sich unser herre verwandelte ûf dem berge und bewîsete in ein glîchnisse der klârheit.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
man ir keinen vant | [...] | Die da Gote priseten | Odir sich bewiseten.
An en [die armen] wirt nicht geubet | Laben, herbergen, spisen, | Cleiden, trenken, bewisen | In kerkern den gebunden.
Feudel, Evangelistar
12, 7
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
gank unde bewyse dich den pristeren unde brenge dyn opphir en.
Strauch, Par. anime int.
137, 26
(
thür.
,
14. Jh.
):
daz dan der lichame der in deme himmele ist, dar quême und sich da bewisite.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
let is in got geramen unde bewiset sinen gezuk hi hern Cunrate [...] unde bitet einis urteilis.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. (
osächs.
,
1343
):
si gîngen alle ûf, daz si sich bewîseten
[
Luther
1545:
schetzen
]:
îclîcher in sîne stat.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1538
):
Dieweil sich dan auf denselbigen guet, [...], merlay perkwerch mit golt silber kupfer und ander metal peweisen befunden.
Ebd. (
1565
):
wegen des Kupferbergwerks,
so sich auch mit gold und silber beweiset.
Gille u. a., M. Beheim
15, 3
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
mein hachster trost, dich mir peweisen thu.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
um 1400
):
do beweist der pischoff von Koln gut briff von kuͤngen und kaysern.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
14, 25
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
so du verlassen muͤst alle die, der gegenwürtikeit und beweysung dir als gar wunesam, suße und lieb was.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
69, 6
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
15, 13
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 589
.
8.
›den Anschein haben, in bestimmter Weise erscheinen, den Eindruck erwecken, vorgeben, scheinen‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1532
):
wo man am meisten ertz hoffet und sich beweiset, als wolts eitel gold werden, da findet sich nichts.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
3199
(
rib.
,
1444
):
Off icht in de͂ ansien cleyne bewijse | Ind grois is bynnen.
Ebd.
8059
:
Eynre merkatzen was der Phariseus gelijch | De van buyssen bewijste gecleidet sich | Mit guden wercken.
Feudel, Evangelistar
89, 18
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Dor noch begonden sy nehen dem burgelyne, unde Jhesus bewysete sich ab her verre gen wolde.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. .
9.
›sich als etw. / j. erweisen; sich in bestimmter Weise verhalten‹.
Syntagmen:
tyran b., den man b., etw.
(z. B.
das ampt, die rede
)
den man b.; sich aufrichtig / getreulich / gröblich / höflich / manlich / unkindlich / verachtlich / züchtig b
.;
sich als j.
(z. B.
als diener
)
b
.;
sich nach der besten art, in gehorsam b
.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
2. Kor. 6, 4
(
Wittenb.
1545
):
in allen dingen lasset vns beweisen
[
Mentel
:
geben
; Var. 1475
2
:
erzeygen
]
/ als die diener Gottes.
Froning, Alsf. Passionssp.
2780
(
ohess.
,
1501ff.
):
werre eyn prophete disser man, | alßo hie sich bewyßen kan, | er wuste, wer disse frawe wer.
Anderson u. a., Flugschrr.
15, 11, 17
([
Worms
1521
]):
sy haben nit als Christlichen Bischoffen gepürt sonnder listig betrieglich vnnd vnntrew Tyrannen bewiesenn.
Neumann, Rothe. Keuschh.
1793
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
[das zemet] den reinen meiden sunderlich | das si zuchtichlichen bewisen sich.
Thiele, Minner. II,
18, 104
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
min hört und liebster zart, | bewiß dich nach der besten art.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Es stat aber an vnser erkantnuß / weñ die kind zeachten syent / das sy sich vnkintlich oder verachtlich bewisen haben.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
dann die erber zunft von webern als ain getreues und das größt glidt der gemaindt [...] getreulichen ertzaiget und bewisen haben.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Sich mannlich beweisen [...]. Ein jedes ampt beweiset seinen Mann [...]. Ein kluge rede / beweiset den Mann.
Froning, a. a. O.
927
;
Klein, Oswald
117, 57
;
Dietz, Wb. Luther ;
Shess. Wb.
1, 759
.
Vgl. ferner s. v.  1,  5.
10.
›jm. etw. (positiv Bewertetes, z. B. Ehre) erweisen, entgegenbringen, zuteil werden lassen‹.
Syntagmen:
jm. einen dienst / grus, eine woltat, barmherzigkeit / dankbarkeit / ere / freundschaft / gnade / güte / hilfe / lob / liebe / minne / treue / würde / zucht b., dem spiritus dei gehorsam b., der provinz gerechtigkeit b
.;
die bewiesene barmherzigkeit / guttat
.
Wortbildungen:
beweisung
7 ›Erweisung‹.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
152, 3369
(
Magdeb.
1608
):
So beweiß mir auch danckbarkeit / | Oder viel mehr Barmhertzigkeit.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz er sînen vriunt ervröuwen müge und im eine liebe bewîsen.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
So dat sy niet allein got niet geboerliche Ere bewijsde.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
9, 34
(
Frankf./M.
1568
):
man muß not halben Reiche haben / die den Armen handreichung vnd huͤlff beweisen.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
728
(
schles. inseldt.
,
1481
):
das ir woldet dem czeÿger desses briffes gẅtte wellen dirczeygen vnd beweÿssen.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Krüger Krüger
111, 165
(o. O.
1580
):
was ir dem geringsten habt getan | in meinem namen, das ist mir beweist.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
146, 16
(
Nürnb.
1548
):
denn das du die hoͤchste lieb gegen deim Ehegemahel vnnd Kind beweysest.
Goldammer, Paracelsus
2, 87, 24
(
1530
/
5
):
Die vernunft ist ein obrigkeit von gott, dann sie ist spiritus domini. dem muß an statt gottes gehorsam bewisen werden.
Fuchs, Murner. Geuchmat
4428
(
Basel
1519
):
Eim man vorn wybren lob bewysen | Syner manheit / der stercke ouch, | Den halt ich für ein dopplen gouch.
Heydn. maister
21v, 20
(
Augsb.
1490
):
zů einer gedechtnuß bewißner barmherczikeit ist eÿn altar dem vnerkãnten got aufgericht worden.
Brandstetter, Wigoleis
229, 37
(
Augsb.
1493
):
Was grosser lieb vnd freüntschafte sy beyde mit worten vnd gebaerden aneinander beweysten.
Bauer, Geiler. Pred.
465, 1
(
Augsb.
1508
):
wer findet ain getrewen man der da hilff beweiset dem vertrukten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
daß sie inen nach allem vermügen getreulichen beistandt ertzaigen und beweisen wolten.
Klein, Oswald
41, 54
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Mein herr von Cöln und der von Perg, zwen fürsten süss, | beweissten mir genediklichen iren grüss.
Weber, Füetrer. Poyt.
10, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Herr, trew vil grosse, | dy wil ich dir peweysen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
wie Rom, [...], hab [...] aller länder sprach in gemainschaft irer ainigen zungen, [...], gezogen und also dem menschen beweisung aller freuntschaft seim nächsten, die recht menschlich art und natur gegeben.
Froning, Alsf. Passionssp.
5458
;
v. Tscharner, Md. Marco Polo
16, 16
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Wickram
4, 34, 19
;
Barack, Zim. Chron. ;
Munz, Füetrer. Persibein
68, 7
;
Maaler 66v/;
Dietz, Wb. Luther .
11.
›jm. etw. (negativ Bewertetes) antun, zufügen, entgegensetzen, leisten‹.
Syntagmen:
jm. ein ernstliches angesicht, einen troz / wiederdries, seinen zorn, einige unbillichkeit b., jm. betrug / hochmut / laster / leid / plage / übermut / unbil b., e. S
. (z. B.
dem fürnemen
)
einen wiederstand b
.;
die bewiesene schmach
.

Belegblock:

Wunderlich, Fierrabr.
123, 25
(
Simmern
1533
):
das wir vns yetzt an jm vnd Reynier vmb alles laster sie vns bewisen haben / wol rechen moͤchten.
Luther, WA (
1544
):
Noch sol gott mit einer solchen zungen und hand, die ein maden speise, dem Teuffel einen trotz beweisen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
ich bitte úch [...], das ir [...] niemer menschen noch gelos noch antlit in bewisent, wort noch enkein sworheit enbewisent umbe alle das man úch getůn oder bewisen mag.
Heydn. maister
12v, 11
(
Augsb.
1490
):
de͂n du jecz moͤchtest vmb bewißne schmahe dein lon empfahen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
die hungerische macht zu erbrechen und irem argen fürnemen ain widerstand zu beweisen.
und hat jederman dem andren seine widertrieß, ainander bewisen, gentzlichen vertzigen.
Klein, Oswald
23, 107
(
oobd.
,
1425
):
Ain herzog hochgeboren, | [...] | beweisst mir seinen zoren.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
E. 16. Jh.
):
Ob ainer oder aine gieng in ains frumen manns hauß und wolt den wirt oder wirtin an iren eren und guet schaden bebeisen.
Gille u. a., M. Beheim
453, 40
;
Klein, a. a. O.
8, 52
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Dietz, Wb. Luther .
12.
›jm. etw. (Konkretes) übergeben, zukommen lassen; jm. etw. (Geldbeträge, Naturalien) überweisen, verbürgt anweisen, bezahlen, rechtlich abgesichert zuweisen‹.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 5,  5,  12, , .
Syntagmen:
etw. auf erbe oder eigen b., jm. etw
. (z. B.
brot / gelt / speise, den zol, die heimsteuer / morgengabe, das gut
)
b., jm. etw. zu brenholz b., jm. mit etw
. (z. B.
mit früchten
)
b., (jm.) etw. auf ein gut, auf einem gute b., jn
. (Akk., z. B.
das weib
)
etw
. (z. B.
die heimsteuer / morgengabe, herbsthüner
)
b., jn. / den konvent e. S
. (Gen., z. B.
der pfennige
)
b
.
Wortbildungen:
beweisbrief
›Anweisungs-, Beschreibungsurkunde‹ (a. 1377).

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
661, 8
(
preuß.
,
1433
):
habe ich, [...], dem kumpthur czu Slochaw beweiszen lassen 30 folen.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
einen tol dar zo legen, die half des coenings sin sal ind dat ander halfscheit anderen herren, den man dat geven und bewisen wilt.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1464
):
darfur wir ime funf und siebenzig gl. jerlicher pensien und jaresgulden bewist verschrieben und verburget hain.
Küther, UB Frauensee
165, 21
(
thür.
,
1373
):
unde unser frowin consolacien davone nach selgeretis gewonheid byͤ uns zů gebin unde bewisin yn dyͤselbin fůnf guldin geldis zcůerst von Schonstete.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
229, 14
(
thür.
,
1474
):
daz sy Fritczsch vom Rode erbe unde gud abegekoufft habin, daz er yn met fruchten bewiset hat unde yn daz gearn unde dy fruchte met syn eygen pherden zcugefurt.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
128, 6
(
schles.
,
1361
):
daz hanke von Schonenburn, [...] bewyzen vnd abemessen sullen iij½ morgen wint’ getreydis.
Schnelbögl, Salb. Karls IV.
87, 9
(
nobd.
,
1366
/
8
):
Der beweist man im zu Franchenberg mit allen nützen 54 ℔.
Gille u. a., M. Beheim
13, 16
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Das himel prot, das uns wart geben und peweist | czu speisung von dem dinst der cristenheite.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 178, 7
(
nobd.
,
1464
):
Ob im das zwͤ prenholz beweist ist worden, wais ich nicht zwͤ sagen.
Ebd.
282, 19
:
Die hernachgeschriben herbsthoͤner haben mir auf dem lande beweiszt die von Erelbach.
Welti, Urk. Rheinfelden
33, 11
(
halem.
,
1313
):
so suͥllen wir dem selben hern Hartmanne zehen pfvnt gewisses geltz vf anderm vnserme gůte bewisen vnd vfrihten.
Leisi, Thurg. UB
8, 273, 16
(
halem.
,
1396
):
so hăn ich, [...], den vorgeschribenen convent dez egenanten gotzhus ze Sant Katherinental bewiset und bewise sy mit disem brief der vorgeschribnen dryssig schilling phenning jaͤrklichs geltez.
Ebd.
590, 13
(
1383
):
dieselben zwen mut kernen [...] iaͤrlichs geltz hat die erber froͮw Elsbetha [...] nach desselben ires vatters tod [...] ze Wil vor offem gericht bewist, gesetzt und versorgot uff ir aigen gůt ze Geftnow.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 131, 1
(
halem.
,
1508
/
16
):
das si ein getroͤw uf sehen uff die iren woͤltind han, inen geschütz, spis und ander hilf bewisen.
Glitsch u. a., Hofger. Rottw.
82, 9
(
schwäb.
,
um 1435
):
Wil ainer sin wib haimstür oder morgengab bewisen, so sol er selb da sin und sin frow ouch.
Ebd.
17
:
Also bewisend ir üwrer hußfrowen ir hainstür und morgengab.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1345
):
swer in den nehsten zehen jaren sein selgeraͤt verschaffet und beweiset hat uz haeusern uf erbe oder aygen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Mon. Boica, NF.
2, 1, 286, 2
;
Bernoulli, Basler Chron. ;
UB Zug
736, 39
;
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
249, 15
;
Vorarlb. Wb.
1, 321
.
13.
›etw. vollziehen, vollbringen, ausführen, verüben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  11.

Belegblock:

Luther, WA (
1537
/
40
):
[die Phariseer] begegnen ihme in der grentze, wollen ihnen probiren und ir meister stuck an ihm beweisen.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
als ich sihe an vil liuten, die bewîsent grôziu werk.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Das sie wol vnderm schein der guͤte, |[...] | Wenn sie ein auch auffs hoͤchste preisen, | Ein Fuͤchssisch schelmenstuͤck beweisen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
dabei die von Nürmberg wol verstunden, wie wol und vast sie in zu krieg geraten und hilf versprochen hetten, daz sie daz nicht beweisten.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
bewisest du dan swere antlitze, swere geberde und swere wort, [...], dis ist alles des vigendes same.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein meister stuck Bewysen / Ein gůte prob thůn.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
Der wolgeborn herr Nicolaus [...] hat die stat Costantz [...] auf kay. mt. erclerte acht irer bewisnen rebellion (halben) [...] eingenommen.
Opel, Spittendorf .