nachkommen,
V., unr. abl.
1.
›jn. verfolgen, jm. mit dem Ziel nacheilen, ihn zu fangen, aufzuhalten
, zu überwinden
‹; auch: ›(einem Tier) nacheilen‹; ütr.: ›(einem Gerücht) nachgehen, es zurückverfolgen‹; Syntagmen:
jm
. (z. B. einem dieb / flüchtigen / übeltäter
), einem pferd, wildbrät, einem gerücht n
.Belegblock:
ob iemand solh zolle [...] verfuerte, so mugen dieselben von Newmburg denselben nachkomen und si und ire leib und gut umb solh verfurt zoll aufhalten.
2.
›einer vorkommenden
Größe (Person oder Sache) zeitlich folgen‹ (bei Bezug auf eine Sache auch hinsichtlich ihrer Bedeutung); speziell: ›jm. in seiner Funktion folgen‹; zu 1, 1 (ütr. auf die Zeit).Syntagmen:
einem babst n
.; j. an einem reich / fürstentum, in der babstei n
.; der nachkommende fürst / tag, die nachkommende gnade
; subst.: den nachkommenden etw. geben
; den nachkommenden zu gedächtnis
; die gunst der nachkommenen
(subst. Part. Prät.).Wortbildungen:
nachkommer
nachkommung
Belegblock:
An den andern wollen wir zwar den willen vnd die bemuͤhung loben / der nachkommenen gunst aber koͤnnen wir jhnen nicht verheißen.
im wer Got gegenwúrtig, und ewikeit wirt hie bevintlichen und smeklichen funden, und do enist weder fúr gondes noch nach komendes
(hier ex negativo zum Ausdruck des
gegenwürtig-Seins Gottes gebraucht).
deinen nachkumenden
[Var. 1475
nachkummen2
-1518 / Eck
1537: ; nd. Bibel 1478:
naekomelinghen;
SamenLuther
1545, 1. Mose 26, 4: ]
gib ich alle dise gegent. Ebd. Var.:
wann ich sol nit vertilgen die afftterkumung
[Var. 1475
affterkommung oder die nochkumunge2
-1490: ]
meines ingesindes. wie lang ich [...] múg etwas schreiben das eúch ist genem [...]: vnd wirdig den nachkumern.
Ez ist zemerken, ob die gnade eigentlichen geteilet (werde) in dem fürkumenden unde in dem nachkomenden.
Ebd.
271, 1
: umbe daz, daz si in uns sachet daz ander werke, so heizet si die nachkomende gnade von gesihti dez ersten werkes.
daz sich der tag mit dem liecht aneuieng vnd sich rekchet hincz in die frü des nachkomunden tages.
von dem babst Adriano, welicher babst Adrianus Nicolao nachkam in der bapstei.
‒
Vgl. ferner s. v. .3.
›e. S. (z. B. einer Auflage, einem Auftrag, einer rechtlichen, sozialen, moralischen, religiösen Pflicht) nachkommen, Genüge tun, Folge leisten‹; auf Christus bezogen: ›(Christus) folgen‹, vgl. 3; 4; 5, 3 (ütr.).Syntagmen:
dem / einem befel / brief / glauben / rat / rechten
(mehrfach) / rum / zins, einem akzent, dem hochdeutschen, der / einer auflage / busse / klage / lere / ordnung / reformation / schuld /zusage n., e. S. billich / fleissig / treulich, in jaresfrist n
.Wortbildungen:
nachkommer
Belegblock:
Der Rath ist gut, [...], Ich wil demselben also nachkommen.
daz Reynhart von Lobeschicz deme anlaß nicht nachkomen sy.
sollen wir vns befleissen deme welches wir Hochdeutsch nennen besten vermoͤgens nach zue komen.
So sol der ancleger alssdan verpuͤrgen, dem strengen rechten, [...], nach laut diser vnser ordnung nachzukomen.
in dem wir [...] schuldig sint, den gleuben auch in den wercken nochzukomen.
Executor nachchömer des rechtens.
Belegblock:
sie darf bis zu diesem Betrag der Schuldner
„leib und gut nachchomen“. damit ist er im entprochen und soll und mag im nimer nachkomen umb das wandl.