kommen,
kummen,
V., unr. abl.;
große Formenvielfalt.
– Zur Lautung von 'gehen / kommen' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.
1.
›sich von einem nicht thematisierten Ausgangspunkt aus auf einen vom Schreibenden als bekannt vorausgesetzten und deshalb nicht genannten Zielpunkt hin bewegen, [wo] erscheinen, eintreffen, ankommen‹; (subst.): ›Ankunft‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 1,  1.

Belegblock:

Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
254
(
Köln
1476
):
Gudt ind leuen Syn wyr koemen | Hyr zo gheuen By vch froemen.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
1. Dr. 15. Jh.
):
Da qwam farn der grebe von Dietz mit seinen rittern und knechten.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1181
(
mrhein.
,
um 1335
):
Do die sunne ist vndergangen, | so kummet der doden manger.
Dubizmay, kurß zu Teutze
48, 4
(
hess.
,
1463
):
kvm heyliger geyste erfülle deyner gleubigen hertzen.
Froning, Alsf. Passionssp.
493
(
ohess.
,
1501ff.
):
Sehet, hie kommet der werde man!
Henschel u. a., Heidin
426
(
nobd.
,
um 1300
):
Si riten vñ begonden sagen [...] | Waz geste kvmen were.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
206
(
Nürnb.
1517
):
Der fürst diser welt ist komen und hat in mir nichts.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Wenn er kommt, kommt er vmb acht Vhr.
Adrian, Saelden Hort
2767
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
och kam mit ritterlichen rotten | die herren, als in was gebotten.
Wyss, Luz. Ostersp.
4515
(
Luzern
1571
):
Ich bin nitt kon, zberüffen die grechten.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
1460
(
schwäb.
,
1453
):
Dü mörin sprach: ,du kummpst zuͦ spaͮt | Ich main, du habst gesummet dich‘.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
so kum ein kleins, bartets mendle.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
54, 10
(
tir.
,
1464
):
da sach er ein söliche ersame sel chömen, die was also geziert.
Beckers, Bauernpr.
60, 25
;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Schönbach, Adt. Pred. ;
Böhme, Morg.R.
144, 31
;
Dienes, E. Gros. Witwenb.
5, 17
;
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 12, 23
;
Andreae. Ber. Nachtmal
104v, 7
;
2.
›eintreten, erfolgen, sich ereignen‹ (von Ereignissen der Zeit mit der Bewegungsorientierung, wie in 1 angegeben); als ütr. zu 1 auffaßbar.
Phraseme:
jm. eben / recht / wol kommen
›jm. gelegen sein‹;
jm. hart kommen
›jm. ungelegen sein‹.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
134, 14
(
Frankf.
1535
):
Der steyn [...] an die sonnen gestellt machet sie bluͦtfarb sehen / als ob [...] ein finsternis keme.
Froning, Alsf. Passionssp.
339
(
ohess.
,
1501ff.
):
das sal uns allen kommen gar eben.
Jahr, H. v. Mügeln
477
(
omd.
, Hs.
1463
):
kundik den küngen von mir wart, | wann hunger, sterben kummen sal.
Böhme, Morg.R.
150, 9
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
alsbald aber der fruͤhling kompt / daß die Sonne [...] die Erde erreichet.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
Es kompt nach einem Regen wol wider ein Sonnenschein.
Fastnachtsp. (
nobd.
15. Jh.
):
Des ich wart das kumpt mir hart.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
79, 14
(
Nürnb.
1548
):
wenn das letzte stuͤndelein kombt / das die seel abscheiden.
Menge, Laufenb. Reg.
203
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
kompt der lieplich meyge | Mit blümlin mengerleye.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Kemes nu also das mir dis der babest nemen wolte.
Wickram
4, 17, 4
(
Straßb.
1556
):
wann einen unglück reiten will / so kumpts hauffenweis.
Lemmer, Brant. Narrensch.
26, 73
(
Basel
1494
):
Er weist was recht ist / was zuͦ vil | Ouch was vns nütz sy / vnd kum wol.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
als sy lang kurtzwillet hattend, do kam innen der schlaf.
Stammler, Berner Weltger.
3
(
ohalem.
,
1465
):
Der jüngste tag wil bald komen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1377
):
do kom ain grozz keltin, die belaib also biz in den prachmaunat, daz nie kain wirmin chom.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
37, 27
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Da die genadenreich zeit cham, | das got erlösen wolt Adam.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Nu kam es dick, das er mit der fürstin durch kurtzweil schachzagel zoch.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
31
;
Kurz, Waldis. Esopus ;
Behrend, Magd. Fragen ;
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
511
;
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 363, 5
;
366, 6
;
Henschel u. a., Heidin
1381
;
Spanier, Murner. Schelmenz.
41, 17
;
Kottinger, Ruffs Etter Heini ;
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
802
;
Kohler, Ickelsamer. Gram. ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. .
3.
›an einem Ort eintreffen, angelangen, wohin geraten, ein Ziel erreichen‹; die Bewegung verläuft von einem nicht thematisierten Punkt aus auf einen Nähepunkt (z. B.
heim kommen
) oder einen Distanzpunkt (z. B.
in frankreich
) in der Perspektive des Schreibenden hin.; mit präpositionalem Anschluß
an / auf / für / gegen / in / nach / zu
oder mit lokalen Partikeln
dar / heim / her
.
Phraseme:
an / auf / in die welt kommen
›geboren werden‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
quam die mere
[dies zu 2]
| dat eyn michel her dar komen were.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
92, 19
(
Frankf.
1535
):
Were es sach das eim getoͤdt quecksilber inn leib kaͤme.
J. W. von Cube. Hortus
30, 6
(
Mainz
1485
):
Die grosser schelwuͦrtz erschynet wen die schwalben zuͦ lande kommen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1605
):
Der Jüden Schar mit hauffen, | Kam grimmig anher lauffen.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
119, 12
(
rhfrk.
,
um 1435
):
die ridden berge vnd dale / so lange / das sye miteinander jn Franckerich qwamen.
Luther, WA (
1524
):
Jhesus Christus Gottes son | an unser stat ist komen.
Logau. Abdank.
162, 15
(
Liegnitz
1651
):
Alß deß Koͤniges [...] Abgesandter Cyneas nach Rom kam.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
119, 27
(
Nürnb.
1548
):
Wenn du darnach zu hause kompst.
Bell, G. Hager
433, 8
(
nobd.
,
1594
):
für Den keiser kamens, vnd sangen auf seim sale.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Die wil ich usz der segi lon | Und in das himelrich laussen kon.
Schib, H. Stockar
5, 23
(
halem.
,
1519
):
ale die welend Jesum von Naseret sechen ussfüren und krützigen, der sol kun vier das richthus.
Schmidt, Rud. v. Biberach
161, 16
(
whalem.
,
1345
/
60
):
sint die genge sicher [...] vntzent daz si koment vf den gottes berg Oreb.
Chron. Augsb. , A (
schwäb.
, zu
1431
):
Kom unser herr der kunig Sigmund hie einreytten vnd belaib hie.
Ebd. (zu
1527
):
ist die guet, verlassen frau gein Zurich komen.
Sappler, H. Kaufringer
23, 164
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
er kumpt palt her gerannt | und nimpt euch allen leib und guot.
Goldammer, Paracelsus
5, 182, 6
(
1530
):
wir alle werden nacket stohn [...] wie wir geborn seindt und kumen an die welt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
nu schüll wir ain tail sagen, wie er in die werlt kom.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
10, 94
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Augustus hiss die werlt gemain, | das ieglich mensch solt komen hain.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
kumen vil Artigkl an den bemelten Bischof, darumb zu urtailen.
Munz, Füetrer. Persibein
63, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
do chumen auf den sal | ritter, dy kúen vnnd pestten.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1601
):
ob es sich begab das ainer kaim an aines andern hauß und wolt das hauß [...] aufbrechen.
Froning, Alsf. Passionssp.
7487
;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
821, 23
;
Roloff, Brant. Tsp.
1485
;
Wyss, Luz. Ostersp.
4322
;
Jörg, Salat. Reformationschr.
170, 25
;
Spechtler, a. a. O.
10, 95
;
Primisser, Suchenwirt ;
Spiller, a. a. O. ; ;
Weber, Füetrer. Poyt.
206, 4
;
Rechn. Kronstadt
3, 137, 38
.
4.
›zu etw. kommen, etw. erlangen, erreichen, in etw. dringen‹; gehäuft in Texten religiösen Inhalts, dann: ›vereint werden mit, erfüllt werden von (Gott)‹; teils als Ütr. zu 3 auffaßbar; mit präpositionalem Anschluß
an / in / zu
.
Phraseme:
(Auswahl)
an jn. kommen
›jn. überfallen‹;
etw. an jn. kommen
›j. ist an der Reihe‹;
an den tag / das licht kommen
›sich aufklären‹;
an das bret kommen
›einen einflußreichen Posten übernehmen‹;
an das reich kommen
›die Regierung übernehmen‹;
an ein ende kommen
›enden‹;
zu seinen jaren / tagen kommen
›volljährig werden‹;
zu kraft / kräften kommen
›genesen‹;
zum tode kommen
›sterben‹.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Daz ouch Jêsus in uns komen müeze.
Jostes, Eckhart
67, 36
(
14. Jh.
):
dreierlei licht, daz die sele haben sol, die do kumen sol in ein lauter bekantnuzz gotes.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Betwinge iz und lige im obe, | so komestu zu vollem lobe.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
588
(
Köln
1476
):
Dayr quamen dye stoultze helden zom doed in kurter vryst.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1389
):
di von Frankenfurt [...] qwamen vur Cronenberg an di figende.
Froning, Alsf. Passionssp.
191
(
ohess.
,
1501ff.
):
ich [Luciper] wyl kommen yn synen jungern Judas.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
14, 21
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
das sie [merterin] solte [...] in ewige freude, in immerwerendes leben und zu unendiger rue nach gutem verdienen genediglichen komen.
Böhme, Morg.R.
150, 32
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
darumb dan deß Menschen geist [...] zu keiner vollkommenheit kommen kan.
Langen, Myst. Leben
197, 3
(
nobd.
,
1463
):
das kunde [...] alle creaturen durchwrechen vnd durchfaren / piß er in got kome.
Franck, Decl.
334, 4
(
Nürnb.
1531
):
das die sach dester gründtlicher an tag komme / so wil ich sie [...] mit klag antasten.
Ukena, Luz. Sp.
2417
(
halem.
,
1575
):
Kumm ich ans brett / sorg man nit | Das ich min selbs vergess damitt.
Schmidt, Rud. v. Biberach
184, 26
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Er [gott] ist ein warheit. Zvͦ der komen wir, want dv̌ warheit ist ein ende der tvnkel bekennvnge.
Sappler, H. Kaufringer
19, 102
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
wenn das spil kompt an ein ent.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1388
):
des chomen der stat diener an si und jagten si uber Lech.
Ebd. (zu
1555
):
wie sie dann darauf bei kay. mt. zuͤ gnaden komen.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
71, 3
(
oobd.
,
15. Jh.
):
so geb man dem menschen das wasser zw trincken, so chumbt er zw seiner kraft wider.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
daz sint chint, die zuͦ irn tagen nicht choͤmen sint ze vierzehen iarn.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Nach dem kam an das reich Octavianus.
Ebd. (
1478
/
81
):
Als der zu jaren kam, ward er gar ain ritterlicher fürst.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1456
):
da ist in jegleichem erlaubt zu vassen zwo dillen, als oft es in der ordnung an in kumbt.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
10, 21
(
tir.
,
1464
):
pis das widerum in mich kam die gestüemikhait des fleisches durch die schikhung des herren.
Quint, a. a. O. ;
J. W. von Cube. Hortus
52, 4
;
Dubizmay, kurß zu Teutze
21, 16
;
Bauer, Geiler. Pred.
98, 30
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
206, 15
;
Rupprich, Dürer ;
Steer, Schol. Gnadenl.
3,
M1, 224;
Sappler, a. a. O.
12, 62
;
Anderson u. a., Flugschrr.
29, 7, 11
;
Bauer a. a. O.
84, 17
;
5.
›von einem Ort her eintreffen‹; mit Angabe des Augangspunktes durch präpositionalen Anschluß
aus / von
oder der Partikel
her
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
diu aller beste gâbe und volkomenheit koment von oben her abe von dem vater der liehte.
Beckers, Bauernpr.
50, 13
(
Köln
1515
/
18
):
Kõpt der wy͂t vß dem nedgangck der sonnen.
Jahr, H. v. Mügeln
218
(
omd.
, Hs.
1463
):
in der herze sam ein lam | der leuwe von dem himmel quam.
Skála, Egerer Urgichtenb.
54, 8
(
nwböhm.
,
1569
):
do were er mit Im gestern herundter von Bier khõben were sonsten nit da gewest.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
S. Thoma kam zuletzt von fern, | Er hett den leib gesehen gern.
Anderson u. a., Flugschrr.
30, 5, 16
([
Straßb.
1522
]):
wo komstu da mit her / das du wilt auß güldt wucher mache͂.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
2966
(
schwäb.
,
1453
):
Von wannen kummpt der fremde gast?
Bastian, Runtingerb.
2, 28, 24
(
oobd.
,
1399
):
Sy schankchten den chopf dem hirczogen von Strawbing, do er chom von Holland.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
94, 21
(
tir.
,
1464
):
das da wideruaren ist czwain jungen römern, die dan chomen waren von Rom.
Rechn. Kronstadt
1, 176, 6
(
siebenb.
,
1505
):
300 flor zw bezalen, wan her von Daͤbricz kÿmt.
Froning, Alsf. Passionssp.
7987
;
Gille u. a., M. Beheim
44, 15
;
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. ;
Sappler, H. Kaufringer
5, 102
;
273
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
46, 29
;
Bauer, a. a. O.
13, 28
.
6.
›entstammen, herrühren von, folgen aus‹; als ütr. zu 5 auffaßbar; mit präpositionalem Anschluß
aus / durch / von
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
wan si kumet und urspringet von lûterer minne der lûtersten güete.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Diz dutet Anticristen, | Der von Danne komende wirt, | Wen sin geslechte in gebirt.
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
235v, 20
(
md.
/
oobd.
,
1446
/
8
):
Ein weßerlichen druß kimet / von der herßsaft der kelde auf der / leber.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
58, 10
(
Frankf.
1535
):
so nimpt der steyn von dem selbigen menschen die boͤse fantasei / die kompt vonn boͤsem gebluͤt.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
2, 2
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Von wem die [teidinge] komen, das ist uns zumale fremde.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
4, 20
(
Nürnb.
,
1446
):
y mer das beschüldigen kümpt auß warheit der gewissen, y mer der mensch sich rechtfertigt von den sünden.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 325, 23
(
Coburg
1634
):
solcher Thon kommet entweder aus der Natur der Woͤrter / oder aus zufaͤlligen Dingen.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
er mag wol sein von boͤsenn stammen | kummen, das gloub mir.
Schmidt, Rud. v. Biberach
93, 6
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Etwenne so kǔmet fleischelich begirde von sǔntlicher wollǔst.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
man prediget hie darwider, es wer nicht ain ding, das von gott kem, dan es kem von dem teuffel.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
11, 120
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
dein raine purd was wunnesam | uns, da sie von frau Anna kam.
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
203, 60
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wenn von den sünden chomen dem menschen groß schaden an der sel.
Mieder, Lehmann. Flor. ;
M. Cunitia. Ur. Prop. ,
Keil, Peter v. Ulm
239
;
Ott-Voigtländer, Rezeptar
206r, 27
;
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
13r, 3
;
Schlosser, H. v. Sachsenh.
4320
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
2040
.
7.
›sich von etw. entfernen, von etw. wegkommen, etw. (einer Gefahr) entkommen; sich e. S. entledigen‹; mit präpositionalem Anschluß
aus / von
.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1371
):
want he [der gefangen] also sere gefallen hatte von der muren, daz he nit darvon komen mochte.
Karnein, Salm. u. Morolf
321, 3
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
here, er ist gefangen | und komet niemerme von dan.
Anderson u. a., Flugschrr.
15, 2, 5
([
Worms
1521
]):
ist auch der nit am maistñ glücksaͤlig zuͦ halten / der mit geringem schaden / auß ainem vngluͤck kompt.
Schmidt, Rud. v. Biberach
169, 22
(
whalem.
,
1345
/
60
):
so der vmbevang wirt lǔstlicher vnd froͤiden richer, vnzvnt daz der mensche von allen liden kom.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
die knecht [...] haben angeloben müssen, vor nachts wider aus der stat zuͦ komen.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
seht ir daz an mit andacht, | so chomt ir von aller iwer not.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
33, 14
(
oobd.
,
15. Jh.
):
wollichew fraw ir kranckhayt hartt get, die trinck das wasser, so kumbt si sanft von ir.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
der graf kam furderlich aus der stat.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
wolten [...] die pruk an der Thonau abgeworfen haben damit kain mensch darvon kummen wär.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
16, 21
;
Schmidt, a. a. O.
33, 20
;
Primisser, Suchenwirt ;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. .
8.
›etw. verlieren‹; an 7 anschließbar; mit präpositionalem Anschluß
um / von
.

Belegblock:

Perez, Dietzin
1, 322, 12
(
Frankf.
1626
):
Welche junge Knaben dem Sauffen nachhengen / die kom͂en von jhrem verstand.
Meisen u. a., J. Eck
5, 23
(
Leipzig
1520
):
solten sie alle weltlich werden, wurde das furstenthum tzerteilt und qweme von seiner wirden.
Fuchs, Murner. Geuchmat
5007
(
Basel
1519
):
So kam syn Mundus vmb syn landt, | Das er die frum Paulinam schandt.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
so er umb seinen Bluͦmen kumen ist und het Aureolam verloren.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
kum ich umb diß castell, so han ich noch eins.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
damit sent ful [...] umb hauß, hof, gerten [...] komen [...] und lands vertriben.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
er [...] hailt die von iren sinnen koment in irem siehtum.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
spricht im der perkmaister zuͤ in acht tagen, so kumbt der perkhold umb lx ℔.
Pfefferl, Weigel. Ges.
26, 29
;
Roloff, Brant. Tsp.
1109
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
13, 30
;
Kummer, Erlauer Sp. ;
9.
›vor Gericht erscheinen‹; als Spezialisierung zu 1 auffaßbar.
Bedeutungsverwandte:
(s. v.  11); vgl.
1
.
Syntagmen:
an gericht, zu dem banteiding / recht k.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Nu kummet eyner vnd byttet das man ym lenger sytze.
Glitsch u. a., Hofger. Rottw.
48, 11
(
schwäb.
,
um 1435
):
Wa ouch ain cleger [...] nit kompt noch claget.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1554
):
welcher die bestimbte zeit überfuͤr und nit kem, der soll gestrafft werden.
Vogel, Pract. Alg. Ratisb.
81, 4
(
moobd.
,
M. 15. Jh.
):
Nu kumbt ainer vnd wil haben den 3 Ztr. pro 32 fl.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1615
):
Wan aber der richter [...] einen erfordert [...] und derselbig kaumb nit und bleib ungehorsamb aus.
Primisser, Suchenwirt ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 227
.
10.
›sich auf eine bestimmte Höhe belaufen, einen bestimmten Wert erreichen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 12.
Syntagmen:
auf etw. k.

Belegblock:

Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Die theuffe wirt wol 2 manne thieff kammen.
Ries, Rechenb.
A 8v, 8
(
Erfurt
1522
):
Teyl 33945 In 5 komen 6789.
Ebd.
E 6r, 11
:
also rechenn zum ersten wie theur yetzliches ein pfundt koͤmet.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
auß der Tabel E kommen 11 der æqvati on Wurtz zu addiren.
addir ich sie demselben / kommen 9 st 27‘ 30 der arcus culm.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
116, 25
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
wo er das nit thut so kumpt er fur funfczhen pfenig.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
E. 15. Jh.
/
A. 16. Jh.
):
da man offt woll 10 pfund Münicher kam umb ain reinischen gulden.
Vogel, Pract. Alg. Ratisb.
191, 10
(
moobd.
,
M. 15. Jh.
):
so teur kommen 24 Ztr 23 ℔ yngwers am stich, nu wart, wie 5831 ℔ wachs kommen.
Ebd.
303, 4
:
4mal 8 ist 32, daz tail in 5 vnd kumpt 6 2/5.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
35, 33
;
Ries, a. a. O. H 6v,
19
;
M. Cunitia. a. a. O. ; ;
Vogel, a. a. O.
83, 17
;
303, 2
;
Bad. Wb.
3, 213/4
;
11.
als Funktionsverb gebraucht; teilweise offen zu 4.

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 115, 28
(
md.
,
1530
):
Man sehe Praga, Regenspurg vnd andere Stete an, da vor handel gewest, wie sie jnn armerung komen.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
der beste clemmer kompt meiste zo valle.
Gille u. a., M. Beheim
313, 2
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ain wolff der kam zu rewe | umb sein grossen untrewe.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1419
):
als wir vernomen haben, so sein ir teiding noch niht czü außtrag komen.
Sachs , (
Nürnb.
1563
):
Weyl es wol möcht zu nutze kommen | [...] | der blühenden jugendt | Anzunemen gut sittn und tugendt.
Wyss, Luz. Ostersp.
4357
(
Luzern
1571
):
Das mich villichtt bald nem der Tod | Käm ich mir selbs zuͦ hillffe nitt.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 129, 2
(
halem.
,
1508
/
16
):
Er hat sich ouch so vast usgekriegt, das er vast blos und schier zuͦ armut komen was.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
45
(
schwäb.
,
1453
):
Von herczen geschah mir nie so laid, | Das ich zuͦ wer nit kommen mocht.
Ebd.
1131
:
Rüff an die küsche magt Mary! | Die mag zuͦ hilff wol kommen dir.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
Es ist zuͤ wissen, daß brennholtz hie zuͤ Augspurg in grossen aufschlag komen ist.
Ebd. Anm. 2 (
1562
):
Ein ersamer rat diser loblichen stat kumbt in glaubwirdige erfarung, daß sich die sterbenden leuff [...] einreißen sollen.
Ebd. Anm. 2 (
1544
):
daß auch der der handel in diser stat mit den guten, ungefelschten roten tuechern dardurch in abfall komen wurd.
Ebd. (
1536
):
ward dise erkanntnus auf ain bürmentin zedel geschriben, welcher in vergeß kummen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
welche [stat] durch krieg verderpt und in ain abgang komen.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
11, 90
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
kum uns und in zu trost.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
kamen zu kryeg der von Hungern und der von Polan umb das kunigreich Pehaym.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
1564
/
5
; Hs.
1768
):
die burger haben bei abbt Vallentin [...] umb handlung und beschau angehalten, aber zu kainer außführung mögen komben.
Ebd. (
17. Jh.
):
damit sie ihre heisser nit in abödung komben lassen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
160, 25
(
mslow. inseldt.
,
1625
):
wenn [...] Jhr aber dieselbe khunfftig in khauff khäme, soll [...] dieselbe khaufflich assigniret werden.
Fischer, Brun v. Schoneb. ;
Göz. Leichabd. ;
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
11, 30
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Weber, Füetrer. Poyt.
228, 7
;
Vgl. ferner s. v.  5,  12, ,
2
 5, ,  5.