nachfaren,
V., unr. abl.;
2 und 3 als Ütr. zu 1 auffaßbar.1.
›sich räumlich auf jn. hin bewegen; jm., einer Linie, Spur folgen‹ (eigentlich und ütr.); ›jm., einem Exempel folgen; jn. / ein Tier verfolgen‹ (damit offen zu 2); Syntagmen:
dem fustrit / fusstapfen, einer spur, dem haupte / kinde, einem hirz / hund, einem exempel n
.Wortbildungen
nachfart
nachfärten
wein
).Belegblock:
Der slange wart beschriet | [...] | Und mit geschre
i
ge nach gevarn | Von dem Gotes sune. seine Herrligkeit wird jm nicht nach faren.
so ist das zimmeliche rede daz die gelieder nochvarent irme houbte.
Wie vil ander stett / durch eüwer manlich handlung auch behertzigt werde͂ ewerm Christlichen Exempel nachzufaren.
also wert die nach fart | ettleich czeit mit grozzem drang.
Vor ainem jar im [kint] fuͦrent
[die
kúnege]
nach, | Die ain stern wiste. Sy entsassen schnelle nach vartt, | Dü in doch da nit me geschach.
do sahe er einen dicken nebel sich erheben [...] vnd muoßt seiner nachfart erwinden.
Inuestigirn, Nachspuren / eim gspor nachgehn / nach sehen / das gemerck / suchen / dem fuͦßstapffen nach fahren. Als so man dem huͦff schlag nach geht.
den grozzen schaden, den diu stat genomen hat von dem nachverten an dem waelschen wein.
vnd schauet vmb mit vleisigen plicken, ob ich die nachvart vinden möcht.
Ob ir si süechtet ymmer, | so ist dy nachvartt euch ewig penumen.
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 157
.2.
›nach Lage der Umstände handeln, e. S. je nach Gegebenheit (auch rechtlich) nachgehen; sich um etw. kümmern; e. S. in bestimmter Weise folgen‹ (z. B. dem Gesetz, seinem Interesse).Phraseme:
seinem kopfe nachfaren
›nach dem eigenen Kopf handeln‹.Syntagmen:
dem gesez / recht(en), seinem nuz, leib und gut, einer klage / überteuerung n., e. S. mit vare n
.; um etw. n
.Belegblock:
wo dz nit beschechi, muͦsti dar umb Welti Ebing nachvarn unn umb sin zins werben.
der Kläger soll der Beklagten „leib und guͦt, wo er daz anschaͤm, mit dem rechten nachvarn“.
der maister sol dem guͤt nahvaren und arbaiten und underwinten, als dez spitals aigen guͦt.
da soll der landrichter den, der solich that begeet, vesten, [...] und dem rechten hinz demselben nachkomen und nachfaren.
so soll der [pauman] sein nachper, dem ain fritgatern oder ester geburt anzehachen, demselben seinem nachtpern mit dem fritgatern nachfarn.
3.
›jm. nachschlagen, nacharten‹.Belegblock:
nachfahren / Gleich seyn / sich nacharten / arren.