erfallen,
V., unr. abl.
1.
›fallen und dadurch Schaden nehmen‹ (allgemein); im Einzelnen: ›herabfallen, niederfallen‹; ›zerfallen‹ (jeweils von Gegenständen); refl.: ›zu Boden stürzen‹; ›(absichtlich oder unabsichtlich) zu Tode stürzen‹ (jeweils von Menschen, Tieren); speziell (teils refl.): ›einfallen, zusammenfallen‹ (z. B. von der Haut); Wobd. / oobd.
Belegblock:
Ze eilen was in also not, | Daz sich ir zwen ervielen ztot.
da ward es [verbotten holtz] uns zuͦ schwer und kunden es nit erheben, und ist selbs zuͦ so vil stucken erfallen.
villeicht durch vorcht rach seiner missetat erviel er [der Unger] sich ab ainer hochen stainwandt.
wer dar uͤber unser spott, | [...] | dem wuͤnsch ich, das er sich ervall | als ein veder ab einem stall.
Chron. baier. Städte. Regensb. ;
2.
›jn. (auch: sich gegenseitig, eine Stadt) überfallen, angreifen‹; auch: ›jn. erschlagen‹; Belegblock:
wy sy [finde] in korcz Thorn welden irfallen.
daß ein man doit bliebe uf demselbigen walde oder ein baum einen erfiele.
ERuallent sich zwene man drey oder eyner oder wirt wunt oder geslagen also sere.
3.
›jm. zufallen‹ (z. B. von Lehen, Erbgut, Zinsen u. dgl.); auch: ›an jn. heimfallen‹; ›etw. zugesprochen bekommen‹; Wortbildungen:
erfälnis
Belegblock:
Nu erfellet dem zartten geytz zu wenig losz
[an
pfreunden]
, darumb hat er sein fursichtickeit ertzeygt auch in die lehen. so sal uns de hoff mit alle syme zuͦbehoeren [...] ervallen syn.
dat lant wer eme und dem rich ervallen, na dem dat gein recht erven zu dem lande were.
5.
›einen die Rechtshandlung ungültig machenden Formfehler begehen‹; auch: ›mit einer Rechtshandlung Misserfolg haben‹;