beschädigen,
V.;
zu im Basismorphem vgl. den Belegstellenkommentar unter Bed. 3.1.
›etw. beschädigen, e. S. Schaden zufügen, die üblichen sachkulturellen, rechtlichen, sozialen Verhältnisse beeinträchtigen, den Gebrauchswert von etw. schmälern‹.Syntagmen:
etw
. (z. B. den acker / weinberg / apostelstand / baum, das haus / mer / pferd, die erde / habe / mauer
) b., etw. durch unfleis / untreue b
.; beschädigte trauben
.Wortbildungen:
beschädigung
Belegblock:
WEnn jemand einen Acker oder Weinberg beschediget
[
schattMentel
: ].
Wann auch der kauffer das pferdt. acker. husz [...] beschediget het durch vnflyß.
Ebd.
94, 22
: so der Pupill [...] vmb beschedigung syner güter oder sümnus [...] clagen will.
Võ eingegebner habe so die nicht gepurlicher weise verwart. vnd also beschedigt [...] wirdet.
Ebd.
357, 3
: Von verpflicht des verkauffers vmb ergerung oder beschedigu͂g seiner verkaufften habe.
das möcht wol sein an alle beschedigung der mynn regel.
‒
Vgl. ferner s. v. .2.
›jn. (auch: einen Körperteil, Vieh) verletzen, verwunden, js. Gesundheit beeinträchtigen‹; ütr.: ›jn. kränken, beleidigen, an seiner Ehre verletzen‹.Syntagmen:
das gehirn b., den bürger, das kind / vieh b., jn. mit gift / zaubernis b., jn. an seinem leibe b., jn. fast / hart b
.; dem beschädigten den arzetmeister bezalen
; ableibung des beschädigten
.Belegblock:
Nocere. Letzen verletzen verunrechten beleidigen, beschedigen vernachteiligen ¶ krencken schwächen.
das man niemand seinen namen soll verletzen und beschedigen.
das gehirne ist beschediget wurdin.
daz er keynes slahens halbin [...] zcu sollicher krangheyt komen addir beschediget were.
So der vater mit zawbernuͤs oder gifft beschedigt [...] seine kinder.
Köbler, Ref. Wormbs
336, 23
; Schnurrer, Urk. Dinkelsb.
5, 1454
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
163, 26
; 3.
›jm. Rechtsnachteile verursachen, jn. rechtlich benachteiligen‹.Belegblock:
ap yn daz icht moglich beschedigen moge an synem rechten.
Ebd.
327, 24
: mag yn doch das, [...], dordurch alßo der gnant Nickel Konzcer vorhindert ist wurden, das er sulche seyne beweysunge nicht hat volfuren moge, nicht beschedigen.
4.
›jm. durch tätlichen Angriff, Übergriff, List, Verführung, Machtmißbrauch, wirtschaftliche oder rechtliche Maßnahmen Schaden zufügen‹; offen zu 5.Syntagmen:
das gotteshaus / jn. b., jn. wieder recht, mit einer arbeit b., jn. an leib / gut / ere b
.; den beschädigten vergnügen
; dem beschädigten kosten ablegen, hilflich sein
; mit dem beschädigten abkommen
.Wortbildungen:
beschädlich
Belegblock:
non est thirannus te opprimes. Er wyl dich nicht bescheydigen.
Es sein itzt von diesen gesten ein Hochw. Capittel, auch M. g. H. Furst von Anholt [...] bedrawet und mit beschedtlichen Schrifften angetastet.
Die zauberey ist ein heymliche practick damit der Teuffel die menschen betreuget und beschediget.
daz er ym darobir keyne antwert furder phlichtig sy unde keyn orteyl on darobir beschedigen solle.
ab du ainn veint hast, | der dich peschediget hab vast | an leib, güt ader ere.
wie gesein moͤcht das sich die menschen vnd’ein ander selbs nit also beschedigten.
sol ain ied’ diser verste͂tnuß dem betrãgte͂ od’ beschedigte͂ hilflich zů sein gůt macht habe͂.
ob ymand [...] den egenanten Jorgen [...] einiche bekummernisz tete oder solich personen angriffe oder beschedigete.
daz in iemant [...] weder an seinem varenden noch unvarendem gůt beschedig noch beswaer.
Auch sol sÿ mit sölicherr arbait nyemant beschaidigen.
Ebd.
246, 4
: daß eÿn manczeug sol seyn ymmer ÿn sachen, da von eyn man ader weib peschedigt mag werden An leib vnnd ere vnnd an gut.
vnnd wellen ein Jeden der alśo wieder Recht beśchediget wirt. ein erśtattung thuen.
5.
›jn. militärisch anfallen, mit Waffengewalt angreifen, jn. raubend, plündernd überfallen, jn. mit Aufruhr überziehen‹.Phraseme:
auf jn. beschädigen
›gegen jn. ausziehen‹.Syntagmen:
jn
. (z. B. die Römer
) / etw
. (z. B. das land
) b., jn. mit aufrur / brand / name / totschlag / untreue b
.Belegblock:
unde meyneten sie wolden die weile die von Erfforte beschedigen.
dann Hannibal lag noch in Welschland / vnd beschedigte die Roͤmer.
wie got einem ytzlichen thier [...] waffen gegeben sich gege͂ den andern / die sie beschedigen wolte͂ / damit tzu were͂.
Ain reich wider das ander wirt. | etliches das würt gar zerfürt, | peschedigt und peraubet.
mit den andern küngen von kriechen, die im hetend verhaizzen mit im ze varn, zu beschedigen den küng Lamedonta.
so sol der mit kayserlichen gewalt steten und herren schreiben und gepieten, über den zu zichen und in zu beschedigen und unterzutrücken.
wer uf den von Friberg beschadigen well daz er her kom.
ob ymand [...] unser lieb oheimen, sun und fursten ir land und leut beschedigen, angriffen, bekriegen oder dringen wolt wider recht.