ausgesprechen
(letzteres vor allem für Bedeutung 2),
V., unr. abl.
1.
›etw. aussprechen, sagen, in Worten ausdrücken; etw. kundtun, verkünden‹; offen zu
2; in der Verbindung
zal aussprechen
›etw. in Zahlen ausdrücken, etw. numerieren‹.
Phraseme:
den schatten für ein ding a.
Bedeutungsverwandte:
1,
2,
,
1,
4,
; vgl.
13,
1.
Syntagmen:
die geschichte / heimlichkeit / lere / mordtat, den spot, das gelübde / lob / recht / wort a.
;
etw. mit einem wort a.
Belegblock:
as ouch in der huldunge des koninks of des bischofs uisgesprochen wirt.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
(
rhfrk.
,
um 1405
):
Is muß uffgetaen werden ba bij | Durch geware ußsprechonge | Mit innenclicher bichtonge.
Luther. Hl. Schrifft.
Ps. 78, 2
(
Wittenb.
1545
):
JCh wil meinen mund auffthun zu Sprüchen / Vnd alte Geschichte aussprechen.
[sie] fiengen an zu predigen mit andern Zungen / nach dem der Geist jnen gab aus zusprechen.
Gille u. a., M. Beheim
135, 24
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
haben die hailgen veter da | durch sünderlich peteüten | Und auss sprechung dez haben, frann, | hailigen gaistez den perssann, | priestern und closterleüten | Auffgeseczet tag czeiten.
Mayer, Folz. Meisterl.
(
nobd.
,
v. 1496
):
Erful, junckfraw, mein girde, | Das ich auß sprech | Wie nach deins suns gepurte | Funff wunder sint berurte.
das er [johannes] sey [...] geordent zů predigen in der stymme eins aussprechenden engels.
Fischer, Eunuchus d. Terenz
(
Ulm
1486
):
Merck wie sie schampere werck mit erbern worten auß sprichet.
Wolf, Norm im sp. Ma.
28, 11
(
oobd.
,
1486
):
[sy] haben yeczund das gelub der enthaltung ausgesprochen.
Quint, Eckharts Pred.
;
;
Gabel, Gryphius, Cath.
5, 210
;
Munz, Füetrer. Persibein
21, 5
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
72, 35
;
7.
›etw. (Strittiges) rechtlich entscheiden, etw. festsetzen, etw. vereinbaren; jm. durch richterliche Entscheidung etw. auferlegen; (ein Urteil) fällen und verkünden‹; hier anschließbar die rechtssprachliche Spezialisierung: ›etw. (z. B. Erbschaft, Gut) aus einer Masse aussondern, jn. abfinden‹ (
).
Bedeutungsverwandte:
1
1,
9,
12; vgl.
4,
7,
24,
(V.)
10,
7,
2,
2.
Syntagmen:
recht a., die sache, den artikel / handel / lon, das urteil
(mehrmals)
a.
;
einer stat
(Kasus unklar)
a., jm. a., zu [...]; um / in etw. a., von einer sache wegen a., etw. mit der minne, nach dem rechten a., zu einem recht a., das [...], etw. durch recht a., zwischen jm. und jm. a.
Belegblock:
Behrend, Magd. Fragen
(
omd.
,
um 1400
):
das dy ortel e sullen uszgesprochen werden, dy do e gefroget syn.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
196, 28
(
thür.
,
1474
):
als wir vormals uff diße sache vor recht geteylt unde ußgesprochin habin.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
(
schles. inseldt.
,
1479
):
der gesworen rechter [...] ÿm awsgesprochen hot, dÿ salp scholdige lewte czw gestellen.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
286, 20
(
nobd.
,
1409
):
do er außsprechen wolle von der handlung wegen, als sich dann verloffen hat.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
74, 15
(
els.
,
1362
):
do wart ein vrteil vsgesprochen, das die súne soltent irm vatter in allen dingen gehorsam sin.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen
(
halem.
,
1525
):
nach dem wir si [...] ankert, das si uns umb disen artickel gütlichen uszesprechen vertrüwen.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 215, 22
(
schwäb.
,
1446
/
7
):
alz graf Sigmund [...] uss sprach zwüschend Hansen von Dierberg und dem maiger von Binsdorf.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch.
(
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Doch ward ain suen zwischen paiden fürsten gemachet, wan do ward zwischen in aus gesprochen also, daz [...].
auf Casa Pendolo ist noch ain stadl [...], der ist nit ausgesprochen.
Winter, Nöst. Weist.
(
moobd.
,
1528
):
so sulln zwen aus dem rat und zwen aus der gemain aussprechen an dem montag in aller arbait den lon.
Grosch u. a., a. a. O.
314, 22
;
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
;