bezücken,
V.,
auch mit Primärberührungseffekt (
bezocht
).
– Beleghäufung im Md.
1.
›jn. überlisten, übervorteilen, täuschen, betrügen; etw. an List übertreffen‹.
Wortbildungen:
bezuckung
.

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
worumbe wolt ir mich bezucken? das en ist meyn got nicht, den ir mir bracht hat.
das her mit busereige unde falscher erzteye, der her sich an nam, das volk bezugte.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
di missegenge der werlde und bezůckunge der richtůme und di begerunge umme andere dinc gên în und vordempfen daz wort.
Stackmann u. a., Frauenlob
7, 25, 9
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
mit miner list ir list ich gar bezücke.
2.
›jn. in Versuchung führen‹.

Belegblock:

Neumann, Rothe. Keuschh.
634
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
abir di gotliche forchte nicht gehermet, | si habe den menschen von sunden beschermet | unnd an in di demut zu hand gebrocht, | das her nicht also wirt bezocht.
3.
›jn. überfallen, überwältigen‹.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
daz sy mitgewaldes hant | Dy unschuldigen bezucken | Und sy ane schult verdrucken?
durch menge der twingere, | Di mit mancherhande swere | Di gerechten hy beczucken.
Gerhard, Hist. alde e
2855
.