erwält,
part. Adj.
1.
s.  1.
2.
›(von Gott) erwählt, vor anderen ausgezeichnet‹; häufig subst. als Personenbezeichnung;
zu  2.
Texte religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
, (part. Adj.) 3), (Adj.) 1,
2
(part. Adj.; s. v.
2
 1), (part. Adj.), (Adj.) 3,  2, .
Gegensätze:
(Adj.) 6, , , .
Syntagmen
die erwälte braut / creatur / oberkeit / sele, die erwälten kind / menschen
; subst.:
der erwälte
.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
wer von hertzen gleubt und trawet, das er fur Got geliebt, heylig und erwelet ist, Der [...].
Eggers, Psalter
35, 9
(
thür.
,
1378
):
mit deme erweleten wirstu erwelet, vn̄ mit deme vorkarten vorkart.
Anderson u. a., Flugschrr.
21, 7, 20
([
Zwickau
]
1525
):
das wir auch gern gegen vnserer erweleten vnd gesetzten oberkeyt (so vns von Gott gesetzt) [...] gern gehorsame͂ / seyn.
Gille u. a., M. Beheim
80, 169
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
das Cristus spricht, wie er und sein | junger und die erwelten rein | nichtt sein von diser welte.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
19, 25
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
darumb so ist kein gesellschaft dem liecht czu den vinsternußen, das ist, den erwelten czu den verworffen, den guten czu den poßen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Wann vil seint der geladen: vnd lútzel der erwelten
[
Luther
1545, Mt. 20, 16:
sind auserwelet
].
Asmussen, Buch d. 7 Grade
1676
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
44
;
Grundmann u. a., A. v. Roes
207, 5
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Sappler, H. Kaufringer
26, 13
;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
240
;
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
183, 29
;
Vgl. ferner s. v.  4, ,  4,  2.
3.
›für eine Aufgabe, eine Funktion bestimmt‹; häufig: ›(mittels eines Wahlverfahrens) in eine Funktion gewählt‹;
anschließbar an 2, offen zu 4; vgl.  24.
Bedeutungsverwandte:
(part. Adj.; s. v.  15), , , .

Belegblock:

Anderson u. a., Flugschrr.
13, 6, 20
(
Leipzig
1522
):
so volget daraus / dz die gewheyte͂ / ader erwelte prister auch vonn der gemeyn / mit der gemeyn [...] auch nit prister were͂.
Leisi, Thurg. UB
5, 54, 21
(
halem.
,
1343
):
mit unserm, Eberhartz erweltes aptes, [...] insigeln.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
als der fürsichtig, Ersam vnd Weys her burgermaister Mang Seytz zu dem sibenden mall erwelter Burgermaister ware.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1562
):
Ertzhertzog Maximilianus, erwölter und gekrönter koͤnig zu Beheim, wie er zuͤ Prag eingeritten.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
das der kunig Albrecht, kunig zu Pehem und erwelter zu Hungern, zu Vngern sollt kunig beleiben.
Vgl. ferner s. v.  1.
4.
›(aufgrund hervorragender Eigenschaften) auserlesen, ausgesucht‹ (von Personen); auch: ›(an Eigenschaften) vortrefflich, hervorragend, gepriesen, verehrungswürdig‹;
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 1, (Adj.),  3.

Belegblock:

v. Ingen, Zesen. Rosenw.
45, 5
(
Hamb.
1642
):
die schneeweissen Lilien ihrer erwehlten Stirne / waren vor Schmertzen fast welck worden.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Antonius der Gotes helt, | Gar an tugenden erwelt.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Mitt den erwelten helden zartt | Tett der knabe die wider vartt.
Weber, Füetrer. Poyt.
168, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Zw sam sich nw gesellten | dy fürsten aus erkoren, | an manhait dy erwellten.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
49
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
das Iedermenigclich, [...] mit verwilligung Einer ganntzen Erbern Erwelten gemain auffgerichter Orndnung sich mit den seinen gehorsamlich verhalte.
Luther. Hl. Schrifft.
Neh. 5, 18
.
Vgl. ferner s. v. (Adj.).
5.
s.  6.