erwallen,
V.,
unr.
1.
›zu sieden, kochen beginnen, (auf)kochen‹; gelegentlich auch trans.: ›etw. zum Sieden, Kochen bringen‹; ütr.: ›in Bewegung, Wallung geraten‹ (z. B. vom Blut);
zu  3.
Mehrfach Fachtexte.
Bedeutungsverwandte:
,  1, ,  2, ; vgl. (trans.),  1,  2.
Gegensätze:
(V.) 12.

Belegblock:

Luther, WA (
1528
):
Wenn das blut (sage ich) also anhebt zu erwarmen und erwallen, so wird das liecht verdunckelt und gedempfft, das man das Euangelion nicht sehen kan.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
[ich] Setzt in eim wasser zu dem fewr | Die arbeis und lies sie erwallen.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
temperier das zuͦ samen vnd erwalle es mit sorgen das es nit verbrinne.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wer die köl reht kochen well, der giez ir êrstez wazzer ab, dar inn si erwallen sint, und koch si dann mit vaiztem flaisch.
Keil, Peter v. Ulm
20
;
69
;
Rohland, Schäden
399
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 96
;
Lehmann, Rezeptb.
174
.
2.
›sprudelnd hervorbrechen; aufwallen‹;
vgl.  8.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 1, (V.) 1, .

Belegblock:

v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Junffrauwe wie drat er zu dir trat | uff knyen val, da sich erwal | der gruͦsz in dynem bruͦnnen!
Niewöhner, Teichner
350, 10
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
das sew [hochvart] aus dem himel viel, | in dem paradeis erwiel.
Ebd.
436, 65
:
also ist der zoren schalich, | minn noch mer als heven walich | uͤber beschaidenhait derwallet.