auserwält,
part. Adj.
›mit herausragenden Qualitäten ausgestattet, vortrefflich, hervorragend, ausgezeichnet, erhaben, einzig, erlesen‹ (von Personen und Sachen); vgl.  1, allerdings unterschiedlich starkes Zurücktreten des Merkmals ‘ausgewählt’.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Adj.) 1.
Syntagmen:
auserwälter degen / freund / held / recke / ritter / ast / mund / stein / trost, auserwälte fraue / keiserin / magd / schwester / drossel / ere / geselschaft / küre / sonne / taube, auserwältes kind / zeichen
;
auserwält sein als die sonne.

Belegblock:

Goedeke u. a., Liederb. (
Frankf.
1582
):
Eins bauren son hat sich vermeßen, | er wolt ein gute buttermilch eßen, | ein auserwelte milch, | ein hochgelobte milch.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
3, 7
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
ir habt mir mein auserwelte turteltauben, meiner selden haft arglistiglichen enphremdet.
Henschel u. a., Heidin
978
(
nobd.
,
um 1300
):
die ouch sint recken ûzerwelt | [...] alsô küene als ir.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Nit außzusprechen ist die Frewd | Der Außerwehlten gsellschafft.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Die userwelte mœgte schar | [...] | wurkend edel werk da bi | Mit der naͮdel.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
380
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Das er do wolte schowen | Ain usszerwelt junckfrawen | Und im die schoͤne bringen haim.
Nyberg, Birgittenkl.
2, 260, 23
(
schwäb.
,
1522
/
33
):
Schwester Katharina Lemlin von Nuͤrberg waz ein witwe, ein gotzfoͤrchtige Got liebhabende auserwoͤlte schwester.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Von dem achaten. Achates ist auch der auzerwelten stain ainer.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Anderhalben, auzerwelt | Da sazzen auch sechs ritter.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
6, 14
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Maria, dein ere | ziert den himmel sere, | auserwelte klare sunne.
Klein, Oswald
18, 66
(
oobd.
,
1431
/
2
):
ja zwinget mich erst ain ausserweltes mündli rot, | da von mein herz ist wunt bis in den bittern tod.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
64, 19
(
tir.
,
1464
):
das tu mir in chürcz verschreibest zu einander die waren vnd nüczen vnd die auserwelten wunder zaichen des heiligen Jeronimi.
Kehrein, a. a. O. ; ;
Henschel u. a., a. a. O.
1342
;
Froning, Alsf. Passionssp.
1815
; Göz. Leichabd.
224, 3
;
Gille u. a., M. Beheim
131, 126
;
328, 705
;
441, 120
;
Jungbluth, a. a. O.
34, 64
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Sappler, H. Kaufringer
5, 353
;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Spechtler, a. a. O.
8, 2
;
Klein, a. a. O.
20, 44
;
83, 19
;
Weber, Füetrer. Poyt.
244, 6
;
Dietz, Wb. Luther .