durchleucht,
durchlaucht
(gelegentlich auch nicht synkopiert:
durchleuchtet,
durchläuchtet
), in 2 vereinzelt
durcherleucht
;
part. Adj.;
zur Bildungsweise und geographischen Umlautverteilung s.
Dwb, Neub.
6, 1655
.
1.
›überaus (hervor)strahlend, glänzend‹; als auszeichnendes Epitheton meist ütr.: ›auserwählt, hoch angesehen; in hohem Maße mit einer erstrebenswerten Qualität (Ruhm, Weisheit u. Ä.) ausgestattet‹;
vgl.  12.
Bedeutungsverwandte:
, , (s. v. ),  24, (vgl.
2
prangen
 2),
2
 2 (als part. Adj.), .
Syntagmen:
etw
. (Subj., z. B.
die krone, js. leichlich zeigen
)
d. sein, j. in etw
. (z. B.
in der heiligen schrift
)
mit etw. d. sein
;
j. d. erscheinen
;
der durchleuchte laie, die durchleuchte aue / minne, ein durchleuchtetes alter
.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
so wirt si [die sele] von gotlicher art, | durchluchtet und durchschinich | und an allen dingen unpinlich.
Stackmann u. a., Frauenlob
3, 19, 4
(Hs. ˹
omd.
,
14. Jh.
˺):
Wie hochgelobt, wie wunnen rich ein twinclich smac, | wie gar durchsüzet und durchsenftet und durchliuchtet ist ir lichlich zeigen
[›ihre körperliche Erscheinung‹]
!
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Leipzig
1537
):
Aue durchleuchte | Stern des meres on fruchte | Entpfangen außgangen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
daz er wurdi luter mit einr gezierde einr durlúhten minne.
Klein, Oswald
114, 40
(
oobd.
,
1436
):
Du gots erwelte creatur, | durchleucht, verhailgt über alle weib.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich ;
Goedeke, P. Gengenb. ;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
208, 1
.
2.
als ehrendes Attribut in den Titelbezeichnungen fürstlicher Personen; häufig in der Anrede gebraucht; als Spezialisierung anschließbar an 1;
vgl.  14,  5.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  3,  4.
Wortbildungen:
˹
durchleucht
,
durchlaucht
˺ (
die
; Ehrentitel einer fürstlichen Person).

Belegblock:

Luther, WA (
1520
):
DUrchleuchter hochgeborner Furst, gnediger herr.
Küther, UB Frauensee
136, 37
(
thür.
,
1358
):
daz wir durch bete willen der dorchluchteden furstin unser lieben frouwen Elsebethen [...] dysen [...] brif [...] haben [...] vorsigilt.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
by mynen ern, | min durchherluchte frauw.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1549
):
zu glory und pryss seiner fyrstlichenn durchlaucht.
Qu. Brassó
4, 169, 18
(
siebenb.
,
1613
):
Den 5. Aprilis [...] kommen Fürstlicher Durchleucht Legaten [...] in die Stadt.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
13, 1
;
Vgl. ferner s. v.  2.