beheften,
behaften,
V.;
ersteres ist Faktitivum zu . Die Trennung zwischen beiden Formen fällt aus semantischen, außerdem aus formalen Gründen schwer, da die im Prät. und Part. Prät. stehenden Belege wegen der Möglichkeit des Rückumlauts hinsichtlich
-a-
oder
-e-
nicht sicher interpretierbar sind. Das Part. Prät. weist in der Regel Ekthlipsis auf:
-haft
; mfrk. steht vereinzelt
-cht
(aus
-ft
; vgl.
Frnhd. Gr. § L
56, 3
).
1.
›an / in etw. hangen, festhängen, kleben, haften, in / auf etw. festsitzen (von Sachen); an einer bestimmten Stelle steckenbleiben (von Personen)‹.
Phraseme
(am ehesten hier, oder bei 3, anschließbar):
mit behafter were
›bewaffnet‹; dazu als Hypallage:
mit behafter hand
in gleicher Bedeutung.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Swa die wurzele ist behaft, | Diu hat also groze craft | daz ir diu ris uz spriezen.
Rueff, Rhein. Ostersp. 
697
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
als eyn strole | in unsern hertzen behafft.
Neumann, Rothe. Keuschh. 
2554
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
des mag man ess zitlichen wol enthalde, | das ess nicht vorder dar ynne walde | nach mit sime schaffte | also swerlichen dar ynne behaffte.
Gille u. a., M. Beheim 
197, 107
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
das pech pehafftet sus | an dem, der es anruret.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  (
Straßb.
1466
):
das vorderteyl des schiffes beleib behefftet vnd vnbeweglich.
er viel entsampt vnder ir hend: vnd er behaft zwischen den túren des tors.
Volz, Prophet Daniel M 
11, 19
(
Straßb.
1466
):
er kert sein antlútz zů dem gebott seins landes: vnd behefft vnd fellt: vnd wirt nit funden.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 156, 22
(
halem.
,
1508
/
16
):
do behaftet der angel in dem floss.
Wackernell, Adt. Passionssp. St. II, 
1881
(
tir.
,
v. 1496
):
Setz im auff die kron | […] | Und truck sy mit kraft, | Das sy im wol behaft.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1463
):
das ain rittermässiger wär und ritt in die herrschaft mit fravel und behafter wöher.
Ebd. (
E. 16. Jh.
):
es soll auch kainer dem andern in den perg nachlaufen mit behafter hand.
Winter, a. a. O. ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 117
.
2.
›an einer bestimmten Stelle verharren, ruhen, bleiben‹.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt.  (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Sie [underscheid, menge] haftent und behaftent und gestillent in dem, daz guot ist.
Strauch, Par. anime int.
27, 19
(
thür.
,
14. Jh.
):
ez [licht] in vant keine stait da es behaftin mochte.
˹Ütr. bei: Mayer, Folz. Meisterl.  (
nobd.
,
um 1480
):
Jungfraw, deins keuschen plutes safft | Erweicht dez himel risen crafft, | Do er in deynem keuschen leib behafft
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  (
Straßb.
1466
):
Wann mein volck hat mein vergessen. sy […] behefften in iren wegen. vnd in den steigen der welt.
3.
›(ein Tier) festbinden; (ein Schiff) festmachen; etw. in etw. einfügen; etw. mit Heftstichen annähen, etw. einnähen‹; mit verschobener Bezugsgröße: ›etw. mit etw. verzieren; (Farbe) annehmen‹; ütr.: ›etw. (z. B. die Tugend) verankern, einprägen; etw. (z. B. die Nacht) fest-, aufhalten‹; oft als part. Adj. belegt.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1399
):
7 ferto vor ½ pfundt syde zu der pallen zu tolden und das umbral mit perlin zu beheften.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1350
):
di underwamse hatten enge armen unde in dem gewerbe waren si benehet unde behaft mit stucken von panzern.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
6337
(
rib.
,
1444
):
Gelijch dat eyne merkatze is behacht | An eyn bloch.
Ebd.
11711
:
overmitz de sachen ungerecht | Synt sij [de mit den voissen unden | An dat cruyt synt gebunden] mit beynen ind voissen behecht.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
dar umb ist er [karfunckel] angelaicht | An diesen hubschen stab und behafft.
Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
so
e
wirt sin [brutegumes] togint und sin crafft | in dem herczen mir behafft.
Hirschmann, Roger-Glosse
214vb, 36
(
omd.
, Hs.
15. Jh.
):
laß es […] erwallen bÿ eynem / cleynen fuer, biß das is sich / wert behefftin alzo eyne salbe.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Möcht ich die nacht beheften | Mit aller maisterscheftē, | Wie selten es dann tagt!
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
aber si [salamander] mag zwairlai varb niht beheften, weiz und rôt.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 44
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Got vater hat sein maisterschaft | an dir, Maria, wol behaft.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v. .
4.
›jn. in Fesseln schlagen; jn. in Haft nehmen, inhaftieren, festnehmen; (eine) Stadt belagern, einzunehmen versuchen‹.
Syntagmen:
jn. (zu dem rechten, vor gerichte, mit gefängnis, mit einem riemen) b
.
Wortbildungen:
behafter
(a. 1624),
behaftung
(a. 1479; 1595).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.  (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
daz sî mit al irre craft | Cristburc woldin tûn behaft.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
wirt eyn man vor gerichte behafftet umb schult, der mag her sich wol burgen by syme erbe.
Grimm, Weisth. (
A. 15. Jh.
):
were ǒch, das der herre gebecht wer oder vrlúge hette.
Gille u. a., M. Beheim 
99, 1059
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der den Trakol zu erst angieng | und in pehafftet und auch vieng.
UB Zug
555, 11, 3
 (
halem.
,
1416
):
so soͤlten sÿ einem weibel behulfen sin, dz der oder die utzit verschult hetten, ze dem rechten beheft wurden.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
65
(
Genf
1636
):
Behafften / gefangen nehmen / oder sonsten verstricken / daß er nicht weichen darff.
Wackernell, Adt. Passionssp. St. I, 
272
(
tir.
,
v. 1496
):
gedenckt, das wir in ergreyffen, | Das er uns nit müg entschleychen, | Das wir in auch behefften.
Ebd. St. II, 
1836
:
So wil ich in pehefften | Nach allen meinen krefften | All hie mit dem guetten riem.
5.
›jn. zu etw. (z. B. zu einer Leistung) verpflichten, mit etw. belasten, belangen; rechtsförmlich an etw. binden (von Personen); etw. (Güter) mit einer Auflage belasten, belegen; etw. beschlagnahmen‹. Oft als part. Adj., dann ansatzweise lexikalisiert: ›rechtlich gebunden, zu etw. verpflichtet, haftbar (von Personen), mit etw. beschäftigt; verpfändet, mit Schulden belastet (von Sachen)‹.
Überwiegend rechtsrelevante Texte.
Bedeutungsverwandte:
 4,
1
 6,
1
 6, ; zum part. Adj.: (vgl. s. v.  17),  2, , , .
Syntagmen:
in dem landfrieden behaft sein, für / zu etw. behaft sein, um schuld behaft sein, jm. mit etw
. (z. B.
der bürgeschaft
)
behaft sein, jm. mit leib / gut behaft sein, zu jm. behaft sein
(›jm. zu etw. verpflichtet sein‹),
etw. für jm. behaft ansprechen
(jeweils von Personen gesagt),
leib / gut / hube behaft sein
(von Sachen);
behaftes gut / unterpfand, behaftete habe
.
Wortbildungen:
beheftung
›Verbindlichkeit‹.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1463
):
nuwemeister ind aldemeister as ein ieder van in soilen ir gelt verburgen mit zien verdienden unss amptz, alsodat ieder burge behaft sall sijn vur vunfindzwenzig der vurs. gl.
Ebd. (
1323
):
des bůrgen synt behaift inde verbůnden vůr datselve gelt uns brůderen wederzegevene.
Küther, UB Frauensee 
211, 13
(
thür.
,
1440
):
so sal Widekeynt em unde sin erben myt sotaner borgißschaft behaft sin, alz her em geret hat.
Dinklage, Frk. Bauernweist. 
69, 31
(
nobd.
,
1465
):
so sol ein amptman uff dem fronhoff solch mall betzalen und dafur behafft sein.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1299
):
und soll doch denne keins lib noch gut verbieten noch beheften, wand mit gerichte.
Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
Er hat gemeinsami der lúten ane inbildunge und minlichi ane beheftunge und mitlidunge ane sorge in rehter friheit.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
81, 11
(
Basel
1494
):
Keller / vnd koͤch / megde / eehalt / knecht | Die mit der kuchen sint behafft.
Spanier, Murner. Narrenb.
33, 64
(
Straßb.
1512
):
Der wil den armen man erst schinden, | […] | Opffer pfenning, bycht gelt geben, | […] | Umb das touff gelt wirt behafft.
Merz, Urk. Wildegg
55, 9
(
halem.
,
1457
):
und setzt herumb zů rechten werenden behaften vnderpfanden ein das slosß Vrins.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
das yemants […] keme / der die vßgetragnen varenden hab für sin eigen / oder jm behafft ansprech.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
das si […] von der lib aigenschaft ganz und gar ledig und damit niemandt me pflichtig noch behaft sin söllent.
Bernoulli, Basler Chron. 5, 
491, 18
(
alem.
, Hs.
um 1545
):
so zu disem gegenwúrtigen krieg behafft und begriffen sind.
Schlosser, H. v. Sachsenh. 
2413
(
schwäb.
,
1453
):
Sechs edler fürstin clǎr und fin, | Die siend all zů ir [Frow Aubentür] behafft | Und darzů manig ritterschafft.
Mon. Boica, NF. 1, 
295, 7
;
Müller, a. a. O. ; ;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Vock u. a., Urk. Nördl.
2027, 8
;
Vorarlb. Wb.
1, 271
;
Wmu
1, 163
;
Schmitt, Urkundenspr.
1936, 159
.
6.
›jn. überkommen, befallen, jn. in etw. verstricken, verwickeln, jn. umgarnen, umstricken, festhalten, ergreifen; sich angelegentlich, gefährlich intensiv mit jm. befassen, wie gebannt auf jn. gerichtet sein, sich mit jm. / etw. einlassen, jn. an jn. heften; sich an etw. binden‹; oft als part. Adj.: ›in etw. verstrickt, mit etw. belastet, von etw. erfaßt, e. S. (z. B. der Tugend) verschrieben, von jm. (besonders: dem Teufel) besessen‹; ›unfrei‹; hierher (?):
von kinde behaft gehen
›schwanger sein‹; vollständig lexikalisiert: ›gebrechlich, krank‹; auch ›verrückt‹.
Bedeutungsverwandte:
 10,  10, ; (zum Adj.): (s. v.  234), (s. v.  10), (s. v.  2),
1
 25,  3, (Adj.),  1, ,  2, , .
Gegensätze:
 6,  3.
Syntagmen:
(sich) mit etw
. (z. B.
geschäften / schulden
)
/ jm. b., jn. mit etw
. (z. B.
eigentum
)
b., liebe / minne
(Subj.)
jn. b., dem teufel behaft werden, mit jm. behaft
(›verbündet‹)
sein, mit dem teufel behaft(et) sein
(›besessen sein‹),
mit etw
. (z. B. einer
anmacht
)
behaft liegen, mit etw
. (z. B.
armut / dienstlichkeit / eigenschaft / fieber / freundschaft / krankheit / liebe / phantasien / poeterei / schuld / seuche / sorgen / sünden / tugenden / unzucht / scheissen
)
behaft sein, zu etw
. (z. B.
zu dem kriege
)
behaft sein, zu etw
. (z. B.
bulschaft / sälden
)
behaft werden, in den stricken der liebe behaft werden, in der klage, in dem kriege behaft sein, von etw
. (z. B.
von der bulschaft
)
behaft werden, j. behaft sein, gemüt behaft
(›voreingenommen‹)
sein
;
behaftes weib, behafter mensch
.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Vorr. Aba.
346, 14
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
ouch gibit er nicht luyt ane vornunft, als dy behaftin adir unsynnigen wib.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Du salt dich niht beheften | mit ime, er ist dir zu starc.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Wyl eyn vatir vor gerichte vs tzyhen synen son. der an syme brote ist. wirt her vellig an dem eyde das her nicht vorkummet an dem rechte so ist beyde vatir vnd son behaft in der clage.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
8698
(
rib.
,
1444
):
dat hie neit en sij behaft | Mit dienstlicheit off eigenschaff.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Im was mit tugentlicher craft | Der herzen ougen behaft | An die beschowede Gotes.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Grozis zornis wirt behaft | Da von der westen kunic.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob  (
omd.
,
1338
):
des gebet hat keine craft | Der mit sunden ist behaft.
Küther, UB Frauensee 
186, 19
(
thür.
,
1403
):
und had uns vorgeleget yre große schülde und notdorft, damite sie yczund behaft sint.
Neumann, Rothe. Keuschh. 
748
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
wanne her vindet heimlichen buleschafft, | dar mit werden sy ym [tuvel] behafft.
Luther. Hl. Schrifft. 
Mt. 4, 24
(
Wittenb.
1545
):
sie brachten zu jm allerley Krancken mit mancherley seuchen vnd qual behafft / die Besessenen […] vnd die Gichtbrüchigen.
v. Groote, Muskatblut  (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ich clage daz vierde, die hoen wirde | (der) priesterschafft die sint behafft | ein deil vnd doch nit alle.
Daz du nu krenkst din ritterschafft | vnd swachest din edel mannes krafft, | ich meyne der geist habe dich behafft, | der bringt dir grosse swere.
er [judischer man] maint er wel doch edel sin vnd git kain schin | der adelschafft. es ist behafft!
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
wer in der mynnen brynne, | der si mit sorgen ser behafft.
Gille u. a., M. Beheim 
130, 85
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ob ain muter mit freuntschafft | czu dem schulmaister ist behafft | durch ires kindes willen.
Sachs 3, 
409, 34
 (
Nürnb.
1515
):
Wen die lieb so streng behafft, | Dem nimbt sie all sein sinn und krafft.
Bell, G. Hager
234, 2, 19
(
nobd.
,
1601
):
wenn die menschen des weines Eben | zu vil Trüncken in irem leben, | ver gessen sie aller fremt schaft, | vnd wo sie sint be Haft, | ver gessen trew vnd lieb gerichte.
Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
Bis lidig alles dez, […] daz den willen beheftet.
Bartsch, Reinfrid (
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
sîn herze wart mit sorgen pfliht | beheftet und bevangen.
Barack, Teufels Netz  (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Das ist ain bœse maisterschafft. | Ich bin gezwungen und behafft.
Adrian, Saelden Hort 
1622
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
wie die súezze, raine | ir liehten ogen zaine, | lip und sel krefte | mit im allain behefte.
Ebd.
2376
:
ain maget von kint gie behaft.
Lindqvist, K. v. Helmsd. 
4613
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Da mitt si
[Frau Welt]
tůt erlaffen | Múnch, laÿen, wÿb und pfaffen, | Die si vestenklich hat behafft | Mitt sunderlicher aigen schafft.
Goldammer, Paracelsus. B. d. Erk.
44, 8
(
obd.
, Hs.
n. 1570
):
der ist nit Cristo volgig / der jm seine apostl prediger behafft mit aigenthumb / vnnd reichthumb.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
weil ich vor jahren sowohl mit dieser Kranckheit, als auch der Poeterey etwas behafftet gewest.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
65
(
Genf
1636
):
Er hat sich hart mit schulden (behafftet) […]. Er hat sich mit Geschaͤfften (behaftet).
Sappler, H. Kaufringer
29, 11
 (
schwäb.
, Hs.
1472
):
wer mit tugenden behaft ist, | den hat man lieb ze aller frist.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
DEr Erbare Stephan Wegelen […] ist im Jahr 1616. mit solcher Ungestuͤmme eines hitzigen Fiebers behafft vnd ergriffen worden.
Memminger Chron. (
Ulm
1660
):
denjenigen so damit [Kranckheit] behafft worden.
hail. altvaͤter  (
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
dú lút die siech oder beheft wãrent von syria in egiptū zů dem hailigen anthonio kamend vmb gesunthait.
do fůr der túfel indes marners sun vnd ward also ser beheft das der túfel vs yn gar lut schrai.
frǒwen vnd man die alsú mit dem túfel behefftet wǎren.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
wenn die pœsen gaist redent durch ains behaften menschen mund.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
23, 17
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
darumb bit ich hewt gottes chraft | und auch all himlisch ritterschaft, | das ich mit selden werd behaft | und göttlich huld bejag.
Niewöhner, Teichner 
325, 236
(
moobd.
, Hs.
1360
/
70
):
ain behaftes weib | da get der teu̇fel zů und dan.
Ebd.
564, 3700
:
ich hans vor eim jar gehort | von eins tawfften juden leib | oder von eim behafften weib.
Karnein, de amore dt. 
72, 31
(
moobd.
,
v. 1440
):
die mugen nit in den stricken der rechten lieb behafft werden.
Munz, Füetrer. Persibein
519, 4
 (
moobd.
,
1478
/
84
):
ich hab ritterschafft | gepflegen auf der grúene | all durch ain weib; der mynn mich hat / pehafft.
Weber, Füetrer. Poyt.
305, 4
 (
moobd.
,
1478
/
84
):
mit ainr anmacht er schwärlich lag pehefft.
Meisen u. a., J. Eck 
36, 30
(
Ingolst.
1526
):
in fürnemen stetten pfarrer und predicanten oder sunst mit mercklichen gschefften unnserer […] gnedigen herrnn behefft syend.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
102, 34
(
tir.
,
1464
):
das man sein [Jeronimum] chostleiche pildnus zaiget ainem pehafften menschen, vnd als pald da floch der pös geist von dem pehafften menschen.
Meijboom, a. a. O.
404
;
Gille u. a., a. a. O.
246, 3
;
Adrian, a. a. O.
3356
;
8039
;
Heidegger. Mythoscopia 
50, 19
;
Sappler, a. a. O.
18, 123
;
Jaksche, Gundacker ;
Niewöhner, a. a. O.
377, 36
;
Drescher, Hartlieb. Caes. ;
A. à S. Clara. Deo Gratias ;
Bauer, a. a. O.
83, 35
;
Dietz, Wb. Luther ;
Scherzius
111
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Dehnhardt, Metaphorik d. Mystiker.
1940, 12
.
Vgl. ferner s. v.  1,  1.
7.
›etw. kräftigen, bestärken; etw. gründen, begründen‹.

Belegblock:

Lindqvist, K. v. Helmsd. 
738
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
wissend das diss toͮffes krafft | Mit drÿ dingen wirt behafft: | Das erst ist wasser und der segen.
Sappler, H. Kaufringer
12, 324
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
und ward da stäte fraintschaft | zwischen ir baider wol behaft.
8.
›etw. an einen bestimmten Ort setzen, plazieren‹.

Belegblock:

Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1479
):
don slog der margkmeister von stund czu im in mit eyme hanthammer unde behaffte ime den slag uff seynen arm und worffen on von seyme pferde.