befahen,
V., unr. abl.,
gramm. Wechsel;
-h-
Schreibungen nur im Inf. und Präs.
10.
›jn. ergreifen, erfassen, überkommen, befallen (von positiv wie negativ bewerteten Bezugsgrößen)‹.
Vorwiegend älteres und mittleres Frnhd.; gehäuft Verstexte religiösen oder didaktischen Inhalts.
Syntagmen
etw
. (z. B.:
anschlag / schwerer mut / tücke / wille
, jeweils Subj.)
jn. b
.;
j. mit liebe / leide / ritten / siechheit, mit einer suche, mit luste, mit dem bösen geiste b. sein, j. schädlichen b. sein, die stat mit krieg b. sein
.
Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
Anm. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Der selbe wille der in spuen
[Var.:
bevinc
] |
Und der selbe rat den her riet, | […] | Die werlt geschuf von nichte.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Köln
1582
):
daß ihr [gotlosen] anschleg, lose tuͤck, | Jhr list erdachter bůbenstuͤck | Sie selbs einmal befangen.
Hübner, Buch Daniel
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Swerer mut en so bevienc | Daz er im den slaf benam.
Neumann, Rothe. Keuschh.
1083
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
di liebheber sint alle blint | di mit fleislicher liebe befangen sint.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk.
(
osächs.
,
1343
):
Simônis swiger was bevangen mit grôzin ritten.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
14, 5
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
unde [inwoner] sint alle mit luste bevangin unde gegebin der ytelkeit.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
der grunt ist zůmole bekumbert mit den creaturen und schedelichen bevangen.
Matthaei, Minner. I,
(Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
ye groͤsser lieb befacht, | ye groͤsser laid do öch macht, | wan es der wider fal also git.
Feudel, Evangelistar
24, 13
;
111, 25
;