anweigen,
V.;
setzt nach Ausweis der regelhaften Schreibung
semantisch ergeben sich keine Schwierigkeiten; der Befund wiederholt sich bei -ei-
mit der Masse der Belege mhd.
(-)wîgen
›streiten, kämpfen‹
(Lexer 3, 880
) fort. Bei M. Beheim (s. u. Gille u. a.) begegnen einige Belege statt mit ei-
mit ai
-Schreibung. Diese Schreibung steht für mhd.
/ei/
, so daß Zusammenfall von mhd.
(-)weigen
(Lexer 3, 742
) mit (-)wîgen
angenommen werden muß; anweigung.
– Nobd., oobd.; religiös motivierte Texte.
1.
›jn. anfeinden, jm. feindlich begegnen‹; offen zu 2.Bedeutungsverwandte:
vgl. .Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
73, 149
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): da chern sy [engel] uns an andern phat, | oder was uns an weigt und schat, | das machens dannen weichend.
Niewöhner, Teichner
32, 18
(Hs. ˹moobd.
, 1360
/70
˺): da von wirt er [leib] in hochvart steygen. | so wirt in dw welt an weygen. | daz besorget er allez chlain.
Ebd.
462, 87
: wer sich von der werlt flust | ziehen wil in rechtz leben, | der hat grozzes wider streben | und an weigen zu aller vrist.
2.
›jn. (im religiösen Sinne) versuchen, anfechten‹.Belegblock:
Gille u. a., M. Beheim
74, 22
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): tragen sy [teufel] uns neit | und anweigen uns alle czeit.
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
592, 1
(moobd.
, um 1385
): wann in der glust des vodern leben mit gespenst anweigt, so czempt er den leichnam mit uͤbergrazzer meͣzzichait.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
61, 17
(moobd.
, 1. H. 15. Jh.
): wie oft der tewfel dem menschen erscheint, den er anweigt.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
31, 11
(moobd.
, 1393
): wann ainen der pös geist mit vncheusch anweigt.
Ebd.
32, 43
: Also tüt der svnder, der vmb ain chlaine wollust dÿ vest seins leibs dem tewfel in antbuͤrt am ersten anweigen vnd sein gepett vör nicht vnsern herrn zu poten sendt.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
31, 2
(München
1528
): Jme [Adam] hiet auch kain creatur widerstreben moegen, aber wol anweigen wie jn dann dewfel durch die schlang angeweigt hat.