anweiden,
V.
– Das Wort wird hier als polysem - nicht homonym - aufgefaßt, vgl.
Duden
7, 758
;
Kluge, Etym. Wb.
846
; , wo
1
weiden
und
2
weiden
als miteinander „zu vermitteln“ gekennzeichnet werden; anders .
1.
›(Vieh) weiden‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

2.
›jn. versuchen, anfechten, zu etw. verlocken‹. – Beide Belege können auch als Kontraktion von
angeweiget
(aus
anweigen
›anfechten, verfolgen‹, s. ) aufgefaßt werden.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4,  2.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
117b, 208
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
sy wart halt auch nie angewait | czu pösem.
Ebd.
123, 261
:
würt er dar umb angewait | mit sölcher ungeharsamkait.
3.
›Tiere zerlegen, Eingeweide herausnehmen‹; gegen diese Deutung spricht allerdings die Schreibung
ee
für mhd.
ei.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1602
):
Die fleischhacker [...] sollen das fleisch [...] nicht das peste weckfüehren und ander orten verkaufen und das letzer zu Stettldorf verschratten und anweeden.