meineidig,
Adj.
›meineidig; treubrüchig; von falscher Gesinnung; verbrecherisch handelnd‹; von Personen gesagt, die einen falschen Eid geschworen, ein religiöses Gelübde gebrochen oder gegen den Sinn eines Eides, eines Gelübdes, eines Versprechens gehandelt haben; damit generell auch auf Personen bezogen, die eines Verbrechens schuldig gemacht sind, insofern auch: ›einer Strafe verfallen, die konstitutionellen Rechte (z. B. die Ratszugehörigkeit, die Zugehörigkeit zum Schöffenamt) verwirkt habend‹;
zu .
Rechts- und Wirtschaftstexte, auch Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
, 2, (s. v. 5), (Adj.) 6; 7, , , 1, , , (Adj.) 6, 4, , ; vgl. (Adj.) 5, (Adj.) 3, , 1, 1.Syntagmen:
j. m. sein / werden
(z. B. an got
); j. jn. m. heissen / machen
(objektbezogenes präd. Attr.); m.
(subjektbez. präd. Attr.) einen eid schweren
; subst.: ˹j. ein meineidiger werden, den meineidigen strafen
; der meineidige wieder den eidschwur schweren, zu der peinlichen frage nicht zugelassen werden, mit jm. als mit einem meineidigen handeln
˺; der meineidige bösewicht / eid / geselle / landsverderber / schwerer / son / zeuge, die meineidige hand
.Belegblock:
So dan der meineidig was, der karte zwene finger bineben den dumen uf in die hoe, daz man sehe, daz he ein meineidig schalk were.
N. der hat [...] mir schmelich geredt [...] ich sy ein Dieb Bastart Meyneydiger.
meineidig die irs meineids mit recht uͤberwunden sind / moͤgen nit kuntschafft geben.
so hette der synen eid gebrochen unde were meyneidig worden unde hette den rad vorworcht unde syne gemeynde adir burmal vorloren.
also ein das sin e had gebrochen, | unnd ist ein sunde also gross | also meineidich ist unnd truweloss.
Wuͤrden sy [unterkeuffer] daran meineydig, dorumb sol man syͤ straffen als recht ist.
Er schalt den alten ser und sprach: | „du verreter, du böswicht swach, | Du leichter bub und öder | arger loter so schnöder, | Du alter mainaidiger schalk, | du pöser henkmessiger galk“.
Straff derjhenen, so einen gelerten eydt vor Richter oder gericht meyneydig schwern.
Die meinaidigen, so wider ihre gethane aydschwur schweren und sonst leichtfertig zum schweren seind.
me werdent wir hie meineidig wenne wir mit willen [...] unser hertze und unser meinunge einigen creaturen geben, daz wir Gotte hant gelobet, ouch hie mitte werdent wir me meineidig denne mit einigeme eide.
Seyt ir denn nit die meineytigen sún ein verlogner same
[
sundige soneCranc
, M. 14. Jh.: ;
boͤßheitWormser Proph.
1527 / Dietenberger
1534: o. ä.;
Kinder der vbertretungLuther
1545, Jes. 57, 4: ]?
das wir soͤllen lassen lyb, laͤben, eer vnd guͦt, ee dann wir abflüchtig vnd mainaidig werden. Enders
, Eberlin 1, 145, 15 (Basel 1521): du bißt ein schelm, boͤßwicht, dieb, verraͤtter, moͤrder, falscher, ketzer, meineydiger.
der soll mit ime handlen peinlich und burgerlich, als mit einem ausgetrettnen, maynaydigen, leichtfertigen mann.
CHeyn schephē mak man von den schephen ampt abseczen er ensey maynaydik oder sey mit valsche begriffen.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
384a, 34
; Mannack, Rist. Pers.
197, 21
; Niewöhner, Teichner
568, 111
; Voc. inc. teut.
p iiijv
;