meineider,
der
.
›Person, die sich eines
meineides
schuldig gemacht hat‹;
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): ,  1, ,  2,  1,  1, , .
Syntagmen:
den m. des meineides überkommen / überwinden, jn. als einen m. halten / strafen, jn. m. heissen / queden, jm. m. sprechen
;
der m. die wort
[nicht]
heiligen, nicht von der sünde gereinigt werden
;
ein m. sein / werden / heissen
;
dem m. nicht glauben, ein zeuge werden
›gegen ihn aussagen‹.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Mal.
3, 5
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
ich wil [...] werden ein snelle gezug den zoybereren und den ebrecheren und den meyneyderen
[
Luther
1545:
Meineidiger
].
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Ir nie weder der beider, | Der gute, der meineider, | Heiliget die Gotes wort, | Der sun heiliget sie.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Wy man eynen meyneydir synis meyneidis obirwinden moge, unde was her dorumme lyden sulle.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
alsust ist ein ieglich schwerender vnd mainaider in allen er wirt nit gerainigt von der súnde.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
welcher zuͤzite͂ deß sturms / das so jm vffgelegt ist / nit volbringe sonder gewarlich vnderlaßt / der sol als ein meineyder gestrafft werden.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Wer den anderen mit worten schmeht oder ihm frefentlich haist dieb, mörder, meinaider, beßwicht, kezer sein [...].
Piirainen, Stadtr. Sillein
161, 2
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Wen das ayn(er) den and(er)n maynayerd(er) / cheyt wnd hayst wnd mag / yn seyn nicht wber chwmen der / yz plybn̄ daz man ym dy chwng / soldn aws Reyssen.
Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ;
Piirainen, a. a. O.
46b, 8
;
Vgl. ferner s. v.  1.