eigensinnig,
Adj.
›starrsinnig, stur, uneinsichtig, verstockt‹; mit vorwiegend negativer Konnotation; in religiös motivierten Texten auch: ›vom religiösen Konsens abweichend, ketzerisch, häretisch‹; in 1 Beleg (s. v. ) auch positiv: ›religiös fest, bestimmt, unbeirrbar‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): (Adj.) 5, ,  3, (Adj.) 6, (Adj.),  2, ,  13,  3, ,  1; vgl. ,  1,  6, ,  1,  1, ,  3,  3.
Wortbildungen
eigensinnigkeit
(dazu bdv.: , ).

Belegblock:

Volkmar (
Danzig
1596
):
eigensinnig stoͤrricht. [...] eigensinnigkeit, stoͤrrigkeit.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Vom Nabal sagt die Schrifft / das er reich / eigensinnig / vnnd ein heylloser Mann [...] gewesen.
Luther, WA (
1520
):
Es musz unns die offentliche warheit eynis machenn, unnd nit die eygensynnickeit.
Ebd. (
1521
):
Darumb heist Haereticus eygentlich eyn eygensynnigen in gotlichen sachen, eynen szonderling, der etwas bessers weysz und yhm selb erwelet ein weg zum hymel.
Ebd. (
1530
/
2
):
Also mussen wirs auch horen, das man zu uns saget: Jhr seid eigensinnige Dropffen, halstarrige kopffe, ihr wollen niemands horen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
der [hoffmeister] wart genant der aigensinnig Hugo.
Wickram
4, 12, 25
(
Straßb.
1556
):
Nuͦn het der Tuͦchbereiter einen suͦn / gar ein argen / verlognen / muͦtwilligen / eygensinnigen / boͤsen lecker.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 5, 6
([
Augsb.
]
1523
):
Dz kan die welt / ja al jrdisch hoch prachtig Fürste͂ / Bapst / Bischoff / doctores pfaffen münich nõnen / vñ alles aigensiñig volck in bode͂ nit leide͂.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Beharrlich / eigensinnigklich / widerspenstigklich.
Eigensinnigkeit / peruicacia, morositas.
Vgl. ferner s. v. ,  6.