ausrichtig,
Adj.
1.
im Syntagma
etw. ausrichtig machen:
a) ›etw. bezahlen‹;
b) ›etw. beenden, durchführen, erledigen‹; zu  12.
Syntagmen
(zu b):
die ordnung, den krieg / tag a. machen.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
172, 38
(
thür.
,
1474
):
so muß dy mait [...] der frouwen met funffczehen schillingen pheningen [...] zcu bussen gebin unde deme richter syn gewette ußrichtig machen.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 263, 12
;
2.
›anstellig, gewandt, fähig, kundig, umsichtig im Hinblick auf die Erledigung von Aufgaben; arbeitsam, fleißig‹; von Sachen (vereinzelt): ›ordnungsgemäß‹; erstgenannte Nuance teils mit positiver Konnotation in Richtung auf ›rechtschaffen, redlich‹, teils mit negativer Konnotation in Richtung auf ›hurtig, pfiffig, gerieben‹;
Bedeutungsverwandte:
,  2, (Adj.) 2,  4,  2, , , , , (Adj.) 34, (Adj.) 4,  3, , , , , , , , , ; mit positiver Konnotation:  14,  2,  7; negativ konnotiert:  5,  2,  1; vgl.  2,
1
 1,  2, ,  3,  1, .
Gegensätze:
.
Wortbildungen
ausrichtigkeit
(dazu bdv.:  2,  1, ).

Belegblock:

Schöpper 28b- (
Dortm.
1550
):
Sedulus. / Fleissig / embsig / frutig / geflissen / luͤstig / vnuerdrossen / wackerig / vnablessig / arbeitig / außrichtig / arbeitsam / vnmuͤssig / vnruͤwig / geschefftig / thǎtig.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Kön. 11, 28
(
Wittenb.
1545
):
da Salomo sahe / das der Knabe ausrichtig war / satzt er jn vber alle Last des Hauses Joseph.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1388
):
wo ein hauptman wer, der niht redlichen und awzrichtig wer.
Voc. Teut.-Lat.
c iijv
(
Nürnb.
1482
):
Ausrichtigkeyt snelligkeit behẽdigkeit bereitigkeit promptitudo.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1423
):
daz si aller jaͤrlich [...] der kinde nechsten fruͥnde [...] erber und usrichtig rechnung von (dem) gůt tůn sol.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1536
):
Hans Aurhan, ain lustige person, vast ausrichtig, in der chorherrn Stainhaus wohnend.
Jaspers, St. v. Landskron
110r, 19
(
Augsb.
1484
):
ÿe laͤssiger. wicziger vnd außrichtiger er ist in zeitlichen hendeln ÿe eÿnuaͤltiger. vnlaͤuffiger vnd vnuenstendiger er ist [...] in goͤtlichen dingen.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
ward er gar ain güetiger, fridlicher fürst und auszrichtig guets gerichts.
Klein, Oswald
22, 143
;
Voc. Teut.-Lat.
c iijv
;
d iijr
;
mm vjv
;
Voc. inc. teut.
b viijr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Scherzius
78
;
Franke, Luthers Wortlehre. ;
Weber, Oswald. ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 377
.
3.
›definitiv, entscheidend, endgültig‹;
vgl.  15.

Belegblock:

Rwb (a.
1328 f.
);
Preuss. Wb. (Z)
1, 323
(a.
1390
).