traute,
der / die / das
–/-e
oder -en
.1.
›geliebter, vertrauter Mensch; Geliebte(r); Ehegatte‹; z. T. noch im Kontext der höfischen minne
; zu (Adj.).Phraseme:
mein traut
(häufig) ›mein(e) Geliebte(r)‹.Bedeutungsverwandte:
1, , (das
); vgl. (subst.), 1, 1; 2, (der
), 1
6, , 11, 1; 2, 2, , 1; 2, 5, 1, (das
) 10, , , , (das
) 1.Syntagmen:
einen trauten erkiesen
; js. t. sein
; alsam ein t. zu jm. treten
; jn
. (z. B. den helden
) zu t. erkiesen
; die t. des herzen
; die höchste t., das auserwälte / liebe t
.Wortbildungen:
trautbet
träutel
träutelbraut
trautin
träutel
träutelwoche
trautkämerlein
trautschaft
Belegblock:
do her [Salomon] si [vrouwe] beslozzen garte hiz | dar zu ein besigelt brunne | [...] | und eine nuwe trutelbrut.
Tu mir uf, min swesterlin, | Unvermeilte trutyn min.
Geselle, tuͦ uns entguͤrten | Wie geheißen sy din truͤtel.
Ebd.
4895
: Tu daz, min truͦt, so tustu wol!
Ains mals het ich mir auserkorn meins herczen traut.
Seyt mir willkumb, hertz-liebe braut, | Mein hertze-lieb und höchste traut!
diu trûtschaft im ze herzen lac | [...] | daz ir bilde alle stunt | was vor sîns herzen angesiht.
Frow, nun gegen üch verwuntt, | [...] | Daz ich [...] | Erkïsse niemer andern trutt.
ICh het zw trawt erkoren | in mir für alle man, | mynn vnd trew gar verloren.
Menge, Laufenb. Reg.
5388
; 2.
›Gott als Liebender des Menschen sowie als Geliebter des (mystischen) Menschen, Bräutigam (z. B. der menschlichen Seele); ein Mensch (z. B. Maria) / die menschliche Seele als Geliebte(r) Gottes‹; verstanden als wechselseitige innige Beziehung Gottes zum Menschen, zu den Engeln oder zur Jungfrau Maria in der Sinnwelt mystischer minne
; speziell: ›Prophet Gottes‹; Ütr. zu 1; vgl. (Adj.).Älteres Frnhd.; theologische Texte.
Syntagmen:
der t. zart sein
; die sele irem t. folgen
; gottes traut (werden)
.Wortbildungen:
trautin
Belegblock:
lute sint muter und nicht meide, | seht von desim undirscheide | enwizzen nicht di gotis truten, | ich meine engele.
Malachyas von herzen | Brichet den spot uber lut, | Sust sprichet der Gotis trut.
Hie zaiget unser herre sich | seiner treutinen zorniklich, | als ob im versmohe / ir [der sel] ger.
Ebd.
1168
: Also vert got hin und chumpt her wider, | piz daz di sel wirt so gefider | an gir, daz si [...] | [...] ir traut volget mit.
Asmussen, a. a. O.
1027
; 3.
im Phrasem: mit sonderem traut
›mit Vorliebe, besonders gern‹.Belegblock:
Denn sol ein bade sin gesunt | Von ybschen bappellen das kunt | Berencloͮw vnd vyol krut | Sye do by mit sunder trut.