bule,
1.
›Liebhaber, Geliebter‹.Syntagmen:
den b. loben, jn. einen b. nennen; geliebter / lieber / vertrauter / zarter b
.Belegblock:
myn hercz ist myt freyden vormyst | ju viel lenger in disser frist, | mit zieren und pryßen | und mynen bolen fruntschafft bewyßen.
Beuorab Gillan, welcher dieser Hertzogin [...] geliebter Bule war.
Wie wolt sie thun, wenn yhr vertraweter bule zuvor ein ander weib odder mit einer andern auch sich offentlich anders wo verlobet hette.
Ihr fuͤrnem Fahn war ein Schnuptuch / | Das ehemals ein schoͤn Maͤgdlein trug / | Vnd bey dem kuͤhlen Brunn vergaß / | Bey dem sie mit jhrm Buhlen saß.
vast die Edle Jungfraw wil / | Ein Koͤnig habin zu jhrem Buhl.
abir sprach di minnicliche brut: | min bule min lip mins herzen trut | ist einem hirze gar gelich.
Des margens zu der meten | sprang sy von irem bulen, daz ist war, | wann sie ir zeit wolt peten.
Eins nachtes gieng ich auß spacieren, | Meym lieben bulen zu hofieren.
wie zů Assin ein Eebrecherin sei gewesen, die het den Bůlen gern zů der unseligen Ee gehebt.
Da antwurt er ir und sprach, er wolt ir bůl sin und ouch gern.
da vand er die frawen wert | ligen an dem pett. vil leis | er legt sich zuo ir in der weis, | sam er ir lieber buol wär.
ich han ein bulen, sprach die eyn,| wan ich den sich, so ist cleyn | myn leid unnd auch myn ungemach.
frau Theodora [...] machet iren liebhaber und buelen, herr Johansen den neunten, am ersten zu Bononi bischof.
so ist mein herz an allen smerz, | wenn ich an sich meins lieben bülen gleichen.
vnnd ap sÿ czum andern maͤl peÿ irem pulen pegriefen wirt.
Bremer, Voc. opt.
1, 229
; Schmitt, Ordo rerum
283, 7
; Voc. Teut.-Lat.
e iiijr
; Voc. inc. teut.
t viijr
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 27
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 351
; 2.
›Liebhaberin, Geliebte‹.Belegblock:
2 m. hern Hynrichs Guntirsberg knecht gegeben, der die buͤle hat.
der konig Christus hab lüst vnd lieb zu ihnen, sollen seine bulen vnd breute sein.
SOnst ist er mutig vnd verwegen / | Von sehr scharffsinnigen anschlaͤgen. | Hat lang studiret auff Hohen schulen. | Helt kein Ehestand / hat heimlich Bulen.
Meins bulen lob ich melde. | die hat an irem leib schöne genuch, | wal hundert tausent velde.
Da man nun gessen het, da umbfieng er seinen Bůlen und zog darmit hinweg.
Ze Augspurg was ain hüpscher knab. | der gieng täglich auf und ab | fruo und spat, oft und dick | seinem lieben puolen ze plick | an der gassen, da si sas.
zuletst sagt er selber wie sein von seins bůlen wegen gespotet würt.
Er [Samson] ward zuelest von seinem puelen schendlich verraten.
3.
›Freund, Vertrauter, Verwandter‹; meist in der Anrede.Belegblock:
din rechter arm umvahe mich | trut bule min nu sich.