bulschaft,
die
;
–/-en
.
1.
›Liebschaft, Liebesverhältnis‹;
zu  12.
Bedeutungsverwandte:
 9.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Die Hurer legen den Leib zur Buhlschafft / die Seel zum Teuffel.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
Disser keiser Otto vurß hadde ein geil unkuisch wif, die gesan einen mechtigen greven an leifden ind boilschaf.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
Wer do will buelen und praßen, | der füll den seckhl mit gelt, | dann buelschafft raumbt die taschen.
Opitz. Poeterey
21, 21
(
Breslau
1624
):
vnd pflegen alles worvon sie reden / als von Liebe / heyrathen / absterben / buhlschafften.
Gille u. a., M. Beheim
269, 8
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ir hercz gancz in der bulschafft bran.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
da faht der teufel den jungling an, daz er pulschaft an sie begert.
Sachs (
Nürnb.
1552
):
Der juncker aufft bulschafft meint gangen.
Roloff, Brant. Tsp.
541
(
Straßb.
1554
):
Dann er in lieb und in bulschafft | so gantz verstrickt ist.
Sappler, H. Kaufringer
7, 1
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
Wer buolschaft gert und suochen wil, | der bedarf der sinne vil.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
ain yeglich mensch in bůlschaftt verwickelt ist.
Thiele, Minner. II,
6, 88
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
wiltu bulschaft wesen an, | so mustu hohes muts bewegen dich.
Lemmer, Brant. Narrensch.
13, 23
(
Basel
1494
):
Bůlschafft ist licht zů aller frist | Nüt vnstaͤtters vff erden ist.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Er achtet des römischen reichs nit, lag zu Rom, pflag der lieb und puelschaft.
Klein, Oswald
55, 39
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Segs tausent guldin wil er han, | die bülschaft käm mich sawer an.
2.
›Geliebte(r)‹;
zu  12.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
als sin fatter eiz neulich gestorben [...] ist er eilens zu Coln komen, sin bolschaft mitpracht.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
1550
):
Wie in aber sein vertrawten Mitbruͤder deßhalb zu Red stelten, bekennet er, daß ers seiner Bůlschafft zu Gefallen gethon.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Und fil des dags darum außdraben | Dohin, do sie ir pulschaft haben.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
der hett ain bůlschaft, die was ain klosterfrau, wiewol er ain eeweib hett.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
, zu
1449
):
Anno 1449 hat her Hans von Falckenstein [...] das selbig gelt mit sinner bůlschaff, einer von Hagenbach, zů Seckingen verzert.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
nu hett sy ain puelschaft an des fürsten hof; der kam in disem wesen und geschäften zu seiner hübscherin.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Künig Luther zu Lutring und am Reinstrâm het ein puelschaft, was gar ein schöne dirn, hies Walrädin.
im weinmonat an sant Maximilian tag lies herzog Ernst von Münichen seins suns herzog Albrechts puelschaft [Agnes Bernauerin] trenken.