Mieder, Lehmann. Flor.
241, 7
(
Lübeck
1639
):
Die Eseliche Gedult laͤst jhr nicht allein die Woll abscheren / sondern das Faͤll gar abstreiffen.
des lands sitten ist alltzeytt geweßen auff eselln tzu reytten unnd die pferd tzum krieg brauchen.
Die tobenden aber und plerrenden mit ernst stossen [...] unnd auff yhren bann tzu ehren eyne grosse Esellsfeygen setzen.
Wen uns die platten zum prister macht, so koͤntten wir so wol ein gans und esel auch zum prister machen und in platten scheren.
es duͤncket die vernunfft spoͤttisch sein, das der eselreiter sol ein Koͤnig sein und allen menschen huͤlffe thuen.
Denn der esel ist ein thier, das zu keinem streit geschickt ist, widder zu beissen noch zu reissen, Jst allein geschickt buͤrden zu tragen.
Gott saget, Man sol nur jn fuͤrchten und jm vertrawen, und wenn er gleich durch einen Esel zu uns redet.
Solche verkerte, tolle Heiligen, ja toͤrichter denn Ochsen und Esel sind auch des Mahomeths hauff, Tuͤrcken und, wie sie heissen, allesampt, so CHristum nicht hoͤren und annemen.
Zu solchem armen Eseltreyber [Saul] schickt Gott den Propheten Samuel und salbet jn zum Koͤnig.
wer ein Esel hat, der gold auswirfft, der kan wol guͤlden haben. Wo ist aber solcher Esel? im Schlauraffen Lande.
wenn ich [Bapst] mein Eselgeschrey Chika, Chika lasse erschallen, oder gleich einen Esels fortz lasse, So muͤssen sie es alles fuͤr Artickel des glaubens halten.
Aber der Bapstesel weis nichts, weder vom Glauben noch verheissung [...], Hellt die Kirchen fuͤr einen Eselstal oder Sewstal, da er mit seinem dreck innen regiren muͤge.
wenn er [Papst] nur das Euangelium lauter und rein, und nicht Menschentand, Lügen und seine Eselsförze dafur gelehret hätte.
Anderson u. a., Flugschrr.
17, 11, 12
([
Wittenb.
]
1523
):
Esell sollte͂ sie [vnßere Bischoffe vnd Epte] treyben vnd hund leytten.
Quint, Eckharts Pred.
(
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dise menschen heizent heilic von den ûzwendigen bilden; aber von innen sint sie esel.
soll müller den eselspfad von der alten mühlstatt uf sein kosten bis zur mühlen selber halten.
Froning, Alsf. Passionssp.
(
ohess.
,
1501ff.
):
hie kommet der konig an haß | gesesßen uff eym eßelynn, | als uns das ist worden schynn!
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
(
Frankf.
1563
):
[ein alter Mann]
Lieff all winckel auß und buͦlete, in der liebe entzündet, wie ein junger esel.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
30, 13
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
als vil als ein esel leiren kan, als vil kanstu die warheit vernemen.
Schönbach, Adt. Pred.
(
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
der esel der ist vorne cranke und hinden stark, dar umme so legt man ime di burde hinden ouf die huͦf.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
7, 26
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Ouch sint do [Persida] di besten unde di schonstin esil von der werlt, di gar snelle sint.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
233, 10
(
osächs.
,
1570
/
7
):
binde eselshare an deine garn, jedes ein wenig, so kannstu wohl nicht bezaubert werden.
Keil, Peter v. Ulm
87
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Nym dorzu meyen-schmaltz [...] vnd rindermarck vnd eslein smaltz.
Gille u. a., M. Beheim
56b, 4
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Der lew pedeüt
[in einem Gleichnis]
| sunst anders neut | wan furstn und herren. | Der esel knaur | pedeüt die paur, | die sich auff sperren | Dem esel glich.
Kung Saul, der waz ain hirt und pflag | der esel und ach rinder.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
108, 31
(
nürnb.
,
1446
):
Pfert, ezele, ochsen [...] heuser, kalter vnd truhen beschawt man vor, er das man sie kauft.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
1359
):
[Abraham] lies den knecht und den esel do nidenan an dem berge, do er Gotte opheren solte [...]. Also las den esel, den vihelichen menschen der wol ein esel ist.
Wann der do betrúbt einen von disen lútzeln die an mich glaubent: im gezimt daz ein esel messiger múlstein
eselîn burde
; nd. Bibel 1478:
esel mole
]
werd gehenckt an sein hals.
Roloff, Brant. Tsp.
213
(
Straßb.
1554
):
Wir hant arbeit es wer eim Eßel zuͦvile.
So du din antlit wellest schoͤn machen: Nim / eselmilch vnd bestrich des nachtes / da mit.
Rieder, St. Georg. Pred.
(Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Balames esel sach ôch ain engel und waz dar nach doch ain esel.
Kum här mein liebes doctorlin, | [...] | Mit esel schmaͤr wil ich dich riben, | Vnd gib dir dar nach einen reien.
Lemmer, Brant. Narrensch.
73, 22
(
Basel
1494
):
Des fyndt man yetz vil junger pfaffen | Die als vil künnen als die affen | [...] | Wissen als vil von kyrchregyeren | Alls müllers esel kan qwintyeren.
Leisi, Thurg. UB
5, 619, 33
(
halem.
,
1358
):
Sechs guͤt esele, múlistain, die werd sigint ald gelten mugint an fúnf schilling.
Bächtold, N. Manuel. Zugabe H. R. Manuel
347, 1518
(
Zürich
1548
):
Der [rock] muͦss sin grüen, gel, rot und blaw, | Ein blegy drum schier eselgraw.
Lauater. Gespaͤnste
18v, 3
(
Zürich
1578
):
[Einbildungen von Menschen bei schlechten Sichtverhältnissen:]
alle so by einē tisch sitzend / saͤhind als obs tod werind / oder sy hettind keine hoͤupter / oder hettind eselskoͤpff.
Barack, Zim. Chron.
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
als er [...] in die kirchen [...] kam, het er sein gewonlich klaidt an, war ain geliderte eselhut.
Eselhaut [...] Pergament darein man schreibt / vnd widerumb durchthut / anders darein zuschreiben.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
(
oobd.
,
1349
/
50
):
Asinus ze latein haizt ze däutsch ain esel. daz tier waiz niht krieges, wan ez gar fridsam ist [...] ez tregt gar swær pürd auf im [...] er hât ainen trægen ganch und ist unvernünftig.
Plinius spricht, daz der eselinne milch gar weiz sei und daz si auch helf der menschen weizen.
Klein, Oswald
39, 24
(
oobd.
,
um 1426
):
Von geitikeit ich selden rü, | spot, zoren, unkeusch ist mir kund, | überessen, trinken spat und frü, | träg, neidig als der esel und hund.
Auch die, so offentlich in bösem leben und geschrai sein, sezen pfarhern und sêlsorger [...] nur nach gunst irs gefallens, ungelert eselstrigler über die armen christen.
[Samson] Hat den Philisteirn vil plag antan, erschlueg ir ain fart tausent nur mit einer eselkeu.