babstesel,
der
;
–s/-Ø.
– Texte der Reformationszeit seit 1522; Belege vor allem von Luther.
1.
abwertende Bezeichnung für den Papst; über den zeitgenössischen Hintergrund (Schreckensmeldungen über Mißgeburten) vgl. den Kommentar bei (S. 38, Rev.-Nachtrag).
Bedeutungsverwandte:
(s. v. ).
Syntagmen:
b. jn. bescheissen
;
dem b. fluchen
;
rechte hand des b.
;
verdamter b., liebes babsteselchen.

Belegblock:

Luther, WA (
1532
):
erstlich sind jnn dis funfft Capitel gefallen die groben sewe und esel, Juristen und Sophisten, des Bapst Esels rechte hand und seine Mammo Luchen, die haben aus dieser schonen rosen solche gifft gesogen.
Ebd. (
1531
):
Der Bapstesell aber thut das gegenspiel, der glaube ist gahr gerienge bei ihme, aber die werck sindt ihnen gahr tröstlich, der glaube ist ihm wie ein wachslicht, die werck aber undt seine gebott heltt ehr fur die Sonne.
Ebd. (
1545
):
Wo dir [Eselin] denn im fallen ein fortz entfuͤre, so wuͤrde doch alle welt dein lachen und sagen: Ey pfu Teufel, wie hat sich der Bapstesel beschiessen, das were als denn ein gros limen Crese maiestatis wider den heiligen Stuel zu Rom.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 13, 5
(
halem.
,
n. 1529
):
wie der babstesel [...] das babsttům abmalet, also malet eigenlich dis muͤnchskalb die apostel und schůler des babsts.
Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1541
):
Teglich, bapstesel, wir fluchn dir.
Dietz, Wb. Luther ;
Lepp, Schlagwörter.
1908, 136-138
.
2.
abwertende Bezeichnung für die Anhänger des Papstes.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2, , , .

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
grobe ungelerte Esel, die kein Gottes Wort wissen noch verstehen und predigen, wie die Bapsts esel, des Bapsts dreck und stanck.
darumb wil ich keinen papstesel noch maulesel, die nichts versucht haben, hierinn zum richter [...] leiden.
Ebd. (
1531
):
Kompt aber ein unverschampter Bapstesel und schreiet hie widder, so wil jch mich antreffen und heim finden lassen.
Lepp, Schlagwörter.
1908, 136-138
.