beherbergen,
V.;
starke Schreibvarianz.1.
›jn. beherbergen; jm. (meist gegen die Ordnung oder sonstige Normen) Unterkunft, Zuflucht, Unterschlupf gewähren‹; refl.: ›Unterkunft finden, sich aufhalten‹; ütr. (z. B. von einem Berg): ›jm. Aufenthalt bieten‹.Syntagmen:
jn
. (neutral:) den einzügling / engel / freund / fürsten / gast / herren / knecht, eine nymphe b
.; (negativ wertend:) den betler / dieb / fremden / krämer / mörder / täter / zigeuner, gesinde b
.; jn. unerlaubt, in den winkeln, in einem palast b., jn. über nacht, um gottes willen b
.; jm. mit b
. (subst.) fürderung tun
; sich bei jm
. (z. B. der frau, dem wirt
) b., sich in / zu einer stat b
.Belegblock:
bei einem furnemen herfarnen man, der nit allein großmechtig fursten und herren beherberigt.
Liebe husfrouwe / beherbergent mich noch hint vmb goddes willen.
Beherbergen. Einem ein Herberg / wohnung oder vnderschleiff geben. Einen hausen / hofen / fuͤrdern / schuͤtzen vnd vertheidingen.
Frauw wirtin, seit ir gewaltig wol – | mit narren und eseln – | das ir den gast heut beherbergen wollt.
Gastfrey zu sein vergesset nicht / Denn durch dasselbige haben etliche / on jr wissen / Engel beherget
[sic!].
Kein Waldt / kein heller fluß / kein hoher Berg / kein Grundt | Beherbrigt eine Nymf’.
Ich bin ein gast gewesen | und ir habt mich peherbergt nie.
so enpfing er [Siluester] einen gar heiligen moͤnschen in sine herberge […], der von den andern kristen durch forhte der durchehtunge nút moͤhte beherberget werden.
Receptator, der Dieb vnd moͤrder / vñ dergleichen leut auffhaltet /vnd beherberget.
da ir mich ließend, da beherberget er [koufman] mich und hat mir so früntlich gethan.
von wegen der grossen zall volcks […] mochtend sy [fŭrsten] nŭt zuo Paris beherbergen, sunders herbergettend sich inn Senna.
Es soll auch meniglich gewahrnet sein, niemandts frembden nit anzunemmen, ohne vorwissen der amptleuten zu beherbergen.
welche gottshuslüth dieselben [Inzügling] beherbergerten, behuserten ald behoferten sollend […] fünf pfund pfenig verfallen und […] zegeben schuldig sin.
Es söllend auch dieselbigen sich hinfüro deß losierens und beherbrigen frömbder und berihtner persohnen […] gentzlich muͤssigen, und dieselbigen in die ordenlichen und darzů bestelten tavernen wihrtschafften gewisen werden.
und das edelmans weib kant der knecht wol und beherwergt in.
Ich bitt demuͤtigklich / das jhr mich beherbergen wolt / dann ich bin hie vnbekant.
Do hat mann in beherbergt in ainem schonen palast.
man soll niemand in den wünklen noch an den ainschichtigen beherbigen noch behausen.
wer aber ainen solhen lantschadhaften menschen in vor geschribner maß nicht beschrir noch anviel oder im füdrung tät mit beherbergen oder mit atzung.
Wo auch iemant ainen täter wissendlich behauset, beherberget oder ainicherlai furschub tuet.
wers behauset beherbriget ätzet trenket schüeb, solt mit gleicher straf gepüest werden.
seym wirte do er beherberget ist vnd seym gaste […] dem sol der man helfen.
2.
›etw. (z. B. Wasser) aufnehmen, aufsaugen (z. B. von Dämmen); etw. (z. B. einen Korb) aufbewahren‹.Syntagmen:
den korb, unrechtes gut b
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