herbergen,
V.
1.
›jn. beherbergen (auch gegen Bezahlung), jm. in seinem Haus / seiner Wohnung eine (zeitweise) Unterkunft bieten, jm. Obdach gewähren‹; Syntagmen:
den ächter / armen / betler / christen / durstigen / elenden / fremden / gast / holzdieb / kaufman / krämer / marktsucher, die geselschaft / person, das gesindel, die (fremden) leute h.
; jn. haushäblich, heint / die nacht / über nacht / vier wochen h.
; gern h.
; hausen und / oder h
.Wortbildungen:
herbergung
Belegblock:
Nemet euch der Heiligen notdurfft an. Herberget gerne. Segenet die euch verfolgen.
Swer den echtere herberged oder huͦset witzzenlichen, wirt her bezuͦget selbe dritte, man sleit im abe de hant.
Wir syn her komen myt euenturen | zo Godes truwen ind zo uren, | dat ir vns herbercht ouer naiht.
Lieber wirt herbergt mich noch hint vmb goddes willen.
Wan aber jemand wegfertig were und benachtet, mag man herbeigen und des morgents passiren lassen.
Auch sal kein burger ader burgersche nymant lenger herbergen mit yme inne zw wohnende dann vier wochen.
Der hat in seiner urgicht bekennt, das er gemainschaft mit dem Karelstat gehapt, in gehawst, geherbert, geest und getrengkt.
Matth. xxv [...] leeret er [Christus] uns den hungrigen speysen, den durstigen drencken, den armen herbrigen, den nackenden kleyden, den krancken heymsuchen, den gefangen trösten.
Es was ein gastfrei volk und das gern herberget, wie inen dann ir altvatter der Tuisco [...] befal.
Jesus Syrach am zwölfften spricht: | Herberge in deim hause nicht | Ein frembden, der darkommen ist.
Do wolte dise kristen nieman in deme lande herbergen.
wenn sachen wir dich [herr] gast vnd herbergten
[Var. Oa:
beherbergten]
dich. Die lieb der bruͦderschaft beleib in eúch: | vnd nichten welt vergessen der herbergung.
Es soll niemand kain eheliche person haußheblich herbergen, die nit bei irem ehegemecht ist, sie hab dann erlaubnuß von der herrschaft.
Feudel, Evangelistar
21, 13
; v. Tscharner, Md. Marco Polo
25, 25
; Skála, Egerer Urgichtenb.
197, 11
; Wintterlin, a. a. O. ;
Piirainen, Stadtr. Sillein
46v, 29
.2.
›(für jn.) etw. aufbewahren‹; im Beleg mit Bezug auf gestohlenes Gut; anschließbar an 1.Belegblock:
Wenn man dem Diebe / was er gestolen / verhelet / hauset / herberget / vertuschen vnd verbergen hilfft.
3.
›(an einem Ort) übernachten, (für eine begrenzte Zeit) wohnen; (an einem Ort) Unterkunft / Unterschlupf / Zuflucht finden‹; konversosem zu 1.Syntagmen:
mit jm. h.
; sich
[wo] h., nirgend / an dem ort / auf dem plan / in einem wirtshaus h.
; übel h
.Belegblock:
wer die warheit saget, der kan nirgend herbergen oder bleiben.
o we! wo herberrige ich die irste nacht?
von wegen der grossen zall volcks, so dar kămend, mochtend sy nŭt zuo Paris beherbergen, sunders herbergettend sich inn Senna.
Den 22. Februar wird zum Honchperg von einem dieser Mezzey Katner und zwar seinem Wirten, da er herbergt, ein Ross ausm Stall gestohlen.
4.
›(Vieh) einsperren‹.