tölpel,
tölp,
törpel,
dörper,
der
;-s/-Ø
, auch -en
;zu
mhd.
dorpære
›Bauer, roher Mensch‹
, dies eine Lehnübersetzung aus frz.
vilain
›Bauer‹
(Kluge/S.
).2011, 920
›ungehobelter, einfältiger, ungebildeter Mensch; unverständiger Narr‹; auch: ›träger, fauler Mensch‹; sowie (polemisch:) ›törichter Gebildeter‹; abwertend für: ›Dorfbewohner, Bauer‹.
Phraseme:
zu tölpel in die schule gehen
.Bedeutungsverwandte:
1, , 4, (Adj.; subst.), (der
) 1, 2, (der
) 2; vgl. 4, , 2, 1, 1, , 3, 4, 2
, , , , , , .Syntagmen:
j. einen t. examinieren / strafen, jn. einen t. nennen
; der t
. (Subj.) jungfrauen vergewältigen, js. gewar werden, sich nicht zu halten / stellen wissen
; j. ein t. sein
; j. etw. mit einem t. anheben
; der frevele / grobe / hinlässige / öde / schlechte ›schlichte‹ / ungelerte / ungefüge / ungerüste tölpel
; hans tölpel
(für Heinrich VIII).Wortbildungen:
dörperei
dörperheit
dörperlich
dorpheit
tölpelbauer
tölpelgeist
tölpeln
törpelleben
tölpelschule
törpeltanz
törpelachtig
Belegblock:
es seynd nit schlecht toͤlpel gewesen, die weyl sie sich wider Paulum gelegt haben.
odder (wie der toͤlpel geist nach seinem groben fleischlichen synn trewmet) sol die menscheit Christi sich ausbreiten.
Solchem Samen woͤllen wir entgegen setzen einen groben Toͤlpel und unverstendigen Narren, der doch trefflich klug sein wil und wol Gott im Himel reformieren und meistern.
Aber was die Toͤlpelschule zu Loͤuen von der Tauffe leret, sol man verdamnen als Ketzerey.
dyn wyflicheyt kan manigen leren | daz he in rechter edelhede | muͦs oeven hertz und synne beyde, | der doch vor eyn dorper was.
id sy der arme, it sy der riche, | sy brechent eme aue dorporliche | beide syn gelt ind ouch syn goit.
also wart he herwidder verhaft umb sinre dorpheit willen.
vngeruͤst / ein doͤlpel / vngefuͤg / hinlessig.
Was solten sie weiter mit diesem dülppel anheben.
Ich pin ain dörper Schoppinswang | Und pin auch groß und lang.
Es wer gnug, wenn du werst ein bawer, | Der dölppen einr von Zeiselmawer.
Vrou Ritterschaft, ich klage, daz sus die Dörperheit | sich hat gekleit | zu diner massenie.
So sich der vind in boden wolt lon | Wolten sie mit im ein torpeltanz hon.
Dank habt ir groben törpel, | [...] | dass ir die toten cörpel | so dapfer gschlagen hand!
Toͤrpel / Der sich etwas zethuͦn minder bewegt dañ ein stein. [...] Toͤrplachtig / vngeschickt. [...] Torplaͤcht etwarinn seyn / vnnd nichts verston.
tölpel / einer der sich nicht sein weiß zu stellen vnd zu halten.
Geschaiden doch mit varwen zwain: | Die rot die ist dem ernst gemain, | Die grüen ertzaigt uns törpelleben.
Die törpel wurden mein gewar | Vnd eylten all vff mich allain.
O solt yecz die frefeln oeden toerper. die junckfrawen [...] freuelichen vergeweltigen gestrafft werden.
ir [ritterschafft] gepaͤr, ir sit, ir chrey | ist nu worden ein torperey.