ergraben,
V., unr. abl.
1.
›etw. in einen dafür geeigneten Untergrund einritzen, einmeißeln, eingravieren‹; ›etw. aus einem Untergrund herausformen‹; generalisierend: ›etw. verzieren, künstlerisch gestalten‹; häufig im Part. Prät. mit der Tendenz zur Lexikalisierung; Syntagmen
den namen auf / in das herz, die augen in den würfel, die buchstaben in das gold, die gesta in die säule, die vögel mit edlem gestein e
.; zum Part. Prät.: hübsch / künstereich / wunnesam ergraben
.Belegblock:
Want mich let myn herre nicht, | Des name ist in myn herze ergraben.
Hie find jr Guͤrtel wol gemacht | Von Laͤder / artlich vnd geschlacht / Von Rincken / Senckel / huͤbsch ergrabn.
die [ain reiche krane] waz ergraben und umb stiket, | verseczt mit stainen klare.
Mitten darauff setzt man ein thurn, | Deß wänd künstreich ergraben wurn.
Zwuͦ ordenung mit der dergrabung
[nd. Bibel 1478:
vmme ghraeuen;
knotenLuther
1545, 1. Kön. 7, 24: ]
von geschichtlichen dingen waren gegossen. Sy sahen die puechstaben; | dy waren allsuss ergraben in das gold.
Belegblock:
ir hertze ergroib ich als ein bly.
das die stettlu̇t mit gewalt [...] der herren ligenden guͤter zuͦ einem karrweg haben gemacht und ergraben hagstette usgeworfen.
3.
›etw. ausgraben, ausheben‹; ütr.: ›etw. erforschen, gründlich betrachten‹; auch: ›jn. zum Sprechen bringen‹; Belegblock:
Der gute man begonde graben | Unde biten harte vlizeclich | Daz er vor im niht burge sich. | Zu jungest er doch in irgrub.
daß ir uns in der beicht nit beschweren und über unser gewißne nit ergraben solt von euch selber.
der Gottsacker, so innerhalb der stat, ist also gar ergraben, daß man niemand so bald darein vergraben wirt.
wann ich allew dinch ergrab, | so waiz ich nicht, waz uͤbel sey.