ent|1leiben,
V.;
zu
mhd.
entlîben
›jn. entleiben, töten‹
(
Mwb
1, 1678
);
vgl. auch
3
.
›jn. (seltener: sich) umbringen, ermorden, jn. / etw. töten; jn. hinrichten‹; im Part. Prät. im Übergang zum part. Adj. (meist subst.); vereinzelt auch: ›eine Pflanze beschneiden, stutzen‹;
zu  1b,
1
 6.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): , ,  1, (V.) 1,  1,  1,  4,  1, ; vgl. .
Wortbildungen:
entleiber
›Mörder‹ (16. Jh.; dazu bdv.: vgl.  2),
ent|
1
leibung
›Tötung, Mord‹ (dazu bdv.: vgl.  2).

Belegblock:

Luther, WA (
1539
):
wen man im bierhaus uneins wird, und do einer den andern entleibet, do heists kopff umb kopff.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
nu wolden sy [men] vns slain dar neder, | beide interuen ind intliuen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
83, 18
(
nwböhm.
,
1571
):
dan der vischer habe den Entleibten nach dem Schueß mit der Scheefhacken durch den Kopf gehauen.
Opitz. Poeterey
12, 5
(
Breslau
1624
):
als wie Hercules seine Kinder ermordet / wie Dido sich selber entleibet.
Engel, Rats-Chron. Würzb.
216, 10
(
nobd.
, Hs.
M. 17. Jh.
):
uf freytag [...] hat der nachrichter mit dem schwert [...] einen zu Küngsberg [...], der einen entleibt hat, gericht.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
So einer ein schedlich Thier hat, das yemant entleybet.
So aber einer yemant entleybt het, desshalb in gefengknuss koͤme, auch der entleybung bekentlich were [...]: So [...].
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Doch wiert das ror lidlich entlibott, ee es geschlagen werd.
Niewöhner, Teichner
48, 19
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
wann er [kunich] aynen wolt entleiben, | vor dez zimmer hiez er treiben | dew pusawner manigen doz.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
das bischof Owald ainen pfaffen (wiewol derselbig [...] ainen unglaubigen haiden entleibt het) entweihen [...] solt.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16.
/
17. Jh.
):
wan ain entleibte persohn [...] gefunten würth [...], diselbe leibloß persohn hat sonst niemant [...] zu beriern.
Vgl. ferner s. v. ,  1, ,  4,  1.