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leiben,
V.;
zu
mhd.
lîben, lîp
().
1.
›leben, (refl.) einen Leib annehmen‹; zu
1
; offen zu 2.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
213, 40
(
thür.
,
1474
):
diewille die vire obgnanten personn eyner lybet und lebet, ane geverde.
Gille u. a., M. Beheim
84, 62
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
O aller hailgeste juncfrǎ! | in dir hat sich geleibet dǎ | der hachst und oberlensche, | Und in dem aller hailgsten leib | neün manait er peslassen pleib.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Wan sie ewige Guͦter, geistlich Ding Gottes zuͦ dem allerminsten achten, het es sich geleibt, es selet sich etwan, achten nichts, dan das sie sehen.
er acht des Geistlichen und des Ewigen nicht. Het es sich geleibt, es selet sich etwan.
Maaler (
Zürich
1561
):
Leyben / Sich leyben vnnd zuͦ einem leyb werden / Ein leybgestalt an sich nemmen. Corporari.
Eggers, Psalter
30, 17
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
›einen Körper mit jm. bilden, sich mit jm. vereinigen‹;
zu
1
.

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
Liebe deinen nechsten als dych selbs, Nemlich, das wir also seer inn sie sollenn geleibet sein, das wir ganntz yhr aigen sein, mit leib, seele, guͦt und eere.