eischen,
V.;
teils unr. abl.; Schreibform zu (V.); hier einige Belegnachträge.
1.
›jn. um etw. bitten; von jm. etw. begehren, sich von jm. etw. wünschen‹;
zu (V.) 1.
Gegensätze:
 16.
Wortbildungen
eisch
1 ›Untersuchung, Frageinteresse‹ (dazu bdv.:  2).

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Wir lesen von einer vrouwen, diu iesch die gâbe von gote.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
dar umb ist dem menschen diu sprâch nütz und nôtdürftig, dâ mit ez mangerlai aisch.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Ein ritter was, der [...] an manigen steten sein aysch und erfarung hett, wie im desselben heyligen [sand Thomas] etwas seines heyltums werden moͤcht.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 432
.
2.
›um etw. betteln; um ein Almosen bitten‹;
zu (V.) 2.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Wickram
4, 10, 23
(
Straßb.
1556
):
wie es dir vor jaren in disem oder jenem land wer gangen / da dann broth eischen dein best handtwerck war.
3.
›(von jm.) etw. fordern, verlangen; (jm.) etw. befehlen, gebieten; jn. zu etw. auffordern‹;
vgl. (V.) 3.
Gegensätze:
 1.
Wortbildungen:
eisch
2 ›Forderung, Verlangen‹.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dirre liute gâbe mac eigenlîcher heizen ein eischen dan ein geben.
Klein, Oswald
117, 45
(
oobd.
,
n. 1438
):
[der zwelft] geit den zol dem wirt an alles aischen.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Er [eeprecher] hat sein aysch und wartung, bis das derselben frauen man nicht zw haws was.
4.
›jn. herbeirufen, zu sich (oder an einen bestimmten Ort) bestellen‹; auch: ›jn. zu sich locken‹;
zu (V.) 4.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 78.

Belegblock:

Euling, Kl. mhd. Erz. (
nobd.
,
E. 15. Jh.
):
wen man sie tüt zum tisch hin aschen, | so sullen sie hent, münt und augen waschen.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Du solt auch wissen das offt die lebenden geayschen und berúfft werden von den totten.
5.
›von jm. etw. (rechtlich) einfordern; etw. (rechtlich) für sich beanspruchen‹;
zu (V.) 5.
Bedeutungsverwandte:
 1,  234.
Wortbildungen:
˹
eisch
3,
eischung
1˺ ›Untersuchung eines Rechtsanspruchs‹.

Belegblock:

Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
das der schultesse zu Halle nicht mehr magk nemen noch eischen, wenn drey schillinge zu wedde.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
Wirt ieman angesprochen umb gelt von ieman der tot ist, dez selben erben muͤgen ayschung gern drei vierzehen tag.
Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
Ez schullen alle wittiben aysch haben nach irs manns tod.
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
732, 40
.
Vgl. ferner s. v.  2.
6.
›jn. vor Gericht laden‹; vereinzelt als Synekdoche, dann: ›jn. anklagen, beklagen; verurteilen‹;
zu (V.) 6.
Bedeutungsverwandte:
1
 56,  7,  3, ,
2
(V.) 4, .
Wortbildungen
eischung
2 ›gerichtliche Vorladung, Anklage‹ (dazu bdv.:
1
 5,  3, ,
2
 4, , ).

Belegblock:

Boos, UB Aarau (
halem.
,
1379
):
das si furbasmer ewiclich keynen der egenanten burger [...] nicht fur das egenant lantgericht oder ander gericht eyschen, laden, furtreiben, beclagen, ansprechen, urteilen oder achten sullen oder mugen.
Ebd. :
so nemen und tun wir ab [...] aller schulde, ladung, eyschung, vordrung, ansprach, urteil und die acht und entscheiden, leutern, cleren und sprechen.
Donalies, Augsb. Bibelhs.
1992, 203, 12
(
oschwäb.
,
v. 1350
):
vnd pilatus / saz zu gerihte daz geschaehe ir eischunge.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
353
(
schwäb.
,
1453
):
[sie] sprach: ,du ungetrüwer man, | Ich lad und aisch dich für gericht. | [...]‘.
7.
›(etw.) erfordern, bedürfen, benötigen‹; refl.: ›erforderlich, notwendig sein; sich gebühren‹;
zu (V.) 8.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
d‘ propheta moyses erzellet alley͂ die. die dat begriff des wercks eyschet.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
3151
(
schwäb.
,
1453
):
Sie sprachen all: ,es ist uns swer, | Doch muͦß man tuͦn, als es sich aist, | [...]‘.