11.
fungiert mit deverbalem Substantivabstraktum als Funktionsverbgefüge zum Ausdruck einer Handlung, seltener: eines Vorgangs: ›etw. vollziehen, ausführen, vornehmen‹ (von der Handlung gesagt); ›ablaufen, verlaufen, vonstatten gehen‹ (von Vorgängen gesagt); die Aktionsart der Handlung / des Vorgangs kann punktuell perfektiver Art (z. B. bei
abscheid
1; 2; 3; 5 /
absprung
/
anrit
1; 2 /
streich
als Obj.) oder zeitdauernd durativ / imperfektiver Art (z. B.
berat / flucht / lere / quel
als Obj.) sein; dieser Gebrauch von
nemen
ist dicht belegt; eine eindeutige semantische Funktion ist nicht auszumachen, wohl aber eine Tendenz, nach der die eher durative Bedeutung des Verbs bei der Substantivierung zu punktuell-resultativer Bedeutung mutiert; offen zu
12. Im Folgenden werden nur Beispiele für ein fruchtbares Konstruktionsmuster gegeben; rund die Hälfte der Beispiele wird durch ein Zitat belegt; für die andere Hälfte sei auf die Liste der Belegstellenangaben verwiesen. In einer hohen Anzahl von Belegen besteht keine sinnvolle Möglichkeit zur Unterscheidung zwischen freier syntagmatischer, gefügefunktionaler und phrasematischer Wendung.
Syntagmen
/ Phras. / Funktionsverbgefüge:
den abschurg / abschweif / absprung n., den abwank / schwank n
. ›[wohin] abbiegen‹,
den abscheid von jm. n., (Rom, ein orden) seinen anfang n., den anrit n., den atem wieder n
. ›wieder durchatmen‹,
einen
(z. B.
kurzen
)
ausgang n., seinen eingang
[wo]
n
. ›[wo] Eingang finden‹,
berat n
. ›sich beraten‹,
den
1
gaum n
. ›etw. genau beobachten‹,
der gewalt einen (weiten) grif um sich n., j. einen (argen) kauf n
. ›einen schlechten Kauf tun‹,
(das pferd) seinen lauf n., ein geist seinen quel / ursprung n
. ›sich woher leiten, woher kommen‹,
den sieg n., einen streich n
. ›ausführen‹,
einen tag / jarestag / reichstag n
. ›[...] veranstalten, begehen, feiern‹,
einen umschweif n
. ›einen Umweg machen‹,
verzicht über etw. n., den zug n
. ›wohin ziehen‹,
eine abschrift / copie n., rast / achtung / endschaft n., eine entschuldigung n
. ›sich entschuldigen, eine Ausrede vortragen‹,
das fleisch seine heilung n., die flucht n., lere n., seine ruhe n
. ›sich ausruhen‹,
die trift über etw. n
. ›über etw. hinweg trampeln‹,
eine unterrede n
. ›sich unterreden‹,
die viehweide
[wo]
n., ein gutes ende n., die gotheit ir geberg
[wo]
n., ein schauendes leben an sich n., jn. wunder n., das [...]
.